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Die Redewiedergabe im Originalton (O-Ton)

2017-06-04 88
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Die Wiedergabe im O-Ton gibt es nur im Hörfunk und im Fernsehen. Die Rede oder Ausschnitte der Rede werden im Original wiedergegeben (als Aufzeich­nung oder auch live). Der Zuschauer kann sich selbst ein Bild machen, was der Redner sagt, wie er seine Äußerung meint und in welcher Stimmlage er sich äußert. Der O-Ton ist die authentische Form der Wiedergabe. Er ist vergleichbar mit der eigenen Wahrnehmung der Rede am Ort des Geschehens.

Originaltöne kommen in Fernsehnachrichten in vielfältigen Formen vor: als Statement in einem Nachrichtenfilm, als Redeausschnitte in einem Bericht über eine Bundestagsdebatte, als Äußerung im Interview oder im Schaltgespräch, als Stimmen von Beteiligten in einem Vor-Ort-Bericht. Der Originalton ist die Domä­ne des Film­berichts. Meldung, Moderation und Kommentar lassen nur die ver-mittelte Wiedergabe zu.

 

 

Die direkte Rede

 

Die direkte Rede ist die authentische Form der vermittelten Wiedergabe. Ihr Bezugspunkt ist der Wortlaut der Rede. Der Wortlaut wird aber nicht als Original­ton des Redenden, sondern als Zitat, d.h. aus dem Mund eines anderen wiederge-geben (z.B. eines Nachrichtensprechers). Damit ein Satz als Zitat kenntlich wird, muss er besonders gekennzeichnet werden. Die wichtigsten Mittel sind in schrift­lichen Texten die Anführungszeichen. In der gesprochenen Sprache müssen Zitate durch besondere Formulierungen markiert werden (etwa durch wörtlich, erklärte wörtlich). Direkte Rede kommt in Nachrichtensendungen sehr selten vor, weil der Originalton bevor­zugt wird. Nur besonders markante Äußerungen, die nicht durch einen O-Ton belegt werden können (z.B. schriftliche Äußerungen), werden zitiert oder als Teilzitat inner­halb indirekter Rede wiedergegeben.

 

Die indirekte Rede

 

Die indirekte Rede ist die komplexeste Form der Wiedergabe, weil es ver­schiedene Varianten gibt. Indirekt heißt, dass die Rede in den Worten des Bericht-erstatters wiedergegeben wird. Ihr wichtigster Bezugspunkt ist der Inhalt der Re-de. Der Berichterstatter kann sich an den Wortlaut der Rede anlehnen. Er muss aber (anders als bei der direkten Rede) Umformulierungen vornehmen, weil er die Rede aus seiner eigenen Perspektive wiedergibt. Perspektivenbedingte Umformu-lierungen betreffen vor allem die Person, die Zeit und den Modus.

1) die Person

Ich habe (...) – Kohl erklärte, er habe (...)

2) die Zeit

Ich habe heute (...) – Kohl erklärte heute/gestern, (...)

3) den Modus

Ich habe – Kohl erklärte, er habe (...)

Typische Formen der indirekten Rede bestehen aus: Redekennzeichnung im Hauptsatz + inhaltliche Wiedergabe im Nebensatz.

 

Formen der indirekten Rede
Kohl erklärte, dass er dem Waldspa­ziergang zugestimmt habe. mit der Konjunktion „dass“ eingeleitet
Kohl erklärte, er habe dem Waldspa­ziergang zugestimmt. ohne Konjunktion – Verb-Zweitstel­lung
Kohl forderte die Europäer auf, dem Waldspaziergang zuzustimmen. Infinitiv

 

Die freie indirekte Rede

 

Ein Sonderfall der indirekten Rede ist die freie indirekte Rede. „Frei“ heißt sie deshalb, weil sie nicht in der Form Redekennzeichnung im Hauptsatz + indirek-te Wiedergabe im Nebensatz, sondern in einem selbständigen Satz vorkommt. Sie wird vor allem verwendet, um Inhalte einer Rede in einer Folge selbständiger Sät-ze darzu­stellen. In der freien indirekten Rede ist der Konjunktiv das einzige und entscheidende Kriterium der Redewiedergabe.

In der Regel geht der freien indirekten Rede eine Mitteilung über das Rede­er­eignis oder auch eine indirekte Rede mit Redekennzeichnung voraus.

 

Beispiel aus einer Tagesschau-Ausgabe:

 

Gegen eine Gleichsetzung von PDS und NSDAP hat sich der Vorsitzende des Zentralrates der Juden gewandt. Mit Blick auf entsprechende Äußerungen aus der Union sprach er in der „Bild am Sonntag“ von Geschichtsfälschung. Zwar sei die DDR unbe­stritten ein Unrechtsstaat gewesen. Sie dürfe aber nicht mit dem Nazi-System auf eine Stufe gestellt werden, das die systemati­sche Ermordung von Millionen Menschen zum Ziel gehabt habe. Es werde höchste Zeit, dass die poli­tisch Verantwortlichen ihre eigenen Leute zügelten.

 

Die komprimierte Wiedergabe

 

Die komprimierte Wiedergabe findet sich in den Schlagzeilen der Nachrich-ten­berichterstattung (z.B. Streit auch beim Thema Aufbau Ost, Warnung vor Ge-schichts­fälschung) und in den Nachrichtentexten selbst. Die Schlagzeilen kenn-zeichnen den Typ des Redeereignisses (Streit) und geben das zentrale Thema an (Aufbau Ost).

Das wichtigste Mittel der komprimierten Wiedergabe ist die Nominalisie-rung. Aus der indirekten Wiedergabe „ Die Opposition hat der Regierung vorge­worfen, dass sie bei der Berufsausbildung politisch versagt habe “ wird „ Die Oppo­sition hat der Regierung politisches Versagen bei der Berufsausbildung vorgewor­fen “. Der redewiedergebende Nebensatz in indirekter Rede wird in der kompri­mierten Wiedergabe nominalisiert (politisches Versagen bei der Berufsausbil­dung).

Die komprimierte Wiedergabe steht häufig als Leadsatz am Anfang einer Meldung. Sie ist außerdem ein beliebtes Mittel, um Teilereignisse innerhalb eines kom­plexeren Redeereignisses zusammenzufassen.

 

Der Redebericht

 

Der wichtigste Bezugspunkt des Redeberichts ist der Inhalt einer Rede. Der Modus der Wiedergabe ist der Indikativ und nicht der Konjunktiv wie bei der indi-rek­ten Rede. Die Inhalte werden oft in Schlagzeilen als Sachverhalte dargestellt.

Typische Themen sind Verträge, Programme oder auch Reden. Häufig wird die inhaltliche Zusammenfassung durch Grafiken unterstützt, auf denen in Stich­punkten der wesentliche Inhalt in Schriftform vorgestellt wird.

Beispiel eines Redeberichts aus einer Heute-Ausgabe:

 

Und das sind die Kernpunkte des Plans: Drei Dinge sollen zu­gleich geschehen: der Abzug aller Truppen, der Einzug einer UN-Schutztruppe mit NATO-Beteiligung und das Ende des NATO-Bombardements.

 

Redekennzeichnende Verben

 

Redekennzeichnende Verben sind Verben, mit denen die sprachliche Hand­lung gekenn­zeichnet wird, die ein Sprecher mit einer sprachlichen Äußerung voll­zieht, z.B. erklären, fordern, kritisieren, vorwerfen. Die Zahl der Verben ist so vielfältig wie das sprachliche Handeln selbst. Der Sinn einer sprachlichen Äuße­rung (ihre kommunikative Funktion) kann in der Berichterstattung über Redeereig­nisse eher schwach oder eher stark markiert werden. Für neutrale Redekennzeich­nungen werden die Verben feststellen, nach den Worten von, von etwas sprechen, ankündigen usw. verwendet. Sie betonen nur den Mitteilungsaspekt und bieten kei­ne präzise Einordnung der kommunikativen Funktion. Deutliche Markierungen liefern die Verben beschuldigen, vorwerfen, ablehnen, zurückweisen, fordern usw. Sie geben Auskunft darüber, wie eine Äußerung aus der Sicht des Berichterstatters gemeint ist. Die stark markierten Redekennzeichnungen enthalten mehr Einord­nung und Interpretation der Rede als die neutralen Kennzeichnungen.

 

Beispiele der redekennzeichnenden Verben:

 

neutrale Kennzeichnung (Mitteilung): sagen, erklären, mitteilen, meinen, beto­nen, berichten, (in dem Bericht) heißt es, bestätigen, äußern, ankündigen, erläutern, bekanntgeben, bezeichnen als, sprechen von, nennen, feststellen, nach den Worten von, so

als Vorschlag/Empfehlung kennzeichnen: vorschlagen, sich für etwas ausspre­chen, empfehlen

als Warnung/Drohung kennzeichnen: warnen, Alarm schlagen, drohen, androhen

als Kritik/Gegenposition kennzeichnen: vorwerfen, beschuldigen, verurteilen, ablehnen, warnen, kritisieren, zurückweisen, sich von etwas distanzieren, bekla­gen, Zwei­fel anmelden, sich gegen etwas wenden

als Zustimmung kennzeichnen: begrüßen, sich für etwas aussprechen, zusagen, bekräftigen

als Forderung kennzeichnen: fordern, auffordern, verlangen, darauf dringen, auf-rufen

 

Der Konjunktiv als Modus der Redewiedergabe

 

Der Konjunktiv zeigt in indirekter Rede den Modus der Redewiedergabe an.

Am deutlichsten gilt das für die freie indirekte Rede, weil er dort das einzige Kenn-zeichen für indirekte Rede ist.

Der Konjunktiv kann aber auch anzeigen, dass sich der Berichterstatter von der Gültigkeit des berichteten Sachverhalts distanziert. Das kann dann der Fall sein, wenn bei einem eindeutigen Konjunktiv I (Merkel erklärte, sie habe...) die nächst­stärkere Form Konjunktiv II verwendet wird (Merkel erklärte, sie hätte...). Konsequent ist dieser Gebrauch des Konjunktivs II als Distanzmittel in Nachrich­tentexten allerdings nicht.

Fernsehnachrichten gestern und heute, 2000

 

Aufgaben zum Text „Über Redeereignisse berichten“

1. Welche Stellung nehmen in den Nachrichtensendungen Nachrichten über Rede-ereignisse ein? Nennen Sie die typischen Beispiele der Redeereignisse? Über welche besonderen Eigenschaften verfügen die Redeereignisse?

2. Welche Besonderheiten weist die Berichterstattung über Redeereignisse auf? Wie werden Rede und Kontext der Rede vermittelt?

3. Was sind die wichtigsten Bausteine und Formen der Redewiedergabe? In wel­chen Formen kommen die Originaltöne in Fernsehnachrichten vor?

4. Was ist kennzeichnend für die direkte Rede? Was ist ihr Bezugspunkt? Wie wird die direkte Rede kenntlich gemacht? Wie ist das Verhältnis von direkter Rede und Originalton in Nachrichtensendungen?

5. Welche Eigentümlichkeiten hat die indirekte Rede? Woraus bestehen typische Formen der indirekten Rede?

6. Was ist die freie indirekte Rede? Welches Kriterium ist für die freie indirekte Rede entscheidend?

7. Was ist der wichtigste Bezugspunkt des Redeberichts? Welcher Modus wird hier verwendet? Wozu dient die verwendete Grafik?

8. Welche Aspekte können redekennzeichnende Verben betonen?

9. Suchen Sie in den folgenden Beispielen die redekennzeichnenden Verben. Wel-che kennzeichnen das Redeereignis neutral, welche als Forderung, welche als Gegenposition/Kritik?

Beispiele neutral als Forderung als Kritik
Ein Bertelsmann-Sprecher warf dem EU-Kommissar für Wirtschaft eine schiefe Sichtweise vor.      
SPD-Kanzlerkandidat Schröder ( von 1998 bis 2005 Bundeskanzler ) hat die Bündnis-Grünen aufgefordert, ihr Wahl­programm zu überarbeiten.      
Grünen-Fraktionssprecher Fischer ( von 1998 bis 2005 Bundesaußenminister ) warf seinerseits Schröder einen Slalom­kurs gegenüber den Grünen vor.      
Beim Kongress der Jungsozialisten in Es­sen verlangte SPD-Chef Lafontaine von seiner Partei, die Koalitionsdiskus­sionen zu beenden.      
Gegen eine Gleichsetzung von PDS und NSDAP hat sich der Vorsitzende des Zen­tralrates der Juden gewandt.      
Der Euro sei eine kränkelnde Frühgeburt, sagte Schröder der Bild-Zeitung.      
Die Bündnis-Grünen haben Vorwürfe aus der SPD zurückgewiesen, sie seien nicht regierungsfähig.      
Die deutsch-tschechische Versöhnung sei zu wichtig, erklärte Klaus Kinkel ( von 1992 bis 1998 Bundesaußenminister, FDP ), als dass sie auf dem Wahlkampf- altar Bayerns geop­fert werden dürfe.      
Bundeskanzler Kohl ( von 1982 bis 1998 Bundeskanzler ) hat in den USA da­zu auf­gerufen, die europäisch-amerikanischen Beziehungen nicht zu vernachlässi­gen.      
Der Umweltminister wies zwar einen grundsätzlichen Ausstieg aus der Kern-energie zurück, sprach aber erneut von einer Vertrauenskrise.      

10. Ein Redeereignis zieht oft andere Redeereignisse nach sich, wie in der folgen­den Meldung. Mit welchen Sätzen werden die Äußerungen des Regierungsspre­chers wiedergegeben und mit welchen Sätzen wird über Reaktionen auf diese Äußerun­gen berichtet? Welche Wörter und Wendungen weisen auf Redewie-dergaben hin?

Sprechermeldung Regierungs­sprecher Reaktionen Hinweise auf Rede­wieder­gabe
Streit um Regierungssprecher      
Für erheblichen Wirbel sorgen Äußerungen des neuen Bonner Regierungssprechers Hauser zum Wahlverhalten der Ostdeutschen      
Hauser sagte in einem Zeitungs­interview, aus dem Westen kom­me Aufbauhilfe und dann werde links gewählt.      
Die Westdeutschen unterstützten zwar weiterhin den Osten, auch wenn manche dies – so Hauser wörtlich – „mit der Faust in der Tasche“ täten.      
Die Solidarität dürfe aber nicht verspielt werden.      
Die SPD nannte die Äußerungen skandalös.      
Die Grünen verlangten die Entlas­sung Hausers.      
Auch bei Union und FDP wurde Kritik laut.      

11. Markieren Sie in dem folgenden Text die Sätze, mit denen Rede komprimiert und indirekt wiedergegeben wird

SPD und CDU gewinnen die Wahl in Bremen
1. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis sind SPD und CDU Ge­winner der Wahl.  
2. Nach Auszählung der Stimmen kamen die Sozialdemokraten auf 42,6%.  
3. Die CDU erhielt 37,1%. Die Grünen erzielten 9,0%.  
4. Die Spitzenkandidaten von SPD und CDU, Henning Scherf und Hartmut Perschau, sprachen sich beide für eine Fortsetzung der großen Koalition.  
5. Der SPD-Vorsitzende und Bundeskanzler Gerhard Schröder hat das Bremer Wahlergebnis begrüßt.  
6. Über die Regierungsbildung in Bremen habe der dortige Landesver- band zu entscheiden.  

12. Geben Sie die folgenden Zitate in der Form Redekennzeichnung plus indirekte Rede wieder. Die Angaben über die Redner und die Zitate enthalten Hinweise für die Formulierung der Redekennzeichnung.

a) Der Fraktionsvorsitzende der CDU: „Ich weise mit Nachdruck darauf hin, dass eine Erhöhung des Benzinpreises mit der CDU nicht zu machen ist.“

Redekennzeichnung und indirekte Rede:

b) Der Bundesumweltminister: „Ich fordere den Bundestag dazu auf, mit der öko­lo­gischen Steuerreform endlich ernst zu machen.“

Redekennzeichnung und indirekte Rede:

c) Der Regierungssprecher: “Die Koalition steht hinter den Sparbeschlüssen des Finanzministers.“

Redekennzeichnung und indirekte Rede:

d) Der Fraktionsvorsitzende der PDS an die Adresse der Regierung: „Sie müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass Sie die Rentner betrogen haben.“

Redekennzeichnung und indirekte Rede:


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