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VI. Massenmedien im Vergleich

2017-06-04 84
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Fernsehen und Zeitungslesen

 

Viele Beobachter der Entwicklung der Medienlandschaft meinen, dass die Menschen immer mehr fernsehen und immer weniger lesen, das Fernsehen das Le-sen also immer mehr verdrängt. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass dies nicht unbedingt in jedem Fall so ist: Bei einer Reihe von Personen wurde festge-stellt, dass ein – im Vergleich mit anderen Personen – hoher Fernsehkonsum nicht einhergeht mit weniger Lektüre, im Gegenteil: Menschen, die mehr fernsehen als andere, lesen häufig auch mehr. Fernsehen und Lesen schließen einander also kei­neswegs aus; vielmehr können sie sich in vielerlei Weise gegenseitig anregen und ergänzen. So kann zum Beispiel jemand durch einen Beitrag im Fernsehen für ein Thema interessiert werden, und er oder sie fängt an, auch Zeitschriftenartikel oder Bücher zu diesem Thema zu lesen. Besonders eng kann die Beziehung zwischen Fernsehen und Lesen bei Nachrichtensendungen auf der einen und der Tageszei-tung auf der anderen Seite werden.

Die Fernsehnachrichtensendungen haben insgesamt den Vorteil, dass sie einen knappen Überblick über das Wichtigste des Tagesgeschehens bieten und außerdem die besonderen Möglichkeiten der (bewegten) Bilder nutzen können. Fernsehnachrichten sind zum einen visualisierte Nachrichten und die visuelle In­formation kann das Verstehen der Texte erleichtern. Fernsehnachrichten sind zum anderen gesprochene Nachrichten. Aussprache und Intonation sind integraler Be­standteil des Mediums. Deshalb ist das Genre für das Sprachenlernen und die Er­weiterung der sprachlichen Kompetenz besonders geeignet.

Viele Zuschauer meinen, dass in TV-Nachrichtensendungen die Bilder die wichtigsten Informationen transportieren. Wenn man genauer hinsieht, ist das aber nicht so: Nur bei gut gemachten Filmen unterstützt die visuelle Information das Textverstehen. Oft tragen die Bilder nur wenig zum Textverstehen bei. Sehr viele Bilderfolgen oder Filmbeiträge sind nur durch den dazu gesprochenen Text ver­ständlich. In den Nachrichtensendungen des Fernsehens ist das Wort viel wichtiger als das Bild.

Untersuchungen zeigen, dass sich die Zuschauer in der Regel nur ziemlich schlecht an die wichtigsten Inhalte zuvor gesehener Nachrichtensendungen erin-nern, und wir können leider nicht an den Anfang einer Nachrichtensendung zu-rückkehren und uns auf eine nicht verstandene Stelle konzentrieren. Einmal ge-sprochen und gezeigt, sind die Informationen der Fernsehnachrichten nicht mehr verfügbar.

Fernsehnachrichten sind meist schwerer zu verstehen als Nachrichten in Ta-geszeitungen. Das liegt nicht an der Sprache – in der Regel sind Nachrichtentexte in Tageszeitungen komplexer formuliert –, sondern vor allem an den besonderen Bedingungen der Kommunikationssituation.

Das Lesetempo bei der Lektüre einer Tageszeitung bestimmen wir selbst. Die Sprechgeschwindigkeit der Fernsehnachrichten ist dagegen vorgegeben. Für einen fremdländischen Zuhörer ist das Sprechtempo in aller Regel sehr hoch. Nur die Videoaufzeichnung erlaubt ein wiederholtes Sehen und Hören, schwierige Pas-sagen können im Detail und auch schrittweise verfolgt werden. Heute können die Texte der Fernsehnachrichten weltweit auch via Internet aufgerufen und ohne grö-ßeren Arbeitsaufwand in lesbarer Form vorgelegt werden.

In der komprimierten Fernsehdarstellung der Ereignisse bleiben manche Fra-gen offen oder sie werden nicht präzise beantwortet. Deshalb können wir uns oft kein angemessenes Bild des Ereignisses machen.

Sehr wichtig ist auch: Das Fernsehen gibt nicht nur den Zeittakt der einzel­nen Beiträge vor, sondern in der Reihenfolge auch eine Rangfolge. Die aus der Sicht der Redaktion wichtigsten Meldungen kommen am Anfang, sind vergleichs-weise umfangreich und in der Regel durch Filmbeiträge angereichert. Diese Rang-folge muss aber nicht den Interessen des einzelnen Zuschauers entsprechen.

Für die Aufnahme, die Verarbeitung und das Behalten von Information bie-tet die Tageszeitung gegenüber dem Fernsehen und seinen Nachrichtensendungen einige Vorteile:

- Man kann die Zeitung lesen, wann man will und so lange man will.

- Man kann sich Zeit lassen beim Lesen.

- Man kann noch einmal etwas nachlesen, wenn man es beim ersten Mal nicht verstanden hat.

- Man kann sich die Reihenfolge, in der man verschiedene Beiträge liest, aussu-chen.

- Man kann mit dem Beitrag anfangen, der einen am meisten interessiert.

Ein besonderer Vorteil beim Zeitungslesen ist, dass die Leser die Artikel nach ihren eigenen Interessen aussuchen können. Interessen sind aber nicht etwas ein für allemal Feststehendes, sie können sich ändern. Und hier kommen wieder die Nachrichtensendungen im Fernsehen ins Spiel: So kann es sein, dass die Nach-richtensen­dungen im Fernsehen einen für etwas interessieren, was man vorher noch nicht so beachtet hat, und man nimmt sich vor, am nächsten Tag aus der Ta-geszeitung Genaueres nachzulesen. Es ist also sinnvoll, sowohl das Fernsehen als auch die Tageszeitung zu nutzen, um sich zu informieren.

Deutsch Realschule 7/8, 2009

Fragen zum Text „Fernsehen und Zeitungslesen“

 

1. In welchem Verhältnis stehen Fernsehen und Zeitungslesen? Stimmen Sie der These zu, dass die Fernsehnachrichten das Zeitungslesen immer mehr verdrän-gen? Mit welcher Häufigkeit sehen Sie sich Fernsehnachrichtensendungen an?

2. Wodurch werden die Nachrichtensendungen „lebendig“ gemacht? Welchen In-formationswert haben die (bewegten) Bilder im Vergleich zum gesprochenen Wort? Was ist der Grund für die Fehleinschätzung vieler Zuschauer?

3. Woran liegt es, dass Fernsehnachrichten meist schwerer zu verstehen sind als die Nachrichten in Tageszeitungen? Warum kann man die Fernsehnachrichten nicht so gut behalten?

4. Wer bestimmt den Umgang mit den Fernsehnachrichten? Woran sind die Fern-sehzuschauer gebunden? Welchen Zeitrahmen beanspruchen die meisten TV-Nach­richtensendungen?

5. Welches Medium informiert weniger umfangreich, Zeitung oder Fernsehen? Welche Faktoren wirken sich auf den Umfang einzelner Beiträge negativ aus?

6. Welchen Zwängen unterliegen die Fernsehnachrichten noch? Warum informie-ren TV-Nachrichtensendungen komprimiert?

7. Welche Besonderheiten hat das Zeitungslesen? Worin liegen die Vorteile der Tageszeitung?

8. Lesen Sie den unten stehenden Text und erläutern Sie die Vorzüge des Radios gegenüber anderen Medien.

 

Radio ist Kino im Kopf

von Carmen Thomas

Radio ist internationaler und durch seine zahlreichen Programme enorm viel­fältig. Es bringt Musik, Meinungen, Menschen, Überraschungen, Schönes und Scheußliches, Spannendes und Amüsantes. Nun kann man sagen, das tun andere Medien auch. Das stimmt. Aber Radio unterscheidet sich in mehreren Punkten.

1. Radio ist mit geringerer Anstrengung zu konsumieren als Gedrucktes oder das Fernsehen. Ob Augen auf, Augen zu, im Liegen, beim Kopfstand, in der Wan-ne oder im Dunkeln – hören kann man fast immer und zwar konzentriert, halb oder so­gar weg.

2. Radio absorbiert nicht total. Ich kann beispielsweise Auto fahren und Ra-dio hören. Es empfiehlt sich nicht, fernzusehen und Auto zu fahren oder Zeitung zu lesen und Auto zu fahren. Ich kann Fußnägel schneiden, Kartoffeln schälen, stri-cken, malen, Papiere ordnen, tausend Dinge tun und trotzdem Radio hören – das Ohr draußen haben.

3. Radio aktiviert mehr als Fernsehen oder Gedrucktes. In Form eines Bon­mots: Fernsehen ist Kino im Kasten – Radio ist Kino im Kopf und Gedrucktes ist nur Kino, wenn besonders Begnadete schreiben.

Wenn Hörer und Hörerinnen Radio hören, müssen sie sich im Kopf ein eige-nes Bild machen. Stimmen spannen die Phantasie suggestiv und unausweichlich ein, mehr als Gedrucktes und mehr als der Bilderlieferant Fernsehen. So erklärt sich unter anderem, wieso das Radio – wenn es denn ansprechend war – einen viel längeren Er-innerungswert hat als alle anderen Medien.

4. Radio überwindet – wenn es will – am leichtesten Klassen- und Bildungs-unterschiede. Im Fernsehen und in den Printmedien sind Massen- und Bildungs-programme oder Bildungsprodukte viel schärfer unterschieden und getrennt. Hie Regenbogen- und Boulevardpresse, da bürgerliche Presse, hie Feuilleton und Wirtschaftsteil, da Vermischtes und Lokales bzw. politische und Unterhaltungssen-dungen. Radio erreicht – abgesehen von den erklärten Minderheitsprogrammen – Arme und Reiche, Gebildete und weniger Gebildete relativ gleichmäßig.

5. Radio kann mehr als alle anderen Medien die Wirklichkeit veröffentli-chen. Das Fernsehen hat in jedem Fall mehr technischen Aufwand und zumeist mehr Menschen beteiligt. Das hat zur Folge, dass es stärker wirklichkeitsändernd wirkt als der O-Ton im Radio. Und Fernsehen hat noch eine zusätzliche narzissti-sche Komponente, weil sich die Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen auch noch ins Bild, in Szene setzen müssen. In den Printmedien läuft alles durch die Brille dessen, wer schreibt. Und schlechtes Deutsch, Mundart, Dialekte und Fehler werden nur in Ausnahmen zugelassen.

Im Radio können außer den Geölten – wenn wir es schaffen, sie zu lassen – auch Stotterer und Menschen mit Hasenscharten, Gehemmte und Bedächtige re-den, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Und es ist wichtig, sie zu lassen. Denn sie sind wesentlicher, oft ausgesparter Teil der Realität. Sie sind oft wirklichkeits­näher als die alerten Stromlinienförmigen, die in den Medien zu oft ein verkürztes, ja falsches Menschenbild liefern. Außerdem erfährt das Publikum ja nicht, ob der Text vom Teleprompter abgelesen, auswendig gelernt, die neunte Wiederholung oder mit der Schere bereinigt war.

Arbeit mit Texten 9/10, 1992

Texterklärungen

absorbieren: beanspruchen, in Anspruch nehmen

alert: a) munter, lebhaft, flink; b) aufgeweckt, gesund

Bonmot, das: treffender, geistreich-witziger Ausspruch

Hasenscharte, die: angeborene Spalte in der Oberlippe als vererbbare Missbildung

narzisstisch: eigensüchtig, voller Selbstbewunderung

Stromlinienförmige, der; Stromlinienförmiger, ein: (abwertend) allzu glatter, ange-­

passter, opportunistischer Typ

suggestiv: eine starke psychische emotionale Wirkung ausübend, einen anderen Menschen

(stark) beeinflussend

Thomas, Carmen: eine Hörfunk-Journalistin des WDR


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