Deutsch: sehr gut, Kl.8, 2009 — КиберПедия 

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Индивидуальные очистные сооружения: К классу индивидуальных очистных сооружений относят сооружения, пропускная способность которых...

Deutsch: sehr gut, Kl.8, 2009

2017-06-04 98
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Texterklärungen

 

sachlich: Eine sachliche Mitteilung darf keine persönlichen Auffassungen, Meinungen, Urteile des

Ver­fassers enthalten.

Nachricht: Dieses Wort wird in zweierlei Bedeutung verwendet: inhaltlich als Information

schlechthin und formal als bestimmte journalistische Darstellungsform.

objektiv: Ist eine Mitteilung, wenn sie die Wirklichkeit so wiedergibt, wie sie ist oder war.

von öffentlichem Interesse: Ist ein Ereignis, das nicht nur einige angeht, sondern für viele

Menschen – eine größere Allgemeinheit – interessant ist.

Lead-Stil: Nachrichtenstil, bei dem in einem Leitsatz (engl. lead) das Wichtigste am Anfang

steht.

 

Fragen zum Text „Nachrichten – Definition und Erläuterung“

 

1. Wie sind die Nachrichten formal aufgebaut? Welche Aufgaben hat der fettge-druckte „Kopf“ des Berichts? Wie heißt er? Was macht, im Vergleich zu dem Ihnen bekannten lead-Stil, das Besondere des Berichtes aus? Durch welche Mit­tel wird das Interesse der Leser geweckt?

2. Nach welchen Regeln ist der Inhalt der Nachricht gestaltet, die in der „umge-kehrten Pyramide“ steht? Woher hat die Nachricht das Aufbauprinzip der „um­gekehr­ten Pyramide“ bezogen?

3. An welchen Fragen soll sich die inhaltliche Gestaltung von Meldungen orientie-ren? Wie kann man überprüfen, ob alle wichtigen Angaben zum Geschehen er-wähnt werden?

4. Wie informiert eine Nachricht über das Ereignis? Was bedeutet es, wenn es heißt, die Nachricht ist eine sachliche,möglichst objektive Mitteilung über Er-eignise, die von öffentlichem Interesse sind?

5. Welchen Unterschied gibt es zwischen einer Meldung und einem Bericht? Kön-nen auch die Nachrichten Meinungen enthalten?

6. Auf welche Informationsquellen wird im Bericht verwiesen?

Das Beispiel eines Berichts:

 

Deutschlandstart der Rolling Stones in

Nürnberg

Altmeister des Rock’n Roll begeistern 90 000 Fans


Reuter/dpa, Nürnberg. Die Rolling Stones eröffneten gestern Abend ihre Deutschlandtournee in Nürn­berg. Der Auftritt der Rockvetera­nen war lange Zeit ungewiss. Vor mehr als 90 000 begeisterten Fans spielten die Stones alte und neue Titel aus ihrem umfang­reichen Repertoire. Die zweieinhalb­stündige Show endete mit einem riesigen Feuer-werk.

Bis zum letzten Augenblick hatten viele Fans noch Zweifel am Auftritt ihrer Idole, nachdem Keith Richard, der Gitarrist der Rockgruppe, kurz vor Be­ginn der Tournee von einer Leiter ge­stürzt war und sich dabei verletzt hatte. Jedoch bereits am Vortag hatte das Tourneemanage­ment alle Zweifel beseitigt: „Der Auf­tritt in Nürnberg war nie in Frage ge­stellt.“ Dass die Gruppe auch nach über 30 Jahren noch immer ein Publikums­magnet ist, wurde schon am frühen Nachmittag offensichtlich: Tausende warteten vor den Kontrollab­sperrungen auf Einlass. Ein Sprecher der Nürnber-ger Polizei lobte in diesem Zusammen-hang das zumeist einsichtige Verhalten der Fans...


Arbeitsanregungen

1. In welchem Zusammenhang wurde der oben stehende Bericht in einer Zeitung ab­gedruckt? Welche inhaltlichen Gesichtspunkte werden im Bericht hervorgehoben?

2. Wie ist der Bericht gegliedert? Was macht, im Vergleich zu dem Ihnen bekannten lead-Stil, das Besondere des Artikelanfangs aus? Durch welche Mittel wird das Interesse der Leser geweckt?

3. Sind in dem Vorspann des Berichts alle wichtigen Angaben zum Ereignis erwähnt worden? Welche Aufgaben hat dieser Vorspann?

4. Was erfährt man außerdem in dem darauf folgenden Bericht?

5. Auf welche Informationsquellen wird im Bericht verwiesen?

6. Durch welche sprachlichen Mittel erreicht der Verfasser besondere Wirkungen?

7. Fassen Sie den Inhalt des Berichtes mit Ihren eigenen Worten zusammen und zwar in folgender Anordnung:

a) Informationskern,

b) wichtige Zusatzinformationen und interessante Details,

c) weniger wichtige Einzelheiten

8. Lesen Sie die folgenden Artikel und entscheiden Sie: Welcher Artikel kann nicht die Nachricht sein? Begründen Sie Ihre Entscheidung.

 


1) Hessens Lehrer haben die letzte Möglichkeit, sich ohne Abschläge früh pensionieren zu lassen, in Scha­ren ge­nutzt. Jetzt sucht das Kultus-ministe­rium in ganz Deutschland händeringend nach Lehrern für Grund- und Hauptschulen und hat dafür sogar das Dienstrecht geän­dert. Gymnasiallehrer können nun in den Mangelfächern unterrichten. Das Interesse unter den arbeitslosen Gymnasiallehrern ist enorm groß, was zwar die Unterrichts­versorgung in Hes-sen bessert, nicht jedoch die Grundpro­bleme des Lehrerberufs. Es ist kein Zu-fall, dass der Lehrermangel ausgerech­net an den schwierigsten Schularten, Haupt- und Realschule sowie Berufs­schule, beson­ders ausgeprägt ist. Im Unterschied zu den homogeneren Gymnasialklassen müssen an diesen Schularten Schüler mit völlig unter-schiedlichem Ausgangsniveau und Kenntnisstand, auch Verhaltensauf­fälligkeiten, vereint wer­den. Sinken­des gesellschaftliches An­sehen, durch Politikerbeschimpfungen ge­fördert, ein nicht gerade üppiges Ge­halt und enorme Anforderungen füh-ren auch dazu, dass sich Lehramtsan­wärter von der Wirtschaft abwerben lassen. Die Einsicht, dass Bildung zu den wichtigsten Zukunftsinvestitionen gehört, hat sich so lange nicht durchge-setzt, wie die Arbeit der Lehrer nicht in angemessener Weise gewürdigt wird.


 


2) Die hessische Kultusministerin Wolff hat am Dienstag einen Aufruf an alle arbeitssuchenden Lehrer in ganz Deutschland gerichtet. In Hes-sen müssen zum kommenden Schul­jahr fast 2000 Stellen besetzt wer-den, in diesem Jahr scheiden fast 1700 Lehrer aus dem Schuldienst aus. Die Zahl der Pensio­nierungen liegt erheblich höher als erwartet, weil nur noch in diesem Jahr dienst­unfähige und schwerbehinderte Leh-rer ohne Gehaltsabzüge verfrüht in den Ruhestand gehen können. Künf-tig müssen Lehrer, die aus diesen Gründen frühpensioniert werden, mit Kürzungen ihrer Bezüge bis zu 10,8 % rech­nen. Während das Kultusministe­rium aufgrund einer Umfrage im März noch mit 1175 Pensionierungen rechne­te, waren es im Mai 1532, inzwischen

wollen schon etwa 1700 in Ruhestand gehen. Bereits im vergangenen Jahr hätte Hessen durch zusätzliche Ersatz­einstellungen mehr als 2500 Lehrer in den Schuldienst aufgenommen, der Markt sei weitgehend „abgegrast“, sag-te der Staatssekretär im Kultusministe­rium.


 

9. Denken Sie ein besonderes Ereignis aus (z. B. einen Raubüberfall auf eine Bank) und schreiben Sie darüber einen kurzen Bericht unter Beachtung der fol-genden Regeln:

- G a n z o b e n. Schlagzeile, darunter oft (aber nicht immer) Untertitel

- A n f a n g d e s A r t i k e l t e x t e s. Ort, Kurzzusammenfassung

- W e i t e r e A b s ä t z e. genauere Darstellung

- D e r B e r i c h t soll die Leser informieren.

- F o l g e n d e K e n n z e i c h e n g e l t e n f ü r a l l e B e r i c h t e. Sie sind sachlich geschrieben und nicht spannend. Sie enthalten nur Fakten, keine Meinungen oder Wertungen. Be­richte geben Auskunft zu Sachfragen.

- B e r i c h t e s i n d d r e i t e i l i g a u f g e b a u t. Sie bestehen aus einer Einleitung (Wo? Wann? Wer? Was?), dem Hauptteil (Was ist geschehen? Wie ist es geschehen? Warum ist es passiert?) und einem Schluss (Welche Folgen hatte das Geschehen?)

- B e r i c h t e s i n d i m P r ä t e r i t u m g e s c h r i e b e n, da sie ein ein­maliges, schon vergangenes Geschehen zum Inhalt haben.

 

Reportage

 

Eine Reportage ist, wenn ein Reporter dabei war und man das spürt. Die Re­portage ist ein tatsachenbetonter, aber persönlich gefärbter Erlebnisbericht. Sie vermittelt, was der Reporter erlebt und beobachtet hat, so konkret und anschaulich wie möglich, so dass auch die Leser den Eindruck haben, „dabei“ zu sein.

Anders als die Nachricht folgt die Reportage nicht der Regel: „Das Wichtig­ste zuerst“, sondern versucht, den Leser durch immer neue interessante und wich-tige In­formationen „bei der Stange zu halten“.

Im Aufbau wechselt die Reportage vom Konkreten zum Allgemeinen (und wieder zurück zum Konkreten,...). Typisch für die Reportage sind der Perspektiv- und Tempuswechsel und der Einsatz von direkter und indirekter Rede. Sprache und Stil sind lebendig, anschaulich und bildhaft, häufig werden Alltagssprache und umgangssprachliche Formulierungen, Wortspiele, Wortneuschöpfungen, Verglei-che, Metaphern und Personifikationen verwendet.

Deutsch: sehr gut, Kl. 8, 2009

Fragen zum Text „Reportage“

 

1. Was ist eine Reportage?

2. Was hat die Reportage mit einem Zeitungsbericht gemeinsam? Wodurch unter­scheidet sie sich vom Bericht?

3. Durch welche Mittel wird die Reportage anschaulich und lebendig? Was tragen der Aufbau, die Wortwahl und die stilistischen Mittel dazu bei?

 

Das Beispiel einer Reportage:

 

„Du fette Pute, verpiss dich!“

Cyber-Mobbing – eine neue Variante des alltäglichen Terrors

 

(1) Eine katholische Gesamtschule in einer westfälischen Kleinstadt. Da denkt man an friedliche Umgangsformen, Toleranz, christliche Nächstenliebe. Aber auch hier passiert, was in der Republik allerorten wie eine Krebsgeschwulst wuchert: Cyber-Mobbing.

(2) „Eines Tages fing es an: Ich bekam bei den ‚Metropolisten’(= Netzwerk) Ein­träge mit Sprüchen wie: ‚Du fette Pute, verpiss dich!’ Und dann ging es mit Mails und SMS weiter. „Wenn die dreizehnjährige Martha (Name von der Redaktion ge-ändert) davon berichtet, stehen ihr noch heute die Tränen in den Augen. Drei Mo-nate lang wurde sie damit bombardiert, die Sprüche wurden immer obszöner, ge-walttätiger, brutaler. Weil sie sich schämte, sagte sie niemandem etwas davon. Dass sich ein Teenager zurückzieht, erschien den Erwachsenen normal, also rea-gierte auch zunächst keiner. Doch als Martha immer mehr abnahm, sprach sie ein Vertrauenslehrer an – und ihr ganzes Leid brach aus ihr heraus.

(3) Kein Einzelfall: Jede Woche – so Schätzungen auf Internetseiten Betroffener – gibt es rund eine halbe Million Mobbingübergriffe an Schulen. Manche Opfer wer­den sogar mehrfach an einem Tag drangsaliert. In jeder Klasse werde mindestens ein Kind gemobbt. Selbst wenn die Zahlen geringer ausfallen sollten, jeder Fall ist einer zu viel. Und das Argument, früher habe es das ja auch immer schon gegeben, zieht nicht: „Früher gab es auch noch vieles andere Schlimme, das keiner mehr will!“, schimpft Andrea Hartmann, Beraterin beim Netzwerk gegen Mobbing, NGM. „Bloß wenn Kinder fertiggemacht werden, soll es nicht so schlimm sein. Was für eine verlogene Gesellschaft.“

 

Feige Täter

 

(4) Was NGM und anderen Kinderschutzverbänden besondere Sorge macht, ist das Cyber-Mobbing. Dabei geht es um Beleidigen, Bloßstellen und Belästigen anderer mithilfe moderner Kommunikationsmittel. Hauptkampfplatz sind das Internet und Handys. Ein Drittel der 10- bis 14-Jährigen berichtet in einer Studie, dass in den Monaten zuvor von anderen auf diese Weise Beleidigungen und Gerüchte über sie ver­breitet wurden. Verglichen mit dem „normalen“ Mobbing ist das Cyber-Mob-bing schlimmer: Die Angriffe finden rund um die Uhr statt, das Publikum ist po-tenziell unendlich groß und beliebig vergrößerbar – im Internet kann ja alles ko­piert und woanders neu platziert werden. Vor allem bleibt der Mobber unerkannt.

(5) „Wer das Internet beherrscht, hinterlässt kaum Spuren – jedenfalls keine, mit de­nen ein normaler Bürger etwas anfangen kann“, sagt Jürgen Franke, Jugend­kon-taktbeamter der zuständigen Polizeidirektion. Bei ihm schließlich landete der Fall Martha, und mithilfe der Spezialisten des Landeskriminalamtes wurden die Täter identi­fiziert – genauer: die Täterinnen. Es waren drei Mädchen aus Marthas Klasse. Eine hatte noch eine alte Rechnung mit Martha offen, die zwei anderen fanden es einfach nur lustig. Die große Schwester eines der Mädchen half ihnen, Sicherheits­barrieren zu knacken und ohne zurückverfolgbare Adresse das Mädchen zu atta-ckieren. Oft schickten die Mädchen ihre Schmähbotschaften übrigens vom Inter­netzimmer der Schule ab – in der Pause.

 

Keiner will eine Petze sein

 

(6) „Wieso hat sie nur nicht früher etwas gesagt?“ Diese Frage stellen sich die er-schütterten Eltern bis heute – und Schuldgefühle plagen sie. Genau deshalb hat wie­derum Martha ein schlechtes Gewissen: „Sie sind doch nicht schuld. Ich wollte nur keine Petze sein.“ Das erleben die Berater des NGM immer wieder: dass Opfer nicht petzen wollen. Andrea Hartmann weiß auch warum. „Der Unterschied zwi­schen Petzen und berechtigtem Holen von Hilfe wird in dem Alter nicht wahrge-nommen. Wer mit 13 einen Erwachsenen zu Hilfe holt, petzt – das ist die Denke der Kids.“ In Beratungen muss mühsam erarbeitet werden, dass „Petzen“ bedeutet, anderen aus egoistischen Motiven bewusst schaden zu wollen. Aber die Mobber sind nicht Opfer, sondern Täter.

(7) Marthas Schule reagierte schnell. In der Pause gibt es nur noch begrenzten Zu­gang zum Internet (und grundsätzlich keinen mehr zu „Metropolisten“ und Co.), und mithilfe von NGM-Beratern fanden in allen Klassen ganztägige Veranstaltun-gen mit den Kids statt. Für Schulleitung und Lehrerschaft war es natürlich ein tie-fer Schock, dass ihre christliche Werteerziehung so versagt hatte. „Aber es hat kei­nen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken“, stellt Dr. Jennings, der Schulleiter, fest. „Christliches Miteinander muss jeden Tag wieder neu errungen werden.“

Deutsch: sehr gut, 2009

Arbeitsanregungen

 

1. Warum beginnt die Reportage mit einem Zitat als Überschrift und dem Wort Ter­ror in der Unterüberschrift?

2. In welchen Absätzen geht es um den konkreten Fall, in welchen werden weitere Informationen zum Problem Cyber-Mobbing gegeben? Nennen Sie die Absatz­nummern. Manche Absätze gehören zu beiden Kategorien.

 

konkreter Fall              
weitere Informationen              

3. Wodurch wird im ersten Absatz Interesse beim Leser geweckt?

4. Welche Funktion (Aufgabe) haben die Zwischenüberschriften? Entscheiden Sie sich bitte für eine der nächsten Varianten:

 

- Interesse des Lesers erhalten

- wichtige Informationen und Probleme hervorheben

- Wertungen aussprechen

- einen langen Text übersichtlicher gestalten.

 

5. In welcher Richtung will der Reporter die Meinung beeinflussen? Entscheiden Sie bitte.

 

- Die Opfer unter den Teenagern sollen den Unterschied zwischen Petzen und Hilfeholen verstehen.

- Er will die Schulleitung kritisieren.

- Die Leser sollen merken, dass es sich nicht nur um einen Einzelfall handelt.

- Cyber-Mobbing soll als etwas Harmloses empfunden werden.

- Er will deutlich machen, dass Eltern und Lehrer mehr aufpassen müssen.

- Er will zeigen, dass die Täterinnen einzigartig böse Kriminelle sind.

 

6. Fassen Sie die Informationen der unten stehenden Texte „Der Bürgerkrieg“ und „Ausgeliefert“ jeweils knapp zusammen.

 

a)Erklären Sie den Widerspruch zwischen den beiden Sätzen:

„Angola gehört zu den ärmsten der armen Länder.“

„...Angola (ist)... das viertreichste Land der Welt.“

b)Stellen Sie einen Zusammenhang zwischen den beiden Texten her.

 

7. Stellen Sie die sprachlichen Besonderheiten jedes Textes dar. Achten Sie je-weils auf

 


- die Wortwahl,

- stilistische Mittel,

- den Satzbau,

- den Textaufbau.


H i n w e i s. Verbinden Sie Ihre Aussagen über sprachliche Merkmale möglichst

mit den Aussagen über ihre Wirkung.

 

a) Nehmen Sie Stellung zur Frage: Sollten die Reichen künftig darauf verzichten,

Diamanten zu kaufen, um den Bürgerkrieg in Angola zu beenden?

H i n w e i s. Für die Bearbeitung des Themas sollten Sie wissen, dass es zwei Ar­-

ten von Diamanten gibt. Nur 5 % der Diamanten eignen sich für die Verwen­dung als Schmucksteine; die übrigen 95 % werden für die Herstellung von Werk­zeugen verwendet (z. B. für Bohr- oder Schneidematerialien).

 

b) Welche Gedanken und Gefühle bewegen Humberto in der Silvesternacht? Schreiben Sie einen inneren Monolog aus seiner Sicht.

H i n w e i s. Berücksichtigen Sie auch seine möglichen Gedanken über das Ver-

halten der anderen Menschen.

 

Der Bürgerkrieg

 


Es geht um Diamanten. Sehr viele dieser klarhellen Steine tragen Blut an sich: aus dem Kongo, aus Sierra Leone, besonders aus Angola. In Angola finanziert das Geschäft mit Diaman­ten und Öl einen seit

30 Jahren dauernden unendlichen Krieg, dessen En­de noch nirgends in Sicht ist.

Weit über 10 Jahre dauerte der bewaffnete Kampf gegen die portu­giesische Kolonialherrschaft. Nach der Unabhängigkeit 1974 ging die

tödliche Auseinanderset­zung in einen Krieg zwischen der MPLA-Regierung (Volksbewegung für die Befrei­ung Angolas) und

der Rebel­lenbewegung UNITA (National­union für die volle Unabhängigkeit Angolas) über. Auch nach dem Ende der Blockkonfrontation (gemeint ist der so genannte „Kalte Krieg“ zwischen West und Ost) hat Angola nur fünf Jah­re eines brüchigen Friedens erlebt. Ende des Jahres 1998 haben die Regie­rungstrup­pen und die Rebellenbewe­gung UNITA trotz vierjähriger Frie-densbemühungen der UNO den Krieg wieder aufgenommen. Angola ist seit langem der größte Waffenim­porteur Afrikas und unterhält eine der größten Armeen des Kontinents. Die zwischen­ zeitlich immer wieder aufkeimende Hoffnung auf Frieden wurde jeweils aufs Neue zerstört. Seit 1961 hat dieser Krieg über 500 000 Menschen Angolas das Leben gekostet. Zehntausende sind nach Unfällen mit Landminen verkrüp­pelt. Millionen von Minen liegen noch in der Erde und stellen eine ständige Gefahr für die Bevölkerung dar. An-gola gehört zu den ärms­ten der ar­men Länder:

- 65% der Bevölkerung leben in absoluter Armut.

- 200 Menschen verhungern jeden Tag.

- 11 Millionen Menschen sind auf der Flucht.

Gleichzeitig ist Angola wegen seiner Bodenschätze das viertreichste Land der Welt.


Frankfurter Rundschau, 24. März 2001

 

Ausgeliefert

 


Krieg, Hunger, Missbrauch: Viele Kin­der flüchten aus ihrer Heimat und reisen illegal nach Deutschland ein. Hier müssen sie weiterkämpfen: um ihre Würde gegen die Behörden.

Humberto ist seit drei Jahren hier am Rand von Berlin.... Er ist groß, kräftig und seine Haut ist dun­kel. Als er 1998 in Deutschland an­kam, war er gerade 15 Jahre alt, al-lein auf der Flucht. Іn seiner Heimat war Krieg. Das hat sich tiefer in sei-ne Seele gebrannt, als auf den ersten Blick ersicht­lich war. Wie Humberto leben zur Zeit rund 10000 unbeglei-tete, minderjährige Flüchtlinge in Deutschland. Die Kinder fliehen vor Krieg, Verfolgung, Hunger, Armut, Gewalt.

Humberto möchte nicht darü­ber reden, wie er von Afrika hierher kam. Irgendwo an einem Berliner Bahnhof wurde er von der Polizei auf­gegriffen. Er hatte keine Papiere. Er wurde zur Erstaufnahme in ein Jugend­heim geschickt, in dem die unter 16-jäh­-rigen Flüchtlinge untergebracht wer­den, bis das Vormundschaftsgericht einen Vor­mund bestimmt und das Jugend-amt einen geeigneten Heimplatz für das Kind gefunden hat.

Humberto blieb bei dem Aufnah-megespräch sehr wortkarg. Nur so viel: Er kommt aus Angola und seine Eltern sind ermordet worden. Wenn er in der Stadt unterwegs war, versteckte er sein Gesicht im Anorak. Wenn er andere Af­rikaner sah, wechselte er die Stra-ßenseite. Zu Silvester, als der Pulver-dampf und das Knallen wie eine gelbe Glocke über Berlin hängt, gerät Hum-berto in Panik.

Nur schwer lässt er sich wieder beruhigen.


Frankfurter Rundschau, 24. März 2001

 

Interview

 

Das Interview gibt ein Gespräch wieder, das ein Journalist mit einer oder mehreren Personen geführt hat. Beim geschriebenen Interview gibt es zwei Formen: das dialogische Interview in wörtlicher Rede und das beschreibende (ge­form­te) Interview. Dialogische Interviews sind in Zeitungen selten, in manchen Redaktio­nen sind ausgesprochen unerwünscht. Wichtiger ist das beschreibende In­terview: Hier sind Äußerungen eines Befragten (teils im wörtlichen Zitat, teils in indirekter Rede oder zusammengefasst berichtend) in einen Text eingebettet, der nicht als Inter­view kenntlich gemacht sein muss. Dagegen findet man immer Arti-kel, in denen die Verfasser unter anderem die Ergebnisse von Gesprächen verarbei­tet haben – ausführ­liche Berichte oder Reportagen.

Das Interview ist aber nicht nur eine Textsorte, sondern auch ein Verfahren, wie Journalisten zu ihren Informationen kommen: durch Befragen von Leuten. Be­fragt werden können alle möglichen Personen, nicht nur Politiker, prominente Sportler oder Künstler, sondern auch der „Mann auf der Straße“. Leute werden zum Bei­spiel befragt, um eine Sache zu erklären, eine Meinung zu einem bestimm­ten Ereig­nis zu äußern, die befragte Person selbst vorzustellen. Das Ergebnis sol­cher Befragungen kann in verschiedenen Artikeln wiedergegeben werden, nicht nur in solchen, die ausdrücklich als Interview gekennzeichnet sind.

Typisch für Wortwahl und Stil ist die Nähe zur mündlichen bzw. gesproche­nen Sprache (einfacher, oft auch unvollständiger Satzbau, Umgangssprache). Ex­perten verwenden oft eine eigene Fachsprache.

Deutsch Realschule 7/8, 2009

 

Fragen zur Textsorte „Interview“

 

1. Was ist das Hauptmerkmal des Interviews?

2. Welche Interviewarten unterscheidet man? Was ist das Besondere an jeder Art?

3. Wie kommen die Journalisten zu ihren Informationen?

4. Welche Fragen kann der Fragekatalog des Journalisten enthalten?

5. Was ist typisch für Wortwahl und Stil des Interviews?

Das Beispiel eines Interviews:

 


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