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2022-09-29 28
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Rosenfest

Könnte es ein schöneres Fest geben als ein Fest rund um die Rose, dem Symbol für wahre Liebe, Schönheit, Romantik und Luxus? Schon Kleopatra* ruhte auf rosengefüllten Kissen und auch die Römer feierten opulente Rosenfeste, die allerdings nicht immer gut ausgingen: Kaiser Nero* richtete zwar ganz romantisch ein Rosenfest aus mit Rosenwasser in allen Brunnen und einem Rosenwein als Digestif, am Schluss aber ließ er die Türen des Festsaals verriegeln und solange Rosenblätter einrieseln, bis auch der letzte Gast darin erstickt war. Die alten Griechen schreiben die Entstehung der Rose Aphrodite*, der Göttin der Liebe, zu. Und die Christen glaubten, dass sich das ins Moos tropfende Blut des gekreuzigten Christus in eine Moosrose verwandelt haben soll. Der Islam* überliefert, sie sei aus dem Schweiß Mohammeds* entstanden. Aber die älteste Darstellung einer Rose im Knossospalast auf Kreta* wird auf 1600 v. Chr. datiert. Der Playboy der Neuzeit - Gunter Sachs - gewann das Herz seiner Brigitte Bardot*, indem er sie im wahrsten Sinne des Wortes mit Roten Rosen überschüttete - und zwar aus einem Flugzeug, das über ihrem Anwesen seine Schleifen zog. Die Aktion von Gunter Sachs hatte durchschlagenden - wenn auch nicht dauerhaften - Erfolg.

Im Jahre 1860 führte der Rosenzüchterverein Lichtensteins erstmals das Rosenfest durch. Damals feierte man dieses Fest am „Goldenen Helm“, wo sich einst eine Zollstation am Standeingang befand und heute die historischen Stadtteile aneinandergrenzen. Man erhielt eine Rose zum Geschenk und traf sich abends beim Ball-Konzert und dem Feuerwerk am Himmel über Lichtenstein. Von 1901 bis 1997 musste das Rosenfest auf Grund von Krisen und Krieg das traditionelle Festegelände verlassen und machte im Park des Gymnasiums und auf dem Neumarkt Station, bevor es 1997 wieder an den angestammten Platz zurückkehrte. 1994 wurde die erste Rosenprinzessin, Elisabeth I., gekrönt. Jedes Jahr wird seitdem eine Prinzessin gekrönt, die ein zwölfjähriges Mädchen sein und über die Rose, die Stadt Lichtenstein und deren Geschichte Bescheid wissen.

Die Rose in der Kunst - das ist ein unerschöpfliches Thema. In der gestaltenden Kunst findet sich häufig das Motiv der Rosetten, stilisierte Rosen zieren manches Stadtwappen und natürlich haben die Maler oft die Rose als Motiv gewählt.

Nehmen wir das Liechtensteiner Wappen: Bereits im historischen Stadtsiegel zeigte es einen Turm mit Stadttor, verziert von zwei Ranken mit Rosenblüten. Das Wappen stammt aus dem Mittelalter. Ein altes Wappen ist wie eine Gedächtnisstütze, ein Knoten im Taschentuch, ein Eselsohr. Es hilft erinnern. Was die Rose angeht, führt das Wappen den sicheren Beweis: Seit Jahrhunderten steht sie für Lichtenstein.

Der erste Rosenzüchterverein Deutschlands soll, als es noch nicht einmal „Deutschland“ gab, in Lichtenstein, Königreich Sachsen, gegründet worden sein. Das war das Jahr 1859. Warum aber ein Rosenverein, warum hier? Es geschah nicht aus Zufall, wie das wenigste aus Zufall geschieht. Warum es allerdings so kam, weiß man nicht. Der Verein hat leider keine Auskunft hinterlassen. Immerhin begründete er eine dauerhafte Liechtensteiner Tradition. Der Rosenverein feiert die ersten Rosenfeste in Lichtenstein. Und wie der Rose selbst, so erging es dem Fest: erblüht, bedrängt, verwelkt und fortgedämmert... bis eine neue Generation von Liechtensteinern sich entsann und die Tradition ein ums andere Mal wieder aufleben ließ. So gehört die Rose zu Lichtenstein, bis heute.

Seit den Anfängen der Rosenzüchtung im 18. Jahrhundert bis heute sind weltweit über 30.000 Rosensorten entstanden. Plinius der Ältere* (23-79 n. Chr.) berichtet von Rosen mit 100 Blütenblättern. Aber „Weltrose“ ist die höchste Auszeichnung für eine Rose, die von der Weltrosenvereinigung alle drei Jahre vergeben wird. Auf dem Rosenfest erwarten die Gäste edle Rosen und Wildrosen, alte Rosensorten und Rosenneuheiten, Begleitpflanzen, Kräuter- und Duftpflanzen und botanische Raritäten. Zahlreiche Aussteller zeigen darüber hinaus von Stoffen über Porzellan bis zu Kosmetik und Schmuck alles, was den Namen der Rose verdient. Rosen wirken schön im Garten, verführerisch und sinnlich in der Küche und Kosmetik, sind hilfreich in der Hausapotheke, haben eine lange Geschichte, erfreuen in der Vase, verzaubern die Tage...

Fürs Rosenfest dürfte kein Problem sein. Die Rose wurde zu allen Zeiten besungen, von klassisch bis hin zur so genannten volkstümlichen Musik: Die „Rosenarie“ aus „Le Nozze di Figaro“, letzter Akt (Wolfang Amadeus Mozart*), „Rosenarie“ (Hermann Löns*), „Rosenkavalier“ (Richard Strauß*) … Glück hat heute, wer im Juni oder Juli feiert, denn das sind die Rosenmonate. Ideal, wer in einen Rosengarten oder in einen öffentlichen Park mit Rosen einladen kann.

Lesehilfe und Wörter

Digestif (fr.): das alkoholische Getränk nach dem Essen, das die Verdauung fördert.

in etwas Bescheid wissen: sich auskennen in D.

das Kreta, -s, o-e: die griechische Insel im Mittelmeer

die Gedächtnisstütze, -n: die Gedächtnishilfe

das Eselsohr, (e)s, -en (hier): die umgeknickte Ecke e-s Blattes

die Rosette, -n: ein rundes Ornament oder Fenster aus vielen kleinen Teilen, das wie eine Blüte einer Rose aussieht

 

Übungen

1. Welche Assoziationen ruft bei Ihnen das Wort „Rose“ hervor? Ergänzen Sie.

                             romantisch                     ...

                                                                                          glühend

                ...

 

             
   


                    ...                                                duftig

                                     ...                                 ...

2. Bilden Sie Ihre eigenen Sätze mit den Zusammengesetzten Wörtern, die mit ROSE– beginnen.

3. Welche Wortbestandteile passen zusammen? Übersetzen Sie vom Deutschen ins Russische die zusammengesetzten Wörter, bestimmen Sie ihr Geschlecht.

    Rosen– Moos– Stadt– Feuer– Taschen– Blüten– Begleit– Duft– Jahr–     -garten -wasser -wein -blätter -rose -züchtverein -teil -werk -prinzessin -tuch -verein -züchtung -sorte -pflanze -fest -kavalier -monate -hundert

4. Ordnen Sie die passende russische Entsprechung zu.

l) eine dauerhafte Tradition m) das rosengefüllte Kissen n) opulente Rosenfeste o) der Rosenzüchterverein p) die historischen Stadtteile q) traditionelles Festegelände r) ein unerschöpfliches Thema s) wahre Liebe t) der öffentliche Park u) volkstümliche Musik v) botanische Raritäten 1) объединение садоводов по разведению роз 2) настоящая любовь 3) долговечная традиция 4) наполненная розами подушка 5) неисчерпаемая тема 6) ботанические раритеты 7) популярная музыка 8) роскошные праздники роз 9) традиционная праздничная территория 10) общественный парк 11) исторические части города

5. Setzen Sie die oben genannten Wendungen in die folgenden Sätze sinngemäß ein.

1) Ideal, wer in einen Rosengarten oder in einen...... mit Rosen einladen kann.

2) Schon Kleopatra ruhte auf...... und auch die Römer feierten.......

3) Im Jahre 1860 führte der... Lichtensteins erstmals das Rosenfest durch.

4) Damals feierte man dieses Fest am "Goldenen Helm", wo sich die...... aneinandergrenzen.

5) Von 1901 bis 1997 musste das Rosenfest auf Grund von Krisen und Krieg das...... verlassen.

6) Die Rose in der Kunst - das ist ein.......

7) Der erste... Deutschlands soll in Lichtenstein, Königreich Sachsen, gegründet worden sein.

8) Der Verein begründete eine... Liechtensteiner....

9) Auf dem Rosenfest erwarten die Gäste edle Rosen und Wildrosen, alte Rosensorten und Rosenneuheiten und.......

10) Die Rose wurde zu allen Zeiten besungen, von klassisch bis hin zur so genannten.......

11) Könnte es ein schöneres Fest geben als ein Fest rund um die Rose, dem Symbol für......?

6. Ergänzen Sie die Sätze mit den Präpositionen, die unter dem Strich stehen.

1) Kaiser Nero richtete zwar ganz romantisch ein Rosenfest aus... Rosenwasser... allen Brunnen und einem Rosenwein als Digestif. 2) Aber die älteste Darstellung einer Rose... Knossospalast... Kreta wird... 1600 v. Chr. datiert. 3) Damals feierte man dieses Fest...“Goldenen Helm“. 4) Man erhielt eine Rose... Geschenk und traf sich abends... Ball-Konzert und dem Feuerwerk. 5) Bereits... historischen Stadtsiegel zeigte es einen Turm... Stadttor, verziert... zwei Ranken...Rosenblüten. 6) Es geschah nicht... Zufall, wie das wenigste... Zufall geschieht. 7) Liechtensteinern sich entsann und die Tradition ein... andere Mal wieder aufleben ließ. 8) So gehört die Rose... Lichtenstein,... heute. 9)... den Anfängen der Rosenzüchtung... 18. Jahrhundert... heute sind weltweit... 30.000 Rosensorten entstanden. 10) Aber „Weltrose“ ist die höchste Auszeichnung... eine Rose. 11)... dem Rosenfest erwarten die Gäste edle Rosen und Wildrosen. 12) Zahlreiche Aussteller zeigen darüber hinaus... Stoffen... Porzellan...... Kosmetik und Schmuck. 13)... Rosenfest dürfte kein Problem sein. 14) Könnte es ein schöneres Fest geben als ein Fest rund... die Rose, dem Symbol... wahre Liebe, Schönheit, Romantik und Luxus? 15) Schon Kleopatra ruhte... rosengefüllten Kissen. 16) Die Rose wurde... allen Zeiten besungen,... klassisch... hin zur so genannten volkstümlichen Musik.

  zu/m, für, um, bis, seit, bei/m, von, aus, in/m, mit, auf, an/m, über

 

7. Bilden Sie von folgenden Verben alle Formen des Konjunktivs I/II und Konditionalis I/II.

Muster. gewinnen


Konjunktiv II.

gewänne (Präteritum)

er hätte gewonnen (Plusquamperfekt)

er würde gewinnen (Konditionalis I)

er würde gewonnen haben (Konditionalis II)


Konjunktiv I.

er gewinne (Präsens)

er habe gewonnen (Perfekt)

er werde gewinnen (Futurum)


 

überschütten, schaffen, sich verwandeln, entstehen, gründen, feiern, ausrichten, datieren

8. Wandeln Sie die Aussagesätze in die indirekte Rede um. Gebrauchen Sie dabei folgende Wendungen.

Muster: Erist ins Kino gegangen. - Man sagt, er sei ins Kino gegangen.

 

            

              

 

1) Der Playboy der Neuzeit - Gunther Sachs - gewann das Herz seiner Brigitte Bardot, indem er sie des Wortes mit Roten Rosen überschüttete.

2) Die Rose schuf Aphrodite, die Göttin der Liebe.

3) Das ins Moos tropfende Blut des gekreuzigten Christus hat sich in eine Moosrose verwandelt.

4) Die Rose ist aus dem Schweiß Mohammeds entstanden.

5) Der erste Rosenzüchterverein Deutschlands ist in Lichtenstein, Königreich Sachsen gegründet worden.

6) Der Rosenverein feiert die ersten Rosenfeste in Lichtenstein.

7) Seit den Anfängen der Rosenzüchtung im 18. Jahrhundert bis heute sind weltweit über 30.000 Rosensorten entstanden.

8) Kaiser Nero richtete zwar ganz romantisch ein Rosenfest aus.

9) Aber die älteste Darstellung einer Rose im Knossospalast auf Kreta* wird auf 1600 v. Chr. datiert.

9. Könnte es ein schöneres Fest geben als ein Fest rund um die Rose, dem Symbol für wahre Liebe, Schönheit, Romantik und Luxus? Füllen Sie die Textlücken.

Beim Rosenfest sind die Einladungskarten mit … beduftet. Man sagt dem … nach, alle negativen Energien auszugleichen und Gedanken der Liebe und Zuneigung zu fördern. Den Einladungstext könnten Sie mit dem Spruch: … ergänzen. Zur Begrüßung bekommt jeder Gast eine …. Natürlich wird hierzu … serviert. Das Büffet wird natürlich passend zu den Tischen evtl. mit … dekoriert. Tischtuch auf dem Esstisch und mit … bedruckte oder bestickte Servietten machen die Tafel perfekt. Begeistern Sie Ihre Gäste mit einem pikanten … Die Königin der Blumen bestimmt das ganze Fest - nicht nur das Buffet. Von Rosensandalen, über rosige Bettwäsche, …, getöpferte Rosen, …, Rosendekoration bis hin zu hübsch arrangierten … und prachtvollen … werden «rosige» Geschenke angeboten.

„Zeit bringt Rosen“, Rosenöl, Rosenschmuck, Rosensekt, Rosen, Rosenkuchen, Rosenduft, Rosenkosmetik, Ansteckrose, Rosengestecken, Rosenschleifen, Rosensträußen

 

10. Vergleichen Sie die folgenden Behauptungen mit den Aussagen im Text. Wird das im Text gesagt?

  Ja Nein
1) Seit den Anfängen der Rosenzüchtung im 18. Jahrhundert bis heute sind weltweit über 30.000 Rosensorten entstanden.    
2) Schon Kleopatra ruhte auf rosengefüllten Kissen und auch die Römer feierten opulente Rosenfeste.    
3) Die alten Griechen schreiben die Entstehung der Rose keiner geringeren als Aphrodite, der Göttin des Krieges, zu.    
4) Aber die älteste Darstellung einer Rose im Knossospalast auf Kreta wird auf 3600 v. Chr. datiert.    
5) Im Jahre 1860 führte der Rosenzüchterverein Lichtensteins erstmals das Rosenfest durch.    
6) 1994 wurde die erste Rosenprinzessin, Elisabeth I., gekrönt.    
7) Der erste Rosenzüchterverein Deutschlands soll, als es noch nicht einmal „Deutschland“ gab, in Dänemark, Königreich Sachsen, gegründet worden sein.    

11. Beantworten Sie die Fragen.

1) Welche bekannten historischen Persönlichkeiten hatten mit Rosen zu tun?

2) Warum gilt die Rose als die Königin der Blumen?

3) Wo begann man Rosenfest zu feiern?

4) Auf welche Weise feierte man damals Rosenfest?

5) Was vermutete man in verschiedenen antiken Ländern über die Entstehungsgeschichte dieser Blume?

6) Wie feierte man Rosenfest in Lichtenstein 1860?

7) Wann wurde die erste Rosenprinzessin gekrönt und wer war es?

8) Was berichtet der Text über den Rosenzüchterverein Deutschlands?

9) In welchen Lebensbereichen werden Rosen verwendet?

10) Warum ist die Rose ein Symbol für Liebe?

12. Übersetzen Sie die Sätze ins Deutsche.

1) Император Нейрон организовывал праздник роз с розовой водой из каждого фонтана и розовым вином в качестве ликера. 2) Для крестьян кровь распятого Христа превращалась в розы. 3) Ислам считает, что розы возникли из пота Моххамеда. 4) В 1860 объединение садоводов Лихтенштейна впервые провело праздник роз. 5) Люди получали розу в качестве подарка, а вечером встречались на балу и на фейерверке. 6) С тех пор каждый год коронуется принцесса роз, двенадцатилетняя девочка, которая знает толк в розах и истории Лихтенштейна. 7) Роза в искусстве – неисчерпаемая тема. 8) С начала разведения роз по всему миру возникло более 30 000 сортов. 9) На празднике роз гостей ожидают благородные и дикие розы, старые сорта роз, травы и ботанические раритеты. 10) Есть ли лучший праздник, чем праздник роз, как символ настоящей любви, красоты, романтики и роскоши?

 

13. Lesen Sie ein Gedicht vonChristian Morgenstern, finden Sie die Beschreibungen von Rose und übersetzen Sie diese.

 

Die Rose ist die häufigste in der Dichtkunst verewigte Blume. Zu allen Zeiten faszinierte sie die Dichter...

 

Eine einsame Rose


Eine einsame Rose in müder Hand -
Und niemand, dem ich sie schenken kann...
In dessen züchtigen Busengewand
Ich ihr glühendes Rot versenken kann...
Dass freundlich bei dem duftigen Pfand
Sein Herzchen meiner gedenken kann...
Eine einsame Rose in müder Hand -
Und niemand, dem ich sie schenken kann...


(Morgenstern, Chrisian (1871-1914))

 


Apfelwein

Wer ein „echter“ Frankfurter ist, der kennt natürlich sein Nationalgetränk: Apfelwein.

Der Apfelwein gilt als anregendes, alkoholschwaches Getränk, das nicht müde macht, dabei Kreislauf und Nervensystem günstig beeinflusst. Er enthält organische Fruchtsäuren, Mineralien, Aromastoffe und natürlich mindestens 5 Vol.-Prozente Alkohol. Ohne Alkohol würde man ihn sicher nicht trinken.

Die Liebe zum „Stöffche“ (so nennt der Frankfurter nämlich seinen Apfelwein) macht ihn sogar zum Allheilmittel für die seelische Erheiterung und als Regulativ für das körperliche Wohlbefinden.

Seit über 250 Jahren ist der Apfelwein in Frankfurt und Umgebung als das “Volksgetränk” bekannt. Seine Geschichte ist allerdings viel älter, denn schon die Germanen stellten ihren „Ephiltranc“ her, Griechen und Römer kultivierten ihn und Karl der Große* forderte in „Capitulare de villis“ die Herstellung an seinem Hof. Der Apfelwein war der selbstgemachte Haustrunk für jedermann. Schnell eroberte er sich die Gunst der Bürger und wurde das typische Frankfurter und Hessische Volksgetränk. Anfangs in so genannten Heckenwirtschaften ausgeschenkt, breitete er sich auch in den konzessionierten Gaststätten aus. Viele Gärtner eröffneten Apfelweinlokale. Aus dem jahrhundertealten Haustrunk wurde der öffentliche Ausschank mit behördlicher Genehmigung. Vieles von dem, was damals war, hat sich kaum verändert. Geändert hat aber eines: der Geschmack. Heute bevorzugt der Apfelweintrinker einen aromatischen und spritzigen Apfelwein mit einer feinen Fruchtsäure, vor allem, nachdem auch die Frauen zu zunehmendem Maße Geschmack am Apfelwein und seinem Milieu gefunden haben.

Apfelwein, als ein reines Naturprodukt ist ein Fruchtwein, welcher aus einer Mischung verschiedenster Apfelsorten gekeltert wird. Im Herbst, nach der Apfelernte, werden die Äpfel kalt ausgepresst und man erhalt den so genannten Süßen oder „Süßer Viez“, der in Süddeutschland und Österreich oft Most oder Süßmost genannt wird. An der Saar trägt er den Namen „Viez“, welcher aus römischer Zeit (lat. Vice = der zweite oder stellvertretende Wein) stammt und andeutet, dass dieser Apfelwein als Ersatz zum echten Wein getrunken wurde. Varianten des Apfelweins sind auch in Frankreich (Cidre), Großbritannien, den USA (Cider), Spanien (Sidra) und Finnland (Siideri) bekannt.

Hergestellt und konsumiert wird er überwiegend in Hessen, insbesondere im Frankfurter Raum. In diesen Gebieten gibt es neben wenigen Großkeltereien eine Vielzahl von Gastronomiebetrieben, die Apfelwein selbst herstellen, sowie kleine und private Keltereien, die noch nach alten Hausrezepten keltern. In einigen Regionen wird regelmäßig eine Viezprämierung veranstaltet, in denen hauptsachlich die kleineren und privaten Keltereien im Wettbewerb stehen. Auch Viezfeste sind hier keine Seltenheit. Sogar eine öffentlich ausgezeichnete Viezstraße (Rue de Cidre) verläuft zwischen Saarburg und der luxemburgischen Grenze.

Der Apfelwein wird normalerweise nicht aus den modernen Apfelsorten hergestellt, da diese zu süß sind. In der Kelterung ist man auf die säurehaltigen älteren Sorten aus dem Streuobstanbau angewiesen. Manche Hersteller verwenden im südwestlichen Raum meist den so genannten Holz- oder Viezapfel (kleine und sehr säurehaltige alte Apfelsorten, die für die Apfelweinherstellung wichtig sind), und mischen diesen (aus Mangel an Masse) mit eingeführten etwas süßeren Sorten. Das Mischverhältnis wird aber so gering wie möglich zugunsten der Holzäpfel aus den Streuobstwiesen gehalten, damit der urtypische Geschmack erhalten bleibt. Der fleißige Genuss von Apfelwein trägt nicht nur zum Fortbestand der alten Apfelsorten bei, sondern auch zum Erhalt der früher landschaftsprägenden Streuobstwiesen mit ihrer mannigfachen Pflanzen- und Tierwelt. Apfelwein wird, da er trüb ist, üblicherweise im Gerippten (Glas mit Rautenschnitt, dessen Schnitte das Licht reflektieren) serviert. Die Standardgröße dieses Glases beträgt 0,3 Liter. Von Großkeltereien in 1-Liter-Flaschen angelieferter Apfelwein wird meistens in Gläsern zu 0,25 Liter (die große Variante fasst 0,5 Liter) ausgeschenkt. Der Ausschank von Apfelwein in anderen Glasarten (z.B. Longdrinkgläsern) ist absolut unüblich. Ein mit Apfelwein gefülltes Geripptes wird auch als Schoppen bezeichnet. In Gesellschaft oder bei größerem Durst bestellt man Apfelwein auch im Bembel. Das dickbäuchige Gefäß aus Steingut hat üblicherweise eine graue Grundfarbe mit blauem Muster. Kommt man als Fremder nach Frankfurt sollte man es nicht versäumen, in einem der echten Äpfelweinlokalen - man erkennt es am „grünen Kranz mit Bembel“, dem Symbol für die Mitgliedschaft in der „Vereinigung der Apfelweinwirte“ - das „Stöffche“ zu probieren. Der erste Schluck mag manchmal etwas säuerlich schmecken. Doch dann, wenn Glas um Glas aus dem blaugrauen Steingutbembel eingeschenkt wird und die Runde der fröhlichen Zecher ihr Loblied auf das „Stöffche“ anstimmt, werden sie begeistert mitsingen.

In früheren Zeiten saß man im Winter um den üblicherweise in der Mitte des Gastraumes aufgestellten großen Ofen herum, auf dem der Viez aufgewärmt wurde. Als altes Hausmittel gegen Erkältung oder auch als wärmendes Getränk in der kalten Jahreszeit, ist der heiße Apfelwein beliebt, wobei der Apfelwein erhitzt (nicht gekocht.) und mit Zimtstange, evtl. Gewürznelken und Zitronenscheibe serviert wird. Bei dieser Variante ist die Beigabe von Zucker ausnahmsweise nicht tabu. In den Apfelweinlokalen werden dazu überwiegend rustikale Gerichte gereicht. Aber auch Gebratenes, Gegrilltes und Vegetarisches (für die ganz Ernährungs- und Figurbewussten) kommt mittlerweile auf den gedeckten Tisch des Hauses.

Nach langjährigen, gemeinsamen Bemühungen Frankfurter Bürger, der „Vereinigung der Apfelweinwirte“ ging im Jahre 1991 endlich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Das „Frankfurter Apfelweinmuseum“ - als Altfrankfurter Apfelweinwirtschaft „HISTORIX“ im historischen Museum in der Saalgasse am Römerberg - wurde eröffnet. Dort kann man an gescheuerten Holztischen sitzend das „gude Stöffche“ probieren und sich dabei die umfangreiche Ausstellung alter Apfelweingerätschaften, Bembel, Gläser und kunstvolle Apfelweindeckel anschauen. In den Vitrinen sind wertvolle Exponate aus der Vergangenheit zu sehen, an den Wänden laden alte Stiche, Zeichnungen und Gemälde Frankfurter Meister, die das Leben in Frankfurt aus früherer Zeit darstellen, zum künstlerischen Genuss und Verweilen ein.

Lesehilfe und Wörter

Capitulare de villis (lat.): der Ratsherr, -ens, -en

die Heckenwirtschaften (pl.): die Straußwirtschaften, d.h. Buden, die Wein selbst herstellen und ausschenken.

der Longdrink (engl.): das Glass für Skotch, der mit Wasser gemischt wird.

der Streuobstbau -(e)s: eine Form des Obstbaus, bei welchem mit umweltverträglichen Bewirtschaftungsmethoden Obst auf hochstämmigen Baumformen erzeugt wird.

der Holzapfel -s, Äpfel: als Europäischer Wildapfel bezeichnet

 

Übungen

1. Bestimmen Sie das Geschlecht folgender Substantive (dem Sinn und der Form nach), schreiben Sie die in die Tabelle dem Geschlecht nach. Übersetzen Sie die Wörter.

Femininum Maskulinum Neutrum
     

Apfelwein, Getränk, Genehmigung, Fruchtsäure, Haustrunk, Zeit, Raum, Geschmack, Alkohol, Erheiterung, Umgebung, Wohlbefinden, Geschichte, Herstellung, Hof, Gunst, Gaststätte, Ausschank, Milieu, Herbst, Apfelernte, Gebiet, Haus, Wettbewerb, Seltenheit, Fremder, Hersteller, Kelterung.

 

2. Ordnen Sie den Wörtern aus der Übung 1 folgende Adjektive. Bilden Sie Wortverbindungen dem Inhalt des Textes nach. (Achten Sie auf das Geschlecht der gegebenen Adjektive).

anregendes, alkoholschwaches

organische

seelische

körperliches

selbstgemachter, jahrhundertealter

konzessionierte

behördliche

öffentlicher

 

3. Bilden Sie zusammengesetzte Substantive. Bestimmen Sie ihr Geschlecht.

Muster: Volks – getränk = das Volksgetränk

a) Volks- b) Haus- c) Standard- d) Aroma- e) Allheil- f) Apfel- g) Süd- h) Gastronomie- i) Nerven- j) Kreis- 1) -größe 2) -stoffe 3) -trunk 4) -lauf 5) -deutschland 6) -mittel 7) -sorte 8) -betrieb 9) -getränk 10) -system

4. Ergänzen Sie sinngemäß die Sätze. Verwenden Sie dabei die oben stehenden Wörter.

1) Der Apfelwein beeinflusst günstig... und.... 2) Er enthält organische Fruchtsäuren, Mineralien und.... 3) Die Liebe zum Apfelwein macht ihn sogar zum.... 4) Apfelwein war der selbstgemachte... für jeden Menschen. 5) Apfelwein wurde das typische Frankfurter und Hessische.... 6) Apfelwein wird aus einer Mischung verschiedenster... gekeltert. 7) „ Süßer Viez “ wird in... und Österreich oft Most oder Süßmost genannt. 8) Die... des Apfelweinglases beträgt 0,3 Liter. 9) Die Nachfrage in den... nach Viez ist in den letzten Jahren sehr stark gestiegen.

 

5. Wählen Sie passende Wortenden. Bilden Sie zusammengesetzte Substantive.

 

                             Geschichte            Genuss      

                     Kreis                                        Größe

          System                                                         Wirtschaft                                                     

     Haus                                                                            Museum                                                                    

Zeit                                                                                             Glas                                                                           

      Jahr                                                                             Trunk             

              Bürger                                                       Alkohol

                        Säure                                     Lokale

                                  Herbst          Ausschank                                      

6. Bilden Sie die Sätze mit oben genannten Wörtern.

7. „Apfelwein hält gesund“ meinen die meisten Apfelweinwirte. Bilden Sie die Sätze nach dem Muster. Verbinden Sie  sie in einen sinnvollen Text.

Muster: die Vor beugung der Magen- und Darmkrankheiten – Der Apfelwein beugt ansteckenden Magen- und Darmkrankheiten vor.

 

Die Anregung der Verdauung, die Vertiefung der Atmung; die Erhöhung des Atemminutenvolumens; die Lösung des Bronchialkrampfes; die Verbesserung der Durchblutung; die Beruhigung der Spannungen; die Förderung der geistigen Aktivität und der Schlafbereitschaft; die Verhinderung im Blut die Zusammenballung von Fetttröpfchen; die Unterstützung des Herz- und Kreislaufsystems; die Senkung des Blutfettspiegels; die Aktivierung des Immunsystems bei grippalem Infekt und Erkältungskrankheiten; eine Verzögerung des Alterungsprozesses.

8. Finden Sie die entsprechenden Definitionen.

Süßer Viez a) reines Naturprodukt, ein Fruchtwein, welcher aus einer Mischung verschiedenster Apfelsorten gekeltert wird.
Bembel b) so nennt der Frankfurter seinen Apfelwein.
Apfelwein c) kalt ausgepresste Äpfel
Gerippten d) französische Variante des Apfelweines
Schoppen e) kleine und sehr säurehaltige alte Apfelsorten
Viezapfe f) ein Glas mit Rautenschnitt, dessen Schnitte das Licht reflektieren
Cidre g) ein mit Apfelwein gefülltes Geripptes
„Erster Hesse“ h) junger, halbvergorener, ein bis zwei Wochen alter Apfelwein mit hohem Hefe- und Vitamingehalt, der auf der Zunge bitzelt und die Verdauung fördert
„Faulenzer“ i) Ausschankgestell, in dem große Bembel leicht gekippt werden können
„Stöffche“ j) das dickbauchige Gefäß aus Steingut in grauer Grundfarbe mit blauem Muster
„Rauscher“ k) Immer ab dem 1. Advent ausgeschenkter Apfelwein-Primeur

 

9. Ordnen Sie die Sätze sinngemäß. Erzählen Sie die Apfelweingeschichte.

Viele Gärtner eröffneten Apfelweinlokale.
Die Germanen stellten ihren „Ephiltranc“ her.
Aus dem jahrhundertealten Haustrunk wurde der öffentliche Ausschank mit behördlicher Genehmigung.
Apfelwein wurde das typische Frankfurter und hessische Volksgetränk.
Karl der Große* forderte die Herstellung des Apfelweines an seinem Hof.
Er breitete sich auch in den konzessionierten Gaststätten aus.

10. Wählen Sie die richtige Antwort aus.

1) Wie heißt die Sendung zum Apfelweinanstich?

- Bock auf Bembel

- Der Blaue Bock

- Die Bembel-Show

- Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

 

2) „Faulenzer“ nennt man...

- einen Gast, der sich nur einladen lässt.

- ein Ausschankgestell, in dem große Bembel leicht gekippt werden können.

- einen Kellner, der nicht schnell genug auf die Bestellung reagiert.

- einen Apfelwein, der nicht gären will.

 

3) Der "Erste Hesse" ist...

- der erste Bembel, der bestellt wird.

- der erste Schluck Apfelwein, bei dem es einem die Gesichtszüge zusammenzieht.

- ein Apfelwein-Primeur, der immer ab dem 1. Advent ausgeschenkt wird.

- die Bezeichnung für den ersten Apfelwein, der im 6. Jahrhundert von einem Hessen gekeltert wurde.

 

4) Das berühmte Frankfurter Apfelweinviertel liegt...

- in Bonames.

- in Bockenheim.

- im Westend.

- in Alt-Sachsenhausen.

 

5) Mit "Rauscher" bezeichnet man...

- einen halbvergorenen, ein bis zwei Wochen alten Apfelwein mit hohem Hefe- und Vitamingehalt.

- das letzte Glas Apfelwein, das zu viel war.

- einen Kellner, der besonders schnell den Apfelwein serviert.

- einen regelmäßigen Apfelweintrinker.

 

6) Das traditionelle Apfelweinglas nennt man?

- Bembel

- Dippche

- Geripptes

- Willybecher

11. Beantworten Sie die Fragen.

1) Was ist der Apfelwein?

2) Seit wann ist Apfelwein in Deutschland als „Volksgetränk“ bekannt?

3) Was für einen Apfelweingeschmack bevorzugen heutige Weintrinker?

4) Wann und wie wird Apfelwein hergestellt?

5) Welche Äpfelsorten benutzen die Hersteller?

6) In welchen Ländern ist Apfelwein bekannt? Wie heißt er dort?

7) Wie und wo wird Apfelwein serviert?

8) Wie sieht der Bembel aus?

9) Welche Gerichte werden gewöhnlich zum Apfelwein angeboten?

10) Wodurch ist Das „Frankfurter Apfelweinmuseum“ bekannt?

12. Übersetzen Sie die Sätze ins Deutsche.

1) Яблочное вино считается слабоалкогольным тонизирующим напитком. 2) Оно содержит органические фруктовые кислоты, минералы и ароматические вещества. 3) Уже более 250 лет яблочное вино является «народным напитком» во Франкфурте. 4) Яблочное вино было самодельным домашним напитком для каждого. 5) Яблочное вино – это чистый натуральный продукт из различных сортов яблок. 6) Яблочное вино обычно производится не из современных сортов яблок, а из диких сортов. 7) Первый глоток этого вина может показаться кисловатым. 8) Яблочное вино разливают в специальные стаканы, другие виды стаканов не приемлемы. 9) Вино подают и в винных кружках. 10) В историческом музее можно также попробовать яблочное вино.

 

13. Bereiten Sie «Heiße Ebbelwoi» zu.

Rezept: Heißer Apfelwein

Zutaten:
1 Liter Apfelwein, 1/8 Liter Wasser, 60 Gramm Zucker, 1/4 Stange Zimt, 3 Gewürznelken, 2 Scheiben Zitrone.

Zubereitung:
Zucker und Gewürze mit Wasser aufkochen, 30 Minuten ziehen lassen, abseihen, mit dem Apfelwein vermischen und vorsichtig bis kurz vor dem Siedepunkt erhitzen.


Bauwerke Berlins 

Berlin war, ist und bleibt eine besondere Stadt. Die Metropole zieht viele interessante Menschen an, die ihre Spuren hinterlassen. Das kreative Potential zeigt sich im ununterbrochenen Band von bunten Ereignissen und immer wieder neu geschaffenen Schwerpunktthemen in der Hauptstadt.

Das zwischen 1788 und 1791 errichtete Brandenburger Tor ist Berlins Wahrzeichen und Symbol der überwundenen Teilung. Es ist den Propyläen auf der Akropolis* in Athen* nachempfunden und wird von einer Quadriga mit der Siegesgöttin Viktoria gekrönt, die von ihrem Schöpfer Johann Gottfried Schadow* jedoch als Friedensgöttin Eirene gedacht war. Das Tor ist das westliche Ende der Straße Unter den Linden, die sich bis zur Museumsinsel in der Spree und dem Berliner Dom hinzieht. Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 verlief dort die Grenze zwischen beiden Stadthälften.

In diesem Areal liegen die im Jahre 1743 im Rokokostil* erbaute Deutsche Staatsoper, die zwischen 1774 und 1780 errichtete Staatsbibliothek, das von 1695 bis 1706 nach Plänen von Andreas Schlüter gebaute barocke ehemalige Zeughaus und die zwischen 1747 und 1773 errichtete Hedwigs-Kathedrale, die Hauptkirche des katholischen Bistums Berlin. Der Französische Dom am Gendarmenmarkt war im 17. Jahrhundert Mittelpunkt des französischen Viertels. Die im Jahre 1809 eröffnete Humboldt*-Universität, an welcher der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel* lehrte, brachte zu Berlin  27 Nobelpreisträger hervor.

Eine beliebte Einkaufspromenade in Berlin ist der Kurfürstendamm mit seinen zahlreichen Hotels, Geschäften, Restaurants. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde zwischen 1891 und 1895 erbaut. Sie markiert das östliche Ende des Boulevards. Ihre Turmruine blieb als Mahnmal erhalten. Gleich daneben entstand nach Plänen Egon Eiermanns* von 1959 bis 1961 eine neue Kirche auf achteckigem Grundriss mit einem sechseckigen frei stehenden Kirchturm.

Die östliche Verlängerung des Kurfürstendammes bildet die Tauentziehstraße, wo sich mit dem KaDeWe (Kaufhaus des Westens) das größte und bekannteste Kaufhaus Deutschlands und das zwischen 1963 und 1965 erbaute Europa-Center befinden. Das 22-stöckige Gebäude beherbergt viele Geschäfte, Restaurants, Büros, ein Kino und eine Aussichtsplattform. In nordöstlicher Richtung erstreckt sich mit über drei Kilometern Länge die größte Parkanlage Berlins, der Tiergarten.
In der Nähe des Brandenburger Tores befinden sich die 1957 errichtete Kongresshalle und das zwischen 1884 und 1894 gebaute Reichstagsgebäude. Es wurde am 27. Februar 1933 durch einen Brand schwer beschädigt und im Zweiten Weltkrieg erneut erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Seit dem Jahre 1999 ist das Gebäude Sitz des Deutschen Bundestages. Einen Besuch wert ist auch der Zoologische Garten von Berlin, einer der größten und ältesten der Welt, und das 1785 errichtete Schloss Bellevue*, einst Sommerwohnung von Prinz August Ferdinand, des Bruders Friedrich des Großen*, heute Amtssitz des Bundespräsidenten.

Die Oranienburger Straße war vor dem Zweiten Weltkrieg das Zentrum des jüdischen Viertels. Zu deren Wiederaufbau gehörte unter anderem die Restaurierung der 1866 fertig gestellten Neuen Synagoge. Sie wurde durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. 1995 wieder eröffnet dient sie heute als Mittelpunkt für das Studium und die Erhaltung jüdischer Kultur. In nördlicher Richtung liegt der älteste jüdische Friedhof der Stadt.

Östlich der beiden Spreearme, die die Spreeinsel umfließen, liegt der Alexanderplatz mit vielen Geschäften und Restaurants, ganz in der Nähe davon der 368 Meter hohe Fernsehturm - das höchste Gebäude Deutschlands - und das Rote Rathaus. Zwei Statuen, eine männliche und eine weibliche, mit Blick auf den Eingang des Rathauses sollen an die Beseitigung der vielen Trümmer nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erinnern. Sehenswert im östlichen Zentrum Berlins sind der alte Stadtteil Prenzlauer Berg und die Einkaufsstraße Schönhauser Allee.

Der Potsdamer Platz ist eine Verkehrsdrehscheibe im Zentrum Berlins, von der mehrere große Straßen ausgehen. Er wurde 1741 auf Erlass von Friedrich Wilhelm I.*, König von Preußen* angelegt. 1923 begann von dem in der Nähe gelegenen Vox-Haus aus die Geschichte des Rundfunks in Deutschland. Bis 1940 war der Potsdamer Platz der verkehrsreichste Platz Europas. Nach dem starken Bombardement durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg lag er in Trümmern.

1961 wurde er durch die Berliner Mauer geteilt und die Gegend verfiel. Der frühere Verlauf der Berliner Mauer wird seit einigen Jahren durch in den Boden eingelassene Pflastersteine gekennzeichnet. Durch die Hochhausbebauung des Potsdamer Platzes, die eine große Anzahl an Geschäften und Restaurants beherbergt, hat dieser sich als Bindeglied zwischen den bis zur Wende getrennten Stadthälften entwickelt.

In Charlottenburg wurde das Olympiastadion für die Olympischen Sommerspiele von 1936 errichtet, sowie der 150 Meter hohe Funkturm, der zwischen 1924 und 1926 anlässlich der 3. Deutschen Funkausstellung entstand und sehr schnell zu einem der Wahrzeichen Berlins avancierte. Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Schloss Charlottenburg* (Baubeginn 1695), ein barocker Repräsentationsbau der Hohenzollern* mit bedeutender Gemäldesammlung, die Zitadelle Spandau* und das im Stil des Klassizismus erbaute Schloss Tegel (auch Humboldt-Schloss), ehemals Wohnsitz des Naturforschers und Geographen Alexander von Humboldt* (1769-1859).

Der Große Tiergarten liegt im Zentrum Berlins, im Ortsteil Berlin-Tiergarten des Bezirks Mitte. Mit 210 Hektar ist er der größte Berliner Park. Einige große Straßen durchschneiden den Park, darunter die Ost-West-Achse Straße des 17. Juni. Sie kreuzen sich am Großen Stern, in dessen Mitte die Siegessäule steht.
Der erste Tiergarten wurde schon 1527 angelegt, allerdings an anderer Stelle, nämlich in der Nähe des Berliner Schlosses, westlich der Cöllner Stadtmauer. Das kleine Gebiet wurde seit 1530 nach Westen und Norden hin durch Zukäufe erweitert, bis zu den Grenzen des heutigen Tiergartens und darüber hinaus.

Neben dem Tiergarten mit seinen zahlreichen historischen Gebäuden gehört der Treptower Park im Südosten Berlins zu den bedeutendsten Parks der Stadt. Er wurde von 1876 bis 1882 vom ersten Berliner Gartenbaudirektor Gustav Meyer angelegt und war 1896 Schauplatz der „Großen Berliner Gewerbeausstellung“. Die weite an der Spree sich hinziehende Gartenlandschaft ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Berliner, nicht zuletzt auch wegen der bereits 1821 und 1822 als „Neues Gartenhaus an der Spree“ erbauten heutigen Gaststätte.

Eine Besonderheit unter den Parks ist der Botanische Garten Berlin. Im Südwesten der Stadt gelegen, wird er neben seiner wissenschaftlichen Bestimmung (er gehört zur Freien Universität Berlin) auch als Erholungspark genutzt. Die Vorgängereinrichtung existierte bereits seit 1697 auf dem Gelände des heutigen Kleistparks in Schöneberg, ab 1897 folgte der Bau der neuen Parkanlage in Dahlem. Mit einer Fläche von über 43 Hektar und etwa 22.000 verschiedenen Pflanzenarten gehört er zu den größten und weltweit bedeutendsten Botanischen Gärten und ist der größte in Europa. Das 25 Meter hohe, 30 Meter breite, und 60 Meter lange Große Tropenhaus ist das höchste Gewächshaus der Welt.

Lesehilfe und Wörter

die Propyläen (pl.): „etwas vor dem Tor“, als der Torbau bezeichnet

die Quadriga =, -en: nach antikem Vorbild ein zweirädriger Streitwagen, der von vier nebeneinander gehenden Zugtieren, meist Pferden, gezogen wird.

in Mitleidenschaft gezogen werden: geschädigt werden

die Spreearme (pl.) (hier): Lauf des Wassers von der Spree

die Verkehrsdrehscheibe =, -n (hier): das Verkehrszentrum

Spandau: der fünfte Verwaltungsbezirk von Berlin

der Kleistpark -(e)s: Der Heinrich-von-Kleist-Park ist eine Grünanlage im Norden des Berliner Stadtteils Schöneberg.

Dahlem: ein Ortsteil von Berlin, im Südwesten der Stadt

 

Übungen

1. Bilden Sie Partizip II von folgenden Verben. Achten Sie auf trennbare und untrennbare Präfixe.

belieben, eröffnen, errichten, bauen, erbauen, unterbrechen, schaffen, überwinden, zerstören, fertig stellen, liegen, einlassen, trennen

 

2. Ergänzen Sie sinngemäß die Sätze. Setzen Sie die Partizipien aus der Übung 1 in der richtigen Form ein.

1) Das kreative Potential zeigt sich im... Band von bunten Ereignissen.

1) Das kreative Potential zeigt sich im neu... Schwerpunktthemen in der Hauptstadt.

1) Brandenburger Tor ist Berlins Wahrzeichen und Symbol der... Teilung.

1) In diesem Areal liegen die im Jahre 1743 im Rokokostil... Deutsche Staatsoper.

1) Hier liegen von Andreas Schlüter... barocke ehemalige Zeughaus.

1) Die im Jahre 1809... Humboldt-Universität gehört zu Berlin.

1) Eine... Einkaufspromenade in Berlin ist der Kurfürstendamm.

1) Die im Zweiten Weltkrieg... Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde zwischen 1891 und 1895 erbaut.

1) In der Nähe des Brandenburger Tores befinden sich die 1957... Kongresshalle und das zwischen 1884 und 1894... Reichstagsgebäude.

1) Einen Besuch wert ist auch das 1785... Schloss Bellevue.

1) Zu dem Wiederaufbau gehörte die Restaurierung der 1866...Neuen Synagoge

1) Der frühere Verlauf der Berliner Mauer wird in den Boden... Pflastersteine gekennzeichnet.

1) 1923 begann von dem in der Nähe... Vox-Haus aus der Geschichte des Rundfunks in Deutschland.

 

3. Ersetzen Sie die Partizipien mit bestimmendem Wort aus der Aufgabe 2 durch Passiv nach dem Muster, wo es möglich ist.


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