Aber gegen die Einsamkeit hilft das jetzt auch nicht.

Gut, wenn Ihnen diese Art der Meditation nicht liegt, machen Sie es radikaler: Schmeißen Sie Ihr Handy weg, den Fernseher gleich hinterher und verkaufen Sie Ihr Auto. Sie werden sich wundern, wie sich Ihr Umgang mit Zeit plötzlich verän-dert, wie viel Zeit Sie haben, um Freunde zu treffen oder sich um die Familie zu kümmern. Da wird Ihnen nicht langweilig. Zumindest dann nicht, wenn Sie es lange genug durchhalten. Versprochen.

Abschluss Realschule, 2009

 

Arbeitsanregungen

 

1. Lesen Sie das oben stehende Interview und schreiben Sie wesentliche inhaltli­che Aussagen heraus.

2. Fassen Sie die Aussagen des Interviews in einigen wenigen Sätzen zusammen.

3. Verfassen Sie einen informierenden Text, in den Sie zum Schluss auch Ihre eigene Meinung einfließen lassen. Ihr Text soll folgende Aspekte beinhalten:

 

a) Stellen Sie die Thematik von Karlheinz A. Geißler dar.

b) Legen Sie dar, welchen Nutzen Karlheinz A. Geißler für die Menschen bei Befolgung seiner Ratschläge sieht.

c) Beschreiben Sie zum Schluss, wie Sie im Rahmen unserer schnelllebigen Ge­sell­schaft die richtige Geschwindigkeit für Ihr eigenes Leben finden möchten. Unter­mauern Sie Ihre Überlegungen mit passenden Beispielen zu folgenden Bereichen: Familie, Beruf, Freizeit.

 

Kommentar

 

Der Kommentar ist eine subjektive, interpretierende und wertende An­mer­­kung zu einem bestimmten Thema, das allgemein bekannt ist und/oder über das in der Zeitung berichtet wird bzw. wurde. Im Mittelpunkt steht die Meinung des Journa­listen, der zum tieferen Verständnis oder zur Bewertung eines aktuellen Ereignisses (meist aus Politik, Wirtschaft oder Kultur) beitragen will. Daneben spielt aber auch die sachliche Information und Analyse von Hintergründen und Zusammenhängen eine wesentliche Rolle. Der Leser muss also bei einem Kom­men­tar zwischen Meinung und Information trennen. Sein Aufbau besteht in der Regel aus einer Einleitung, der Argumentation und einem abschließenden Fazit.

Ein Kommentar kann ernsthaft und aggressiv formuliert sein; aber auch Iro­nie ist als Stilmittel möglich. Verwendet werden Fach- und Fremdwörter, wertende Adjektive, Wortspiele, Gegensätze, Vergleiche, Metaphern und Übertreibungen.

In der Zeitung werden Kommentare fast immer an festen, gleichbleibenden

Stellen gedruckt. Damit Leser bzw. Leserinnen sie „auf den ersten Blick“ von in­for­mierenden Texten unterscheiden können, sind sie durch bestimmte Hinweise – z.B. durch Überschriften, wie „Meinung“ – und bestimmte, äußere Gestaltungs-merkmale – wie etwa spezielle Schrift, speziellen Zeilenabstand... – gekennzeich­net.

Deutsch: sehr gut, 8. Kl., 2009

Fragen zur Textsorte „Kommentar“

 

1. Was sind die zentralen Merkmale des Kommentars? Was will ein Kommentar erreichen?

2. Worauf beziehen sich meist die Kommentare in Zeitungen?

Von welcher Textsorte werden Kommentare in Zeitungen getrennt?

3. Welche sprachlichen und stilistischen Mittel kennzeichen den Kommentar?

4. Was nützt es dem Leser, dass Kommentare durch besondere Kennzeichnung und ihre feste Plazierung in der Zeitung kenntlich gemacht sind? Wie sind die Kom­mentare in der Zeitung gekennzeichnet?

5. Braucht man einen Kommentar – ähnlich wie eine Nachricht – nur „anzulesen“, wenn man die wichtigsten Gedanken, Meinungen und Urteile des Verfassers ken­nen lernen möchte?

6. Warum wird der Verfasser eines Kommentars genannt, warum genügt bei einer Nachricht die Angabe der Presseagentur?

 

Das Beispiel eines Kommentars:

 

Was geht uns das an?

von Lars Vogel

 

500.000 Mobbingangriffe pro Woche unter Jugendlichen, Millionen und Erwach­se­nen. Ein Mädchen, das drei Monate lang von Gleichaltrigen per Mails und SMS übelst gedemütigt und beleidigt wurde. Was geht uns das an?

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ So lautet der allererste Artikel unseres Grundgesetzes. Nach all dem Schrecklichen, was im letzten Jahrhundert passierte, wählten die Väter und Mütter der bundesdeutschen Verfassung mit Bedacht diese Worte als Einstieg in unsere Grundordnung. Der kurze Satz verpflichtet nicht nur Staat und Behörden, sondern alle Bürger dieses Landes.

Jede Mobbingattacke ist eine Attacke auf das Grundgesetz, auf die Menschenrech­te. Die Mobber sehen es als Spaß, aber sie machen sich die Dimension nicht klar: Sie treten die Würde des Opfers, sie zerstören die moralischen Grundlagen dieses Landes.

Was tun? Mehr staatliche Überwachung? Ein Geheimdienst, der mit Rasterpro-gram­­men Mails durchforstet? Das würde denen gefallen, die ohnehin nur darauf aus sind, unser freies Land in ein Hochsicherheitsgefängnis zu verwandeln. Die Freiheit gehört zu den Grundrechten wie die Würde – und beides ist ohne indivi­duelle Verantwor­tung nicht denkbar.

Sie, du, jeder, der das liest, ist angesprochen: Wir müssen wieder Achtung für die moralischen Grundfesten unserer Republik entwickeln. Was geht uns der Mob­bing­­­fall um die Ecke an? Alles – denn wenn Würde und Freiheit dem einen ge­nommen werden, ohne dass die anderen einschreiten, verlieren auch die anderen schnell ihre Freiheit und Würde.

Deutsch: sehr gut, 2009

Arbeitsanregungen

 

1. Lesen Sie den oben stehenden Kommentar und fassen Sie die Meinung des Re­dakteurs sowie das, wozu er den Leser bringen will, in maximal zwei Sätzen zusammen.

2. Beschreiben Sie den Argumentationsaufbau des Kommentars, indem Sie die fol­genden Begriffe in den Lückentext darunter richtig einsetzen.

 

Überschrift – Frage – Tatsachen – beantwortet – weiterliest – Zitat – Rückbezug – Würde – Verstoß – Frageform – Verantwortung – Freiheit – jeden – morali­sche – Gegenwehr – Werte

 

Der Autor nennt zunächst erschütternde... über Mobbing unter Jugendlichen und stellt dann die..., inwiefern das „uns“, also die Nichtbetroffenen, etwas angeht. Diese Frage steht auch schon in der... und soll den Leser so ansprechen, dass er... Anschließend... der Autor die Frage. Er beginnt mit einem... aus dem Grundge-setz und betont, wie wichtig der betreffende Artikel über die... des Menschen ist und dass alle Bürger in Deutschland sich daran halten müssen. Nun erfolgt der... auf das eigentli­che Thema Mobbing: Solche Handlungen sind immer ein... gegen das Grundgesetz. Im nächsten Absatz überlegt der Autor in..., ob eine massive Überwachung das Pro­blem lösen könne. Er lehnt sie ab, weil sie wiederum gegen ein Menschenrecht verstößt, nämlich das auf.... Die eigentliche Problemlösung besteht nach Ansicht des Autors darin, dass jeder persönliche... übernimmt und sich an... Grundsätze hält. Damit kommt der Autor zur endgültigen Antwort auf die Ausgangsfrage: Jeder Mobbingfall geht... etwas an, weil der Angriff auf Wür­de und Freiheit eines Menschen ohne... zum Verlust dieser... in der ganzen Ge­sellschaft beiträgt. Damit sagt er, dass es im Interesse jedes Einzelnen ist, gegen Mobbing von anderen zu kämpfen.

 

3. Lesen Sie den unten stehenden Kommentar und schreiben Sie die in der Anmer-kung genannten Mittel in Ihr Heft heraus.