Stefan Hell und die STED-Mikroskopie. — КиберПедия 

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Stefan Hell und die STED-Mikroskopie.

2017-11-17 292
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Doch Stefan Hell und seine Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie ließen sich davon nicht abschrecken: Sie suchten nach einer Möglichkeit, um einzelne Moleküle, beispielsweise Proteine, mittels Fluoreszenzmarkern in den Feinstrukturen des Gewebes sichtbar zu machen. Das Elektronenmikroskop – das ja eine höhere Auflösung liefert – kam dafür nicht in Frage, da es nur wenige Mikrometer tief in eine Probe eindringt und auch Fluoreszenz nicht sichtbar machen kann. Also musste die Auflösung der Lichtmikroskopie erhöht werden – trotz der scheinbaren Unmöglichkeit.

Mit der Stimulated Emission Depletion Mikroskopie (STED) gelang den Wissenschaftlern tatsächlich der Durchbruch. Dabei verwendeten sie zusätzlich zum energiereichen Lichtstrahl, der für die Anregung der Fluoreszenzmarker sorgt, einen zweiten Strahl, der die angeregten Fluoreszenzmarker wieder abregt, bevor sie Fluoreszenzlicht emittieren. Der Trick, um die höhere Auflösung zu erreichen, bestand nun darin, diesen zweiten, eigentlichen STED-Strahl ringförmig über den ersten zu legen. Dadurch wurden vor allem Marker aus dem Außenbereich des ersten Strahls abgeregt und die Fläche des Fluoreszenzflecks verkleinerte sich. Eine Auflösung von unter 20 Nanometern erreichten die Forscher auf diese Weise – und unterboten damit die vermeintliche Auflösungsgrenze der Lichtmikroskopie um mehr als das Zehnfache.

Mit dem STED Mikroskop konnten Hell und sein Team im April 2006 erstmals das Geschehen an neuronalen Synapsen, den Kontaktstellen zwischen zwei Nervenzellen, genauer untersuchen und bewiesen damit, dass die Abbesche Auflösungsgrenze "ausgetrickst" werden kann.

William Moerner und Eric Betzig: Überlagertes Leuchten

Während Hell an seiner STED-Mikroskopie arbeitete, beschäftigte sich William Moerner an der University of California in San Diego mit einem grün fluoreszierenden Quallenprotein. Dieses Protein gibt grünes Licht ab, wenn es mit blauem Licht der Wellenlänge von 405 Nanometern bestrahlt wird, wie der Forscher feststellte. Durch Versuche mit Proteinen in Gel stellte Moerner fest, dass sich das Fluoreszieren der einzelnen Moleküle gezielt an- und abschalten und per Lichtmikroskop beobachten ließ – solange die Proteinmoleküle weiter als die Abbesche Auflösungsgrenze von 200 Nanometern voneinander entfernt waren. Er selbst schaffte es damit nicht, die magische Grenze zu unterschreiten, lieferte aber dafür eine wichtige Voraussetzung:

Eric Betzig griff auf die Erkenntnisse von Moerner zurück und suchte seinerseits nach einer Methode, die einzelnen Moleküle auch unterhalb der Abbeschen Auflösungsgrenze sichtbar zu machen. Seine Idee: Wenn die Moleküle in unterschiedlichen Farben leuchten und das Mikroskop jeweils getrennte Aufnahmen in den verschiedenen Farbbereichen macht, dann müsste man durch Überlagerung der Bilder auch Moleküle abbilden können, die näher aneinander liegen als 200 Nanometer. Denn für jede einzelne Farbe bliebe zwar die Auflösungsgrenze erhalten, die Überlagerung aber trickst diese Grenze aus.

Konfliktologie

Wissenschaft und Religion

Es liegt in der menschlichen Natur, die Welt verstehen zu wollen. Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Zusammenhänge zu erkennen, ist ein evolutionärer Zug, der es dem Menschen erlaubte, sich in einer Welt durchzusetzen, in der viele Tiere größer, schneller oder stärker waren als er selbst.

Doch Zusammenhänge zu erkennen, ist nur ein erster Schritt; im zweiten geht es darum, Erklärungen zu finden. Hinzu kommt, dass der Mensch ein soziales Tier ist, das in Gruppen lebt, und in einer solchen Gemeinschaft ist es wichtig, dass es Regeln für das Zusammenleben gibt, welche die Gesellschaft stützen. Die Entwicklung einer Moral als Verhaltenskodex war damit ebenfalls ein wichtiger Pfeiler für die erfolgreiche Entwicklung des Menschen.
Viele Tiere kommen allerdings ganz gut ohne diese aufgesetzten Regeln aus, bei Ameisen genügen mehr oder weniger festgelegte Verhaltensmuster, bei vielen Tierherden reicht das instinktive Verhalten aus. Der Mensch gehört aber zu den Tieren, die über ein Selbstbewusstsein verfügen und damit über Individualität, die es dem Einzelnen ermöglicht, sich gleichzeitig als Einzelwesen und als Teil der Gemeinschaft zu sehen. Um eine Gruppe von Individuen zusammenzuhalten, braucht es mehr als Instinkt und vererbte Verhaltensweisen, es braucht Moral und, nur einen kleinen Schritt weiter, Regeln für das Zusammenleben. Diese Regeln müssen von möglichst vielen in der Gesellschaft befolgt werden und je größer die Gemeinschaft wird, um so schwieriger wird es, dies zu gewährleisten.

Plötzlich wird es sinnvoll eine übergeordnete Instanz einzuführen, die das Zusammenleben überwacht. Das können die Ahnen sein, oder Naturgeister oder später auch Götter. Kombiniert man die Notwendigkeit für moralische Führung und den Drang nach Verständnis in der menschlichen Gesellschaft miteinander, ist der Grundstein für die Entwicklung von Religion gelegt.

Sehen wir mal davon ab, welche sozialen und gesellschaftlichen Implikationen diese Entwicklung hat, bleiben übermächtige Entitäten, denen man die Beobachtungen, die in der Umwelt gemacht werden, in die Schuhe schieben kann. Auf einmal ist Religion nicht mehr nur ein Werkzeug, um das Zusammenleben zu erleichtern, sie wird zu einer Erklärung der Welt, ja zu einem Weltbild selbst. An dieser Stelle entstehen aber auch die Schwierigkeiten.
Man stellt schnell fest, dass es Grundkonzepte in vielen Religionen gibt, die sich sehr ähneln, dass man keine Mitglieder des eigenen Stamms umbringt oder aufisst zum Beispiel; am wichtigsten und am weitesten verbreitet ist aber der Zusammenhalt in der Gemeinschaft und dass man Mitgliedern kein Leid zufügt und einander unterstützt. Andere Ansichten unterscheiden sich von Gruppe zu Gruppe und sorgen für eine Trennung zwischen den verschiedenen Weltsichten.
Die Schwierigkeit mit den Religionen ist in dieser Hinsicht, dass sie sich nur schwer anpassen lassen (immerhin kommen sie von höheren Wesenheiten), was das Zusammenleben schwer machen kann.

An dieser Stelle hat es die Wissenschaft leichter, denn sie behauptet nicht, eine festgelegte Wahrheit zu vertreten. Wo die Religion eine Bedeutung in der Welt und eine letzte Wahrheit zu entdecken sucht, bemüht sich die Wissenschaft, die Welt so zu verstehen, wie sie sich dem Menschen darstellt. In dieser Form ist die Wissenschaft begrenzt, denn sie macht keine Aussage, über das, was tatsächlich los ist. Sie nimmt beobachtbare Phänomene und versucht einen Konsens darüber zu erreichen, wie diese Phänomene erklärt werden können. So entsteht eine Theorie. Im nächsten Schritt versucht man Fehler in der Theorie zu finden, wird einer entdeckt, so muss die Theorie angepasst werden. Wird keiner gefunden, sucht man weiter und die Theorie kann erst einmal verwendet werden.

In der Religion versucht man die Sicht, die man von der Welt hat zu bestärken, entdeckt Wunder und Offenbarungen, welche die eigenen Götter rechtfertigen. In der Wissenschaft versucht man Theorien darüber, wie die Welt funktioniert, zu widerlegen, um über diese Entdeckungen zu einem noch besseren Verständnis der Welt zu kommen.
Doch am Ende sind Wissenschaftler auch Menschen und menschliche Aspekte spielen auch in die Wissenschaft. Selbstsucht, Glaube an die eigene Theorie und sogar Betrug, aber am Ende setzt sich die bessere Erklärung durch, weil es so viele Wissenschaftler gibt, die sich immer wieder über ihre Beobachtungen der Welt auseinandersetzen und die Ergebnisse der anderen überprüfen.

Aber was sagt die Wissenschaft über die Religion? – Nichts. Natürlich gibt es, wie oben dargelegt, Theorien über die Entwicklung der Religionen, aber eine letzte Wahrheit gibt es in dieser Hinsicht nicht. Wissenschaft und Religion stehen nicht im Gegensatz zu einander (jedenfalls nicht aus Sicht des rationalen Wissenschaftlers), sondern können nebeneinander existieren.

Aber genug Philosophie. Religion und Glaube hat auch wissenschaftlich messbare Auswirkungen auf unser Gehirn. Mit bildgebenden Verfahren, wie der Magnetresonanztomografie, kann man zeigen, wie sich Meditation und Gebet auf die Aktivität im Gehirn auswirken. Insbesondere Bereiche, die im Frontalhirn für die Aufmerksamkeit und Konzentration verantwortlich sind, zeigen bei diesen Aktivitäten eine höhere Aktivität. Zudem gibt es einen Bereich im Gehirn, der besonders häufig bei religiösen Erfahrungen aktiv wird. Es ist der Temporallappen (ein Bereich des Gehirns in der Gegend des Ohrs). Es ist auch der Ort, der bei epileptischen Anfällen aktiv ist, und er wird mit Emotion und Erinnerung assoziiert.
Reizt man den rechten Temporallappen mit einem schwachen elektrischen Feld, kann die Testperson den Eindruck gewinnen, es befinde sich eine weitere Person im Raum. Manchmal sehen die Probanden sogar Gesichter. Emotionale Erlebnisse führen zur Ausschüttung des Hormons Serotonin im Gehirn und umgekehrt kann Serotonin (oder LSD, Peyote oder andere psychedelische Drogen, die dem Hormon ähnlich sind) solche Erfahrungen heraufbeschwören. Vielleicht bewirkt die Stimulation des Temporallappens mit elektromagnetischen Feldern eine erhöhte Serotoninausschüttung, die zusammen mit vergrabenen Erinnerungen religiöse Erlebnisse hervorruft oder verstärkt. Evolutionär ist das ziemlich sinnvoll, wenn wir uns erinnern, wie wichtig die Religion für das Funktionieren der frühen menschlichen Gesellschaften war, es war ein Vorteil für das Überleben der Spezies.

Aber das ist kein Beweis, dass ein Gott nur eine Illusion unseres Geistes ist, es ist nur das, was unsere Wissenschaftler entdecken und zu verstehen versuchen, und es sei jedem selbst und seinem Glauben überlassen, was davon zu halten ist.

 

Kulturwissenshaften

Die Kulturwissenschaft beschäftigt sich mit verschiedenen kulturellen Phänomenen von menschlichen Gesellschaften. Ihre Wurzeln liegen im 18. Jahrhundert, heute gibt es zahlreiche Hochschulen, die den Studiengang Kulturwissenschaft anbieten. Es handelt sich dabei um ein sehr interdisziplinäres Forschungsgebiet, das mit vielen anderen Forschungsrichtungen verknüpft ist, etwa mit der Geschichtswissenschaft, der Soziologie, der Kommunikationswissenschaft, der Ethnologie, der Sprachwissenschaft und der Psychologie. Die Kulturwissenschaft befasst sich sowohl mit traditionellen Kulturen als auch mit Kulturen der Moderne. Es geht dabei vor allem darum, wie die Menschen ihren Alltag organisieren, wie sie miteinander kommunizieren und wie sie mit ihrem kulturellen Erbe umgehen. Ein wichtiger Forschungsschwerpunkt ist zudem die Jugendkultur.

Zu Beginn des Studiums werden die wichtigsten Arbeitsmethoden der Kulturwissenschaft vermittelt, dabei geht es vor allem um statistische Verfahren und empirische Methoden. Danach stehen Fächer wie Kulturanalyse, Kultur und Alltag, Kultur und Religion, jüdische Lebenswelten und Populärkultur auf dem Studienplan. Zudem können die Studierenden Fächer wie Kulturvergleich oder Organisation von Kulturen belegen. An den meisten Hochschulen kann man sich später auf bestimmte Themenbereiche spezialisieren. Das Themengebiet europäische Kulturprozesse beschäftigt sich zum Beispiel hauptsächlich mit dem Thema Europaforschung. Weitere Schwerpunkte sind beispielsweise Kulturen des Alltags oder Repräsentationsweisen von Kulturen. Viele interessieren sich auch für den Bereich Kulturphilosophie oder wählen den Schwerpunkt Kulturmanagement.

Absolventen der Kulturwissenschaft sind in verschiedenen Berufsfeldern tätig. Viele arbeiten in Museen, Bibliotheken oder Archiven. Einige arbeiten auch für Vereine und Verbände, wo sie meist für Bereiche wie interkulturelle Kommunikation und Kulturarbeit zuständig sind. Manche Kulturwissenschaftler entscheiden sich auch für eine Karriere im Tourismus und arbeiten im Ausland. Einige wählen auch einen pädagogischen Beruf und sind beispielsweise im Bereich Erwachsenenbildung tätig. Ein beliebtes Tätigkeitsfeld ist außerdem der Medienbereich, wo Kulturwissenschaftler häufig als Journalisten bei Zeitungen, Zeitschriften oder Rundfunksendern arbeiten. Einige sind zudem im öffentlichen Dienst tätig, wo sie vor allem organisatorische Aufgaben übernehmen. Einige Kulturwissenschaftler bleiben auch nach ihrem Studium an der Universität und arbeiten in der Forschung.

Die moderne kulturwissenschaftliche Forschung analysiert problemorientiert das soziale und kulturelle Leben der breiten Bevölkerung Europas. Dabei stehen Fragen des Kulturkontakts, des Kulturvergleichs, des Kulturaustausches und der medialen Kulturvermittlung in historischer und gegenwartsbezogener Perspektive im Vordergrund.

Für die Konstituierung kultureller Identitäten im Rahmen des Modernisierungs- und Globalisierungsprozesses rückt verstärkt die Rolle der Medien in das Blickfeld. Alltagskulturelle Phänomene und Kommunikationssysteme in ihren jeweiligen Bedingungs- und Bedeutungszusammenhängen zu erfassen und zu verstehen ist ein wesentliches Erkenntnisinteresse. Insofern wirken Absolventinnen und Absolventen der Vergleichenden Kulturwissenschaft bewusstseinsbildend und problemlösend an gesellschaftlichen Entwicklungen und Prozessen mit.

An anderen Universitäten wird das Fach Vergleichende Kulturwissenschaft auch als Europäische Ethnologie, Empirische Kulturwissenschaft oder Kulturanthropologie gelehrt.

 

Woran wird geforscht?

Zu den Forschungsfeldern der Vergleichenden Kulturwissenschaft in Regensburg gehören:

- Zeit- und Raumkulturen

- Nahrungsethnologie

- Populäre Musikkulturen

- Bildkulturen

- Ritual-und Brauchforschung

- Populäres Erzählen

- Migration und interkulturelle Beziehungen

-Tschechien und Osteuropa

-Regionalkulturen
- Werbung und Medienkulturen

Das Studium der Vergleichenden Kulturwissenschaft stellt eine hervorragende Qualifikation für eine Reihe perspektivenreicher Berufsfelder dar. Beschäftigung finden unsere Absolventinnen und Absolventen in folgenden Bereichen:

· Forschung und Lehre

· Museen und Ausstellungen

· Bibliotheken und Archive

· Kulturmanagement und Kulturvermittlung

· Marketing und Werbung

· Freizeit- und Tourismusindustrie

· Presse, Rundfunk und Fernsehen

· Trend- und Konsumforschung

· Banken, Versicherungen und Firmen

 

Mathematik

Unendlichkeit

Unendlichkeit ist einfach unvorstellbar, zumal sie uns im Alltag nicht besonders oft begegnet. Man könnte annehmen, dass das Weltall unendlich ist, aber der Eindruck täuscht, denn obwohl es vor etwa 13,7 Mrd. Jahren einen Urknall gab und es sich seit dem ausdehnt, ist es noch lange nicht unendlich groß, sondern hat eine feste Ausdehnung, die durch seine Expansionsgeschwindigkeit begrenzt ist. Und da diese Expansionsgeschwindigkeit nicht unendlich groß ist, kann auch das Universum in absehbarer Zeit nicht unendlich groß werden. Aber vielleicht kann es ja unendlich alt werden, denn die Wissenschaft ist sich noch nicht einig, ob die Expansion irgendwann zum Erliegen kommt oder sich bis in alle Ewigkeit – also unendlich – fortsetzt.

Die ersten Ideen vom Unendlichen in unserem Kulturkreis gehen auf Aristoteles zurück, der zwischen potenziell unendlich und tatsächlich unendlich unterschied. Potenziell unendlich wären dabei die natürlichen Zahlen, denn bei ihnen gibt es keine, die wirklich die größte ist. Und laut Aristoteles ist es nicht möglich, sich diese Zahlengruppe vollständig vorzustellen, so dass sie nicht als tatsächlich unendlich angesehen werden kann. Er war der Meinung, dass somit nur das potenziell Unendliche dem Verstand zugänglich sei und dass das tatsächlich Unendliche nicht sinnvoll verstanden werden kann. Damit hat er sich natürlich geschickt um diese Problematik herumgedrückt.

Erst Galileo hat darauf hingewiesen, dass, wenn man aus einer unendlich großen Zahlenmenge die Hälfte der Zahlen entfernt, immer noch unendlich viele Zahlen übrig bleiben.

Aber natürlich kann man Unendlichkeiten nicht nur durch Aufzählen oder Verdoppeln erreichen, sondern auch durch Halbieren. Das ist ein wesentlicher Punkt in Zeno von Eleas Paradoxen. Wenn er davon ausgeht, dass der Sprinter Achilles niemals eine Schildkröte überholen kann, welche 10 Meter Vorsprung hat, weil er dazu erst einmal die Strecke bis zur Schildkröte zurücklegen muss. Bis er da angekommen ist, ist die Schildkröte auch schon weitergewandert und der Sprinter muss wieder erst diese Strecke bis zum neuen Standpunkt der Schildkröte zurücklegen, während diese weiterzieht. Auf diese Weise kann der Sprinter laut Zeno die Schildkröte nie erreichen, weil er dazu eine unendliche Zahl immer kürzerer Strecken überwinden muss.

1665 wurde dann erstmals die liegende Acht (die Lemniskate ∞) als Symbol für die Unendlichkeit von dem englischen Mathematiker John Wallis eingeführt (die Griechen kannten das Symbol auch schon, nutzten es aber für 1000, was groß, aber eben noch nicht unendlich ist) und zehn Jahre später entwickelten Newton und Leibnitz unabhängig voneinander Methoden, um mit dem Unendlichen rechnen zu können. Newton vermied dabei aber sorgfältig die Erwähnung des Unendlichen – offenbar ein Konzept, das immer noch Kopfzerbrechen bereitete.

Unendlichkeit ist also in erster Linie ein mathematischer Begriff, sie begegnet uns am ehesten beim Zählen, oder genauer, wenn wir mit dem Zählen nicht mehr weiter kommen, weil es eine schier endlose Zahl von Objekten gibt. Doch auch das ist ein Trugschluss, denn solange wir es mit einer begrenzten, egal wie großen, Menge an Objekten zu tun haben, erreichen wir die Unendlichkeit nicht.

Selbst wenn wir uns vornehmen, im Urlaub die Sandkörner am Strand zu zählen, ist diese Menge zwar unvorstellbar groß, aber eben nicht unendlich, selbst wenn das ganze bekannte Weltall mit Sandkörnern gefüllt wäre, kämen wir nur auf 1063, aber nicht auf unendlich. Nur wenn wir ohne Objekte zählen, können wir davon ausgehen, dass uns die Zahlen bis in alle Unendlichkeit nicht ausgehen werden.

Noch schneller erreichen wir die Unendlichkeit, wenn wir nicht einfach zählen, sondern verdoppeln – wobei sich die Frage stellt, ob das die gleiche Qualität von Unendlichkeit ist, oder ob es da vielleicht qualitative Unterschiede gibt.

Stellen wir uns dazu eine Gruppe von unendlich vielen Elementen vor, zum Beispiel alle geraden Zahlen. Wir sehen sofort, dass diese unendlich große Gruppe sozusagen noch halb leer ist. Und wenn wir unsere Gruppe um die ungeraden Zahlen erweitern, dann ist unsere Gruppe immer noch nicht vollständig, denn es fehlen ja noch die gebrochenen Zahlen und dann noch die natürlichen – ganz zu schweigen von den irrealen Zahlen (den Wurzeln aus negativen Zahlen, die man ja auch noch definieren kann).

Es scheint also möglich zu sein, Gruppen von Unendlichkeiten zu bilden, die ihrerseits wieder unendlich große Gruppen enthalten, wie eine Matroschka-Puppe, nur dass unsere bis zur Unendlichkeit verschachtelt sein kann.

Erst 1874 rang man sich schließlich dazu durch, das aristotelische Verständnis des Unendlichen über den Haufen zu werfen. Das geschah durch Georg Cantor, der die Idee der Gruppentheorie – jede Matroschka-Puppe entspricht einer Unendlichkeitsgruppe - einführte und damit zeigen konnte, dass es - zumindest mathematisch - unterschiedliche Gruppen von unendlichen Elementen geben konnte.

Um seine Idee zu verdeutlichen, hat Cantor vorgeschlagen, wie man aus einer Menge von Zahlen fast alle Zahlen entfernen kann, und trotzdem noch eine unendlich große Menge übrig behält.

Dazu schneidet man aus der Menge der reellen Zahlen von 0 bis 1 ein Drittel in der Mitte heraus – alle Zahlen zwischen 1/3 und 2/3. Aus den Resten entfernt man wiederum das mittlere Drittel und so weiter, bis man das Prozedere unendlich oft wiederholt hat. Was übrig bleibt, ist eigentlich nichts, aber dieses Nichts besteht immer noch aus unendlich vielen Elementen – wie die ursprüngliche Menge. Das Ergebnis ist der sog. Cantor-Staub.

Das heißt aber auch, dass zwischen zwei natürlichen Zahlen unendlich viele reelle Zahlen liegen, so dass die Unendlichkeit der reellen Zahlen viel größer sein muss als die der natürlichen Zahlen.

Unendlich selbst ist allerdings keine Zahl, wie man vielleicht annehmen könnte, wenn wir hier von größeren oder kleineren Unendlichkeiten sprechen – doch das ist eher qualitativ gemeint und nicht quantitativ, sondern nur ein Konzept. Eine Zahl ist dadurch definiert, dass es einen Vorgänger und einen Nachfolger gibt. Obwohl wir inzwischen wissen, dass es unterschiedliche Qualitäten der Unendlichkeit gibt, ist sie aber keine Zahl, denn ∞ + 1 ist immer noch ∞.

Macht man trotzdem den Versuch, Unendlichkeit wie eine Zahl zu behandeln, führt das die Mathematik, wie wir sie kennen, ad absurdum, denn mit ∞ + 1 = ∞ und ∞ + 1 + 1 = ∞ + 2 kommt man auf 1 = 2.

Management

Forschungsprojekte

Wissensmanagement für den Schutz Kritischer Infrastrukturen

Der Schutz Kritischer Infrastrukturen ist als Folge von Globalisierung, Liberalisierung und Privatisierung deutlich komplexer geworden als in der Vergangenheit. Gefährdungen gilt es im Vorfeld als solche zu erkennen und so die Verwirklichung von Krisen und Katastrophen zu verhindern. Ein kooperatives und organisationsübergreifendes Wissensmanagement zwischen Sicherheitsbehörden und der Wirtschaft als Betreiber Kritischer Infrastrukturen aber auch als Dienstleister zu deren Schutz wird erforderlich. Durch die Vernetzung von Akteuren Wissen über den Schutz kritischer Infrastrukturen besser verteilen und nutzen zu können, war Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes des Lehrstuhls in Kooperation mit dem Ministerium des Innern Brandenburg, der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG und der Staatlichen Feuerwehr Westpommern.

Das im Jahr 2010 abgeschlossene Lehrforschungsprojekt vergleicht in einer Längsschnittanalyse das Privatisierungsgeschehen im Land Brandenburg für den Zeitraum 1995 bis 2005. Auf Basis von Daten der öffentlichen Statistik zeigte sich, dass es keinen sicheren Zusammenhang zwischen strukturellen Merkmalen der Landkreise (Wirtschaftsstärke, Lage im Verflechtungsraum oder an der Peripherie des Landes u.a.) und dem Umfang von Privatisierungen gibt. Das Privatisierungsgeschehen hängt deshalb weniger von strukturellen Merkmalen der Landkreise, desto mehr aber von politischen Konstellationen und Strategien in den Kreisen, Städten und Gemeinden ab. Exemplarisch wird der Kampf um Privatisierung bzw. um die Legitimierung kommunaler Unternehmen unter Berufung auf ein immer umstrittenes „öffentliches Interesse“ in einer Einzelfallstudie einer Stadt in einer strukturschwachen Region Brandenburgs rekonstruiert.

Projekt Fam ili e nfreundliche Region Rendsburg (FAME)

Problemstellung:

Veröffentlichungen des Bundesministeriums für Familie sowie die im Februar unterzeichnete Charta für familienfreundliche Arbeitszeiten belegen den Stellenwert, der dem Thema «Vereinbarkeit» aktuell von politischer Seite zugesprochen wird. Bislang wurde primär die Situation im Beruf thematisiert. Bedingungen und Schwierigkeiten der alltäglichen Lebensführung sind demgegenüber unterbelichtet.

Wenn berufstätige Menschen soziale Verantwortung übernehmen, wie z.B. die Betreuung und Erziehung von Kindern oder die Pflege kranker Angehöriger, dann stellt sie dies vor eine Vielzahl von Problemen. Beruf und Familie bzw. Beruf und Pflege unter den vielzitierten Hut zu bringen, ist keine leichte Aufgabe. Zeitliche und beanspruchungsbezogene Rollenkonflikt treten im Tagesverlauf immer wieder auf und sind täglich aufs Neue zu lösen. Im Feld familienfreundlicher bzw. familienbewusster Personalpolitik dominieren arbeitszeitbezogene Maßnahmen. Vorschläge, die über den Betrieb hinausgehen und die Bewältigung der Aufgaben im Alltag erleichtern, sind demgegenüber unterrepräsentiert.

Mittlerweile gibt es verschiedene Initiativen, die den betrieblichen Ansatz durch regionale Aktionen ergänzen. Der Gedanke einer familienbewussten Region wurde bereits vom Institut Beruf und Familie der Hertiestiftung aufgegriffen und ein Zertifikat familienfreundliche Region vergeben.

Ziel des Projekts:

Im Projekt FAME soll der regionale Ansatz für die Region Rendsburg nutzbar gemacht werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Region Rendsburg zu verbessern. Hierfür sollen Schwierigkeiten und alltägliche Probleme der Vereinbarung von Beruf und Familie in der Region Rendsburg ermittelt werden. Vor diesem Hintergrund werden Vorschläge für regionale Maßnahmen bestimmt und in Kooperation mit regionalen Akteuren ausgearbeitet. Familienbewusste Unternehmensführung wird so ergänzt durch die die Lebensführung betreffenden Aktionen (wie z.B. die Synchronisierung von Arbeits- und Lebenszeiten oder andere familienunterstützende Maßnahmen).

Vorgehen:

Das Projekt umfasst drei Phasen: In den ersten beiden Phasen wird mittels Interviews und einer postalischen Befragung ermittelt, in welchen Situationen und Lebenslagen Familien Schwierigkeiten haben, Beruf und die Übernahme sozialer Verantwortung durch Pflege und Betreuung in Einklang zu bringen.

Um die Befragung vorzubereiten, werden zunächst in ausgewählten Haushalts und Familientypen qualitative Interviews durchgeführt.

Phase drei umfasst die Rückkopplung der Ergebnisse in einer Workshopreihe. Im Rahmen dieser Workshopreihe soll ein Maßnahmenkatalog zu den in der Untersuchung ermittelten Problem- und Handlungsfeldern erarbeitet werden. Einzelne Vorhaben werden im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Flensburg betreut und evaluiert.

Ressourcen:

Das Projekt FAME ist Resultat einer Kooperation zwischen der Stadt Rendsburg, dem lokalen Bündnis für Familie sowie der Universität Flensburg.

Es wird als Studienprojekt am Internationalen Institut für Management unter der Leitung von Frau Professor Marianne Resch durchgeführt.

Ökologie

Wohin verschwindet unser Plastikmüll?

Plastik, wohin man sieht: Manche Stellen im Meer gleichen eher einer Müllhalde. Doch schwimmt hier nur ein Teil der Abfälle. Forscher rätseln, wo der große Rest landet.

von Daniel Lingenhöhl

Die Tiefsee ist für uns Menschen überwiegend noch Mare incognita – unbekanntes Gebiet, das schlechter kartiert ist als der Mars und weniger erforscht als der Mond. Und doch treffen Wissenschaftler dort unten zunehmend auf Spuren unserer Zivilisation: Plastikflaschen und -tüten, Jogurtbecher, Fischnetze, Turnschuhe und Golfbälle. "Es schockte uns, dass unser Müll schon hier in der Tiefsee liegt, noch ehe diese Gebiete überhaupt erforscht sind. Während unserer Arbeit entdeckten wir überall Abfall – vom Strand bis zu den entlegensten und tiefsten Orten der Ozeane", beschreibt Christopher Pham von der Universität der Azoren das typische Bild, das die Weltmeere mittlerweile abgeben.

Denn die Ozeane sind zu Abfallhalden verkommen, in denen Hunderttausende oder gar Millionen Tonnen Kunststoffmüll schwimmen – oder an unbekannten Orten abgelagert werden. Nur ein geringer Teil davon ist mit dem bloßen Auge sichtbar. Von den rund 300 Millionen Tonnen Kunststoff, die jährlich weltweit produziert werden, landen nach vorsichtigen Schätzungen etwa 0,1 Prozent im Meer. Über Jahre hinweg sollten sich riesige Mengen dort ansammeln. Doch auf der offenen See schwimmt tatsächlich nur ein kleiner Teil gut sichtbar herum: Auf etwa 40 000 Tonnen schätzt Carlos Duarte von der University of Western Australia den Anteil der Tüten, Flaschen und Netze, die im Salzwasser treiben – basierend auf Fangdaten von vier Forschungsschiffen, die mit Netzen nach den Abfällen gefischt hatten.

Endstation Tiefsee

Beruhigend ist dies allerdings nur auf den ersten Blick. Denn Forscher finden immer mehr Plätze, wo die beliebten und flexibel einsetzbaren Polymere enden können – die Tiefsee ist einer davon. "Plastik war der häufigste Müll in der Tiefsee, verloren gegangene Fischernetze und -leinen häuften sich zudem an Unterwasserbergen, Sandbänken oder Mittelozeanischen Rücken", so Pham. Für ihre Studie hatten sie 600 Stellen in allen Teilen des Nordatlantiks von der Küste bis zum Mittelozeanischen Rücken, im Arktischen Ozean und Mittelmeer untersucht – überall lagen die weggeworfenen Reste der Zivilisation herum. Selbst in 2000 Kilometer Entfernung zum Festland war der Meeresboden nicht unberührt, sondern mit Müll übersät. Etwa 85 Prozent des erspähten Mülls entfiel auf alltägliche Kunststoffe und Fischereimaterial, nur der Rest auf Glas und Metalle, Papier, Kleidung oder Keramik.

Wie der eigentlich leichte und schwimmfähige Dreck dort hingelangt, ist noch unklar, aber es existieren verschiedene Routen in die Tiefsee. "Unterwassergräben vor der Küste großer Städte bilden eine direkte Müllrutsche in die Tiefsee. Der Lissabon-Graben vor Portugal oder der Blanes-Canyon bei Barcelona leiten den Abfall direkt vom flachen Schelf hinab auf 4500 Meter Tiefe", erklärt Verlee Huvenne vom britischen National Oceanography Centre in Southampton. Der schwere Teil der Abfälle sinkt dabei direkt in die Tiefe, andere werden von Organismen besiedelt, bis sie so gewichtig sind, dass sie ebenfalls untergehen. In so genannten Geisternetzen – über Bord gegangene oder billig entsorgte Fischnetze, die anschließend durchs Meer treiben – sammeln sich große Mengen Unrat und zahlreiche Tiere, bis sie als kompaktes Müllpaket den Meeresboden trudeln. Und ein weiterer Teil wird von Tieren wie Walen oder Schildkröten gefressen, aber nicht verdaut oder ausgeschieden, und bewegt sich schließlich nach deren Ableben in die Tiefsee – die finale Müllhalde. In manchen besonders belasteten Regionen vor der europäischen oder nordamerikanischen Küste liegen mittlerweile zwischen 75 000 und 100 000 Objekte pro Quadratkilometer auf dem Meeresboden.

Wie schnell die Tiefsee vermüllt, belegt beispielsweise eine Arbeit von Melanie Bergmann vom Helmholtzzentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und ihren Kollegen. Sie hatten tausende Bilder von einer Tiefseestation des Instituts in der arktischen Framstraße zwischen Spitzbergen und Grönland verglichen: In nur neun Jahren, zwischen 2002 und 2011, verdoppelte sich die Zahl der Aufnahmen, die Plastikmüll zeigten. Die Steigerung von ein auf zwei Prozent hört sich dabei zuerst nach wenig an, doch ist der Trend für Bergmann sehr besorgniserregend: "Der Arktische Ozean und vor allem seine Tiefseegebiete galten lange Zeit als entlegene, nahezu unberührte Regionen der Erde. Doch zumindest rund um unser Tiefseeobservatorium liegt hier inzwischen genauso viel Plastikmüll auf dem Grund wie zum Beispiel in einem Meeresgraben nicht weit von Lissabon."

Endstation Arktis

Schuld daran ist der Ferntransport durch ozeanische Strömungen wie den Golfstrom, die den Müll von Küstenmetropolen oder beliebten Schifffahrtsrouten noch in den letzten Winkel des Planeten bringen. Ein Teil davon bleibt zumindest gewisse Zeit in riesigen Wirbeln in den Ozeanen gefangen, die mittlerweile auch schlicht als "Müllstrudel der Menschheit" bekannt sind. In diesen riesigen kreisenden Strömungsbereichen in den Subtropen sammelt sich alles an, was unsere Zivilisation an Ware produziert – von der Einkaufstasche bis hin zu kompletten Containern oder Jachtrümpfen. Der Abfallteppich im Nordpazifik erreicht womöglich die Dimensionen Westeuropas; ähnliche Phänomene finden sich im Südpazifik, dem Nordatlantik und dem Indischen Ozean. Wind und Wellen reißen allerdings immer wieder einen Teil des Mülls heraus und treiben ihn zurück an Land – oder in das arktische Eis.

Denn was die Studie von Bergmann und Co andeutet, ist im wahrsten Sinn des Wortes nur die Spitze des Eisbergs: Tatsächlich stecken Billionen Kunststoffpartikel im Meereis der Arktis fest(und vielleicht auch der Antarktis, die allerdings stärker vom Rest der Erde isoliert ist). Rachel Obbard vom Dartmouth College und ihre Kollegen zählten im Rahmen ihrer Studie in jedem Kubikmeter Eis demnach hunderte Plastikpartikel; im Schnitt liegen die Konzentrationen doppelt so hoch wie im gleichen Volumen Wasser im pazifischen Müllstrudel.

Obbard und ihr Team hatten vier Eisbohrkerne aus der Arktis analysiert, die sie während zweier Expeditionen 2005 und 2010 gezogen hatten: Sie schmolzen das Eis, filterten das Wasser und sortierten händisch die aufgefangenen Sedimente. Partikel, die von der Form und Farbe auf Kunststoff schließen ließen, wurden anschließend mit einem Infrarotspektrometer genauer bestimmt. Mehr als die Hälfte der Überreste stammte aus Kunstseideprodukten, gefolgt von Polyester und Nylon – sehr gebräuchlichen Werkstoffen. Im arktischen Eis sind diese Abfälle zwar zeitweilig aus dem Verkehr gezogen, doch schwindet die Meereisbedeckung in der Region kontinuierlich. Mehrjähriges und damit sehr dauerhaftes, dickes Eis verliert zudem an Volumen, so dass die Partikel mittlerweile wieder zunehmend in den biogeochemischen Kreislauf gelangen. Die Forscher rechnen damit, dass dadurch in den nächsten Jahren zehntausende Tonnen Kunststoff erneut in die Umwelt gelangen – in Form kleiner und kleinster Partikel.

Endstation Nahrungskette

Denn völlig unbeeinflusst vom Zahn der Zeit überdauern auch robuste Kunststoffe nicht auf dem offenen Meer: Auf ihrem Weg in die Arktis oder während ihres Aufenthalts in den Müllstrudeln machen die UV-Strahlung der Sonne und das Salzwasser das Material spröde, kleinere und größere Organismen besiedeln es, nagen daran oder beeinflussen es mit ihren Ausscheidungsprodukten. Der Müll zerfällt in immer kleinere Bestandteile, bis am Ende nur noch die robustesten Mikropartikel mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimetern übrig sind. Am Strand oder im Eis kann man sie immer noch mit dem bloßen Auge als bunte Körnchen ausmachen, die Jahrzehnte überdauern können. "In besonders verschmutzten Regionen dümpeln bis zu eine Million kleiner Kunststoffteilchen pro Quadratkilometer im Meer herum", so Kara Lavender Law vom Woods Hole Department of Oceanography und Richard Thomspon von der Plymouth University, die dem Mikroplastik nachspüren. Fatehi Dubaish und Gerd Liebezeit von der Universität in Oldenburg wiesen im Jadebusen stellenweise pro Liter Wasser bis zu 1770 Plastikkörner nach. Und Andrés Cózar von der Universität Cadiz ergänzt: "Aus 88 Prozent unserer 200 000 Wasserproben aus aller Welt filterten wir diese Teilchen heraus."

Die Plastikkrümel mischen sich dabei stark mit dem Plankton; im nordpazifischen Müllstrudel kommt auf fünf Algen, Krebschen oder sonstige Organismen bereits ein Mikrokunststoff – und rein vom Gewicht übertreffen diese Abfallreste bereits das gesamte Plankton vor Ort um das Sechsfache. Damit drängen die Partikel in die Nahrungskette, denn sie werden direkt vom Plankton wie auch von größeren Organismen aufgenommen und verwertet, ohne dabei verdaut zu werden. Nachgewiesen wurden sie mittlerweile im Gewebe der verschiedensten Tiere, vom winzigen Ruderfußkrebs bis hin zum großen Meeressäuger.

Im Körper wirken die Kunststoffe auf verschiedene Weise – und meist zum Nachteil der Konsumenten: Das Plastik setzt im Körper mitunter hormonell wirksame Verbindungen frei, die das Verhalten der Tiere beeinflussen. Das poröse Material nimmt im Meer oft weitere Schadstoffe wie ein Schwamm auf – darunter bekannte gesundheitsgefährdende Substanzen wie PCB, DDT oder andere chlororganische Chemikalien. "Ihre Konzentrationen steigen in den Plastikpartikeln auf ein Vielfaches verglichen mit dem Meerwasser an. Doch es ist keine Einbahnstraße: Sobald sie von den Organismen aufgenommen und verdaut werden, geben sie die Stoffe wieder ab", so Lavender Law und Thompson. Unter Laborbedingungen lagerten die kleinen Teilchen Schadstoffkonzentrationen an, die eine Million Mal höher waren als die des umgebenden Wassers. Auf ihrem Weg durch die Nahrungskette können sie sich im Fettgewebe weiter anreichern und ihren Weg bis zum Endverbraucher nehmen.

 

Physik

Nanotechnologie

Bisherige Technologien setzten darauf einen Haufen Materie in eine Form zu gießen oder so lange etwas davon zu entfernen, bis man das gewünschte Bauteil in Händen hält. Die Zukunft wird möglicherweise so aussehen, dass man das Produkt aus einzelnen Atomen aufbaut, das ist zumindest das, was man sich von der Nanotechnologie erwartet, wie sie vom Physiker R.P. Feynman 1959 erstmals vorgeschlagen wurde.

Mit Hilfe von Rastertunnelmikroskopen und Rasterkraftmikroskopen kann man schon heute Oberflächen mit atomarer Auflösung in Augenschein nehmen und sogar einzelne Atome manipulieren, d.h. Atome aus Oberflächen lösen oder Fremdatome einfügen.

Aber um durch das Verschieben einzelner Atome einen Gegenstand zusammenzusetzen, braucht man viel Zeit. Ganz zu schweigen vom Aufwand, der betrieben werden muss, um mehrere atomare Geräteteile zu einer arbeitenden Maschine zusammenzusetzen. Aktuelle Forschungen gehen deshalb auch in die Richtung Nano-Bauteile mittels Lithographie aus einem Siliziumwaver herauszuätzen oder chemische Reaktionen zu nutzen, um sie in großem Stil herzustellen.

Einzelne Teile dieser zukünftigen Nanomaschinen existieren bereits, so kann man heute Getriebe, Zangen und Schalter herstellen, aber auch ein Geißelantrieb, den man sich von Bakterien abgeschaut hat, ist schon gebaut worden. Ein Problem besteht aber noch darin, diese Bauteile zu einer komplexen Maschine zusammenzusetzen. Bis zum Einsatz von Nano-Robotern oder Nano-Technologie - kurz Nanobots (oder Nanities, nach Greg Bear, "Blood Music" 1983) bzw. Nanonic (P.F. Hamilton, "Night‘s Dawn Trilogy" 1996) - wird es deshalb noch eine Weile dauern. Optimistische Wissenschaftler rechnen mit mindestens zehn bis 15 Jahren.

Die ersten Einsatzbereiche werden deshalb großflächige Anwendungen sein, die nicht Atom für Atom aufgebaut werden müssen, sondern chemische und physikalische Phänomene nutzen um Oberflächen in wenigen Arbeitsschritten mit neuen Eigenschaften und Funktionen auszustatten.

So kann man zum Beispiel Oberflächen mit einem Plasma beschichten - das ist ein Gas aus Atomen, das so heiß ist, dass die Atome ionisiert sind. Auf diese Weise lassen sich Beschichtungen herstellen, die nur wenige, im Extremfall eine einzige Atomlage, dick sind.

Man kann beispielsweise eine Glasplatte mit ein paar Lagen Kohlenstoffatomen versehen, die sich auf der Oberfläche zu einer kratzfesten Diamantschicht anordnen oder Strukturen wachsen lassen die den Lotosblüteneffekt nachahmen, so dass die Oberfläche keinen Schmutz annimmt. Am BIAS in Bremen wurde außerdem kürzlich eine Technik entwickelt um Diamantschichten in Luft - statt wie bisher unter Vakuum - sehr schnell wachsen zu lassen, so dass industrielle Anwendungen dieser Technik kurz bevorstehen dürften.

Nutzt man zusätzlich die chemischen Eigenschaften der Elemente kann man sogar Strukturen auf der Oberfläche entstehen lassen. Mit genau der richtigen Menge an Atomen, die aber noch nicht ausreichen die Oberfläche komplett zu bedecken, kann man zum Beispiel Inseln schaffen, an denen sich wieder die nächste Atomsorte bevorzugt anlagert, so könnte man eine ganze Platte mit winzigen Leuchtdioden bauen, zum Beispiel für die Hintergrundbeleuchtung von noch flacheren Bildschirmen oder Tapeten, die auch als Lichtquelle dienen.

Man kann aber auch Kohlenstoffröhren wachsen lassen, die sich unter Umständen als Leiter für einzelne Elektronen einsetzen lassen, was ein erster Schritt in Richtung Quantencomputer ist.

Aber es werden auch ganz neue Materialien möglich sein, die so widerstandsfähig sind wie Hochleistungs-Keramiken und trotzdem bruchfest und flexibel wie Stahl.

So ist eine moderne Hochleistungskeramik, wie sie zum Beispiel als Hitzeschild am Space-Shuttle eingesetzt wird, zwar sehr hart aber Spröde. Durch die Kontrolle des atomaren Aufbaus und vielleicht das eine oder ander Fremdatom könnte man aber seine Eigenschaften manipulieren, so dass er seine Festigkeit behält aber leichter zu bearbeiten und zu formen ist und einwirkenden Kräften besser widerstehen kann. Diese Keramiken, die auch bei der Motorentwicklung in der Automobilindustrie von Interesse sind und viele weitere neue Materialien, werden unser Leben mehr oder weniger unbemerkt verändern, lange bevor die ersten Mediziner den ersten Nanobot in die Blutbahn eines Patienten injizieren.

Neue Technologien lösen immer wieder Vorbehalte aus und, wenn es darum geht die Natur auf ihrer untersten Ebene zu manipulieren, bekommen es manche mit der Angst zu tun. Was ist denn, wenn ein verrückter Wissenschaftler selbstreproduzierende Nanobots baut, die außer Kontrolle geraten und die ganze Erde bis hinunter zum heißen Magma vernichten und nur eine glühende von hungrigen Nanobots wimmelnde Einöde hinterlassen.

Die meisten Wissenschaftler sind glücklicher weise nicht wahnsinnig und besitzen neben einem gesunden Selbsterhaltungstrieb auch ein gewisses Verständnis für Ökonomie und Nutzen.

Sich selbst reproduzierende Nanobots sind außer für einen kompletten Weltuntergang zu nichts zu gebrauchen und eignen sich deshalb nicht einmal für das Militär. Zweifellos wird das Militär an der neuen Technologie interessiert sein, aber man wird neue Panzerungen und viele andere Dinge ersinnen.

Abgesehen davon gibt es erhebliche Schwierigkeiten bei der Konstruktion solcher Maschinen, denn sie müssten die Rohstoffe sammeln, aufbereiten und einbauen. Bisher sind nur Lebewesen und als ihre kleinsten Vertreter die Bakterien zu dieser Leistung fähig. Und wenn sich die Maschine auch noch selbst vervielfältigen soll, dann muss sie auch einen Bauplan in ihrem Inneren tragen und diesen Bauplan auf die nächste Nanobot-Generation übertragen. Bisher gibt es keine Lösungen für dieses Problem. Die DNS-RNS Kombination in uns Lebewesen, die gleichzeitig als Bauplan und als Werkzeug dient, ist auf Grund ihrer Komplexität in absehbarer Zukunft nicht auf technische Produkte zu übertragen.

Die Gefahr des Weltuntergangs ist also gering, es bleibt aber die Frage, welchen Nutzen ziehen wir aus der Nanonic, den wir nicht auch durch Anwendung klassischer Ansätze erhalten können.

Die Medizin muss immer wieder als Paradebeispiel für neue Anwendungen herhalten. So verspricht man sich zum Beispiel Nanobots, die im Körper des Patienten selbstständig nach Krankheitserregern oder vielleicht nach Krebszellen suchen und diese ausschalten oder sogar in der Lage verletztes Gewebe zu reparieren. Selbstverständlich haben diese Nanobots nur eine begrenzte Lebensdauer und werden dann auf natürlichem Weg wieder ausgeschieden.

Für diesen Einsatz muss eine Nanonic entwickelt werden, die in der Lage ist, kranke Zellen zu erkennen - dies zumindest ist nicht so schwer, denn genau wie bei den Zellen des Immunsystems, könnte man sich chemische Rezeptoren ausdenken, die auf dieselben Reize reagieren und den Nanobot zielsicher zum Krankheitserreger oder einer Krebszelle führen.

Eine andere Frage ist, ob man dazu wirklich Nanonic braucht, denn man kann auch das körpereigene Immunsystem trainieren, dass das möglich ist, ist bereits gezeigt worden.

Könnten Nanots vielleicht helfen, Umweltverschmutzungen zu beseitigen? Kleine chemische Fabriken könnten Ölteppiche aufnehmen und in weniger schädliche Komponenten zerlegen. Das gleiche leisten aber auch einige Bakterienarten sehr effektiv, diese sind zwar vorzugsweise in warmen Regionen tätig, aber daran kann man mit Zucht und Gentechnik arbeiten.

Man kann sich sehr viele Bereiche überlegen in denen die Nanotechnologie einsetzbar ist, sie muss dabei nicht unbedingt die einzige Option sein, aber sie könnte zielgenau und vielleicht eines Tages schneller und flexibler eingesetzt werden als andere Lösungsansätze.

Den größten Nutzen werden wir aber in absehbarer Zukunft wahrscheinlich nicht durch komplizierte Nanobots haben. Was unsere Welt verändern wird sind neue Materialien mit schier unglaublichen Eigenschaften und die stehen sogar schon vor der Tür und warten auf ihren Einsatz.

 

Philosophie

Im Zentrum der philosophischen Forschung und Lehre am Potsdamer Institut für Philosophie steht das Interesse, den Menschen zu verstehen, und zwar sowohl theoretisch als ein mit besonderen Fähigkeiten ausgestattetes, vernünftiges, leibseelisches und soziales Wesen, als auch praktisch als moralisch verpflichtete und geschützte Person.

Aus Sicht der theoretischen Philosophie ergeben sich daraus zunächst die vielfältigen Themen der Philosophie des Geistes. So untersuchen wir Fragen wie die folgenden: Wie hängen Leib und Seele zusammen? Was ist das Bewusstsein und wie soll man sich den Inhalt unseres Denkens, Wollens und Fühlens vorstellen? Worin besteht die Identität von Personen? – Daran schließen sich für uns dann zum einen sprachphilosophische und erkenntnistheoretische Fragen an (Was sind überhaupt Sprachen und wie hängen sie mit dem Denken zusammen? Was können wir wissen? Und worin liegt das Besondere wissenschaftlicher Erkenntnis?); Mit der Frage nach der Sprache stellt sich die Frage nach der sozialen Natur des Menschen und seinem Verhältnis zu anderen, nichtmenschlichen Lebensformen: Welche Bedeutung hat das Sozialleben für das Verständnis des Menschen? Wie verwandt sind Menschen und Tiere? Was charakterisiert rationale Lebensformen? – Außerdem bietet uns die Beschäftigung mit der menschlichen Vernunft die Basis für die grundsätzliche Selbst-Reflexion, auf die die Philosophie angewiesen ist: Woher schöpfen wir in der Philosophie unser Wissen? Welche Bedeutung hat insbesondere die Sprache und deren Analyse für das Philosophieren?

Menschen sind offenkundig nicht bloß kontemplative, denkende und fühlende Wesen, sondern wesentlich auch handelnde Akteure, die aktiv in die Welt eingreifen, zum Guten wie zum Schlechten. Mit der Untersuchung menschlichen Handelns, das den Gegenstand der philosophischen Handlungstheorie bildet (Was heißt es überhaupt zu handeln? Und wie frei sind wir in dem, was wir tun?), beginnt die Domäne der praktischen Philosophie. Den eigentlichen Kern der praktischen Philosophie bildet aber die philosophische Ethik, die sich sowohl mit dem Wesen moralischer Urteile beschäftigt als auch mit dem moralischen Status des Menschen und möglichen normativen Grundprinzipien seines Handelns. Gegenstände unseres philosophischen Interesses sind hier beispielsweise die folgenden Fragen: Sind moralische Aussagen kulturrelativ oder sind sie sogar nur Geschmacksache? Gibt es so etwas wie ein unumstößliches moralisches Grundgesetz? Was sind Personen? Was heißt es, autonom zu sein? Wie steht es mit den Menschenrechten? Und wie mit der Menschenwürde? – Eingebunden ist die Ethik wiederum einerseits in das Anliegen, der eigenen Existenz eine Perspektive und einen Sinn zu verleihen (beispielsweise: Was bedeutet es für mich, sterblich zu sein?), und andererseits in den gerade in den letzten Jahrzehnten zunehmend deutlichen Bedarf nach angewandter Ethik, also nach Antworten auf Fragen wie die folgenden: Wie darf und muss man mit Menschen am Anfang und Ende ihres Lebens umgehen? Gibt es Grenzen des Umgangs mit dem eigenen Körper? Wie viel geht uns das Leid anderer Menschen an? Wie soll der moralische Status von Menschen im Vergleich mit anderen Lebewesen und der Natur verstanden werden? Worin bestehen Biopolitiken und dazu alternative Lebenspolitiken?

Charakteristisch für die Philosophie in Potsdam ist aber nicht nur der gemeinsame inhaltliche Fokus, sondern auch die geteilte Überzeugung, dass man nur dann interessante Antworten findet, wenn man bereit ist, die herkömmlichen disziplinären Grenzlinien immer wieder zu überschreiten. Wir bewegen uns deshalb, sowohl allein als auch in Kooperation miteinander, stets im ganzen Spektrum der Philosophie, von den äußersten Winkeln der Logik und Metaphysik bis zu den konkreten Dilemmata des modernen Lebens. Zudem pflegen wir innerhalb des Instituts bewusst auch eine methodische Vielfalt, in der Überlegungen aus der analytischen Philosophie mit phänomenologischen, hermeneutischen und pragmatischen Gedanken und Konzeptionen zusammengebracht werden.

Text B

KONFERENZEN

Das Wort «Konferenz» aus dem Lateinischen bedeutet «sich besprechen». Eine Konferenz hat die Funktion, zu einem oder mehreren Themen Informationen zusammenzubringen und zu werten. Gleichzeitig ist die Konferenz ein Oberbegriff für verschiedene Arten von Zusammenkünften mit mehr oder weniger offiziellem Charakter. Eine Konferenz kann zum Beispiel eine firmeninterne Mitarbeiterbesprechung, eine öffentliche Präsentation für die Presse (Pressekonferenz) oder ein wissenschaftlicher Kongress sein.

Eine wissenschaftliche Konferenz ist eine Tagung für Wissenschaftler, auf der diese ihre Arbeiten und Erkenntnisse vorstellen und untereinander diskutieren können. Wissenschaftliche Konferenzen stellen zusammen mit wissenschaftlichen Journalen eine der wesentlichen Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Forschern dar.

Einige Monate vor der Tagung werden Vorträge für die Konferenz aufgefordert. In der Regel werden Forschungsarbeiten in kurzen, sachlich gehaltenen Referaten von etwa 10 bis 30 Minuten Länge vorgestellt, an die sich meist eine Diskussionsmöglichkeit anschließt (meist 3 bis 5 Minuten).

Zur Eröffnung einer Konferenz und zur Einführung in spezifische Fachgebiete werden oft Plenarvorträgen von etwa einstündiger Dauer von anerkannten Kapazitäten in den jeweiligen Gebieten dargeboten. Diese Plenarvorträge werden meist im Vorfeld der Konferenz spezifisch beworben und können zur Attraktivität der Konferenz erheblich beitragen.

Wissenschaftliche Konferenzen, die in kleinen Rahmen stattfinden, werden oft als Seminar oder Workshop bezeichnet. Bei größeren Konferenzen ist es zumindest teilweise üblich, Vortragsreihen zeitgleich anzubieten (sog. Sessions), um den Umfang des Programms innerhalb einer gegebenen Zeitspanne von meist nur wenigen Tagen abwickeln zu können.

Das Symposium (oder die Fachtagung) ist eine Konferenz zu einem spezifischen Thema. Umfassende Konferenzen, die einen weiten Themenbereich abdecken, werden oft von Berufsverbänden wie etwa der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in regelmäßigen Zeitabständen (z.B. jährlich) veranstaltet und dienen, abgesehen von ihrer wissenschaftlichen Funktion, auch als Kommunikationsmedium für die Verbandsmitglieder.

Tagung steht meist für eine Zusammenkunft von Personen, die in einem speziellen Themenbereich arbeiten, wird auch synonym für Kongress gebraucht, bei einem Kongress handelt es sich jedoch um eine mehrtägige Veranstaltung, während die Tagung meist eintägig ist. Wissenschaftliche Kongresse von Fachgesellschaften sind meist mehrtägig, werden aber oft als „Jahrestagung“ bezeichnet. Der Grund für die Teilnahme an Tagungen oder Kongressen können vielfältig sein. Neben dem Ziel, sein Wissen zu einem bestimmten Themengebiet auf dem aktuellen Stand zu halten, wird eine Tagung auch gern zum Anlass genommen, neue Leute kennenzulernen oder wichtige Kontakte zu knüpfen.

Professionelle Konferenzorganisatoren bieten den Veranstaltern umfangreiche Servicedienstleistungen an. Sie übernehmen für den Veranstalter auf Wunsch die gesamte Organisation einschließlich Teilnehmerverwaltung, Hotelbuchungen, Ablauforganisation und Rahmenprogramm.

Am häufigsten werden die in einer Konferenz gehaltenen Vorträge als Publikationen in Fachzeitschriften, gefolgt von Beiträgen zu Tagungs- und Sammelbänden, veröffentlicht. Eine wissenschaftliche Publikation ist eine schriftliche wissenschaftliche Arbeit von einem oder mehreren Autoren, deren Veröffentlichung bei einem Wissenschaftsverlag vorgesehen oder bereits erfolgt ist.

Wissenschaftliche Fachzeitschrifte sind regelmäßig verlegte Fachzeitschriften über Spezialthemen aus den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Sie stellen neue Methoden, Techniken und aktuelle Trends aus den Wissenschaften dar. Wissenschaftliche Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium zur Veröffentlichung von neuen Ergebnissen aus Forschung und Wissenschaft weltweit und dienen somit auch der Reputation der Wissenschaftler. Über die Reputation einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift gibt eine Zeitschriftenbewertung (Journalranking) Aufschluss.

Die internationalen naturwissenschaftlichen Fachzeitschriften mit dem höchsten Impact Factor sind „Nature“ und „Science“. Vergleichbares fehlt in den Geistes- und Sozialwissenschaften, in denen sich keine derart übergreifenden Periodika etablieren konnten. Vielmehr dominiert eine oft kaum überschaubare Zahl von oft sehr stark spezialisierten Zeitschriften den Markt. Im deutschsprachigen Raum ist die Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“ populärwissenschaftlich ausgerichtet und steht somit zwischen Fachzeitschrift und Publikumszeitschrift; sie dient nicht der Publikation neuer Ergebnisse, sondern der Verbreitung des aktuellen Kenntnisstandes zu bestimmten Themen.

 

Aufgaben zum Text B

1. Bilden Sie Substantive mit dem Suffix „-ung“, Partizip I und übersetzen Sie.

Z.B.: bedeuten – die Bedeutung – bedeutend.

Veranstalten, zusammenbringen, tagen, vorstellen, auffordern, eröffnen, einführen, bewerben, bezeichnen, verbreiten.

 

2. Finden Sie die Kontextsynonyme.

1) die Publikation a) die Vorbereitung
2) stattfinden b) die Veröffentlichung
3) sachlich c) die Zeitperiode
4) teilweise d) besprechen
5) die Bewertung e) durchführen
6) die Einführung f) inhaltsreich
7) die Zeitspanne g) zum Teil
8) regelmäßig h) herausgeben
9) diskutieren i) das Ranking
10) veröffentlichen j) periodisch

 

3. Finden Sie die Antonyme.

1) anerkannt a) eintägig
2) teilweise b) unbekannt
3) mehrtägig c) Publikumszeitschrift
4) regelmäßig d) das Schließen
5) Fachzeitschrift e) ganz
6) die Eröffnung f) einmalig

 

4. Übersetzen Sie die Wortketten.

1) die Wissenschaft – der Wissenschaftler – wissenschaftlich – naturwissenschaftlich – populärwissenschaftlich – Sozialwissenschaften – Geisteswissenschaften – das Wissen – Wissenschaftsmagazin – Geowissenschaften – der Wissenschaftsmitarbeiter

2) der Begriff – der Oberbegriff – begreifen – die Begriffsbestimmung – der Begriffsapparat – der Sammelbegriff – begrifflich;

3) die Möglichkeit – ermöglichen – möglich – Kommunikationsmöglichkeiten – Diskussionsmöglichkeit – möglicherweise – Forschungsmöglichkeit – Informatonsauswertungmöglichkeit;

4) die Forschung – der Forscher – forschen – erforschen – die Forschungsarbeit – die Forschungsaufgabe – forschend – erforscht – das Forschungsinstitut – der Forschungsassistent – das Forschungsergebnis – die Stammzellforschung;

5) tragen – vortragen – der Vortrag – beitragen – der Beitrag – Plenarvortrag – Vortragsreihen – der Vortragende – vortragend – der Vortragsraum;

6) das Fach – die Fächer – der Fachmann – die Fachtagung – die Fachgesellschaft – die Fachzeitschrift – die Fachrichtung – die Fachausbildung – das Fachgebiet.

5. Was passt zusammen?

1) die Information a) Zeitabstand
2) den Vortrag b) bedeutet
3) den Beitrag c) Veranstaltung
4) Erkenntnisse d) Fachgebiete
5) das Wort e) halten
6) spezifische f) teilnehmen
7) einstündige g) werten
8) mehrtägige h) leisten
9) regelmäßiger i) vorstellen
10) an der Konferenz j) Dauer

 

 

6. Erklären Sie mit anderen Worten.

Eintägig, mehrtägig, regelmäßig, jährlich, monatlich, einmalig, wöchentlich, wochenlang, monatelang, gleichzeitig, kurzzeitig.

7. Finden Sie die passende Definition.

 

1) Die Konferenz ist a) eine Tagung, wo die Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse in Form eines Vortrags mit einer kurzzeitigen nachfolgenden Diskussionsmöglichkeit vorstellen.
2) Wissenschaftliche Konferenz ist b) eine mehrtägige Tagung zu einem speziellen Themenbereich meist von den Fachgesellschaften.
3) Das Seminar ist c) ein Oberbegriff für unterschiedliche Formen von den offiziellen Besprechungsveranstaltungen zu einem oder mehreren Themen mit Informationsauswertung.
4) Der Kongress ist d) eine eintägige Zusammenkunft mit dem Ziel, ein spezielles Wissensgebiet zu diskutieren und Kontakte zu knüpfen.
5) Die Tagung ist e) eine kurzzeitig dauernde Konferenz, mit Rahmen beschränkt.
6) Wissenschaftliche Fachzeitschriften sind f) regelmäßig veröffentlichende Zeitschriften, wo man neue Forschungsergebnisse aus den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen publiziert.

 

8. Stellen Sie die Sätze in Passiv zusammen.

 

1) Vorträge für die Konferenz auffordern einige Monate vor der Tagung
2) Die Konferenz eröffnen mit Plenarvorträgen auf dem spezifischen Fachgebiet
3) Das Fachgebiet einführen Plenartagung einstündiger Dauer
4) Forschungsarbeiten vorstellen in Form der kurzen, sachlichen Referaten
5) Die Vorträge halten von etwa 10 bis 30 Minuten lang
6) Die Vorträge diskutieren nach der Präsentation kurz
7) Die Forschungsergebnisse auswerten in der Fachdiskussion
8) Berufsverbändekonferenzen veranstalten jährlich
9) Zahlreiche neue Kontakte anknüpfen während der Konferenzteilnahme
10) Die gehaltenen Vorträge veröffentlichen in den wissenschaftlichen Fachzeitschriften

9. Suchen Sie im Text Sätze mit abgesonderten Partizipialkonstuktionen und übersetzen Sie die!

10. Transformieren Sie die im Text vorhandenen Attributsätze in Sätze mit erweitertem Attribut!

11. Übersetzen Sie aus dem Russischen ins Deutsche.

Научные конференции

Конфере<


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