Deutschland nach der Wiedervereinigung — КиберПедия 

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Deutschland nach der Wiedervereinigung

2022-09-12 28
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Das neue Deutschland

So schnell und erfolgreich die "äußere Einheit" nach 1990 hergestellt wurde, so schleppend verläuft der Prozess der "inneren Einheit": das Zusammenwachsen der Deutschen. Insgesamt hat sich die politische und mentale Spaltung zwischen den beiden Teilgesellschaften im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre eher verfestigt als verflüchtigt. Die neuen Institutionen sind vielen Ostdeutschen fremd geblieben. Die Ernüchterung über die Realität führte nicht nur bei Ewiggestrigen zu einer Renaissance sozialistischen Gedankenguts, wonach die kapitalistische Bundesrepublik von sozialer Kälte beherrscht werde, auch ostdeutsche Normalbürger sahen sich als vom Westen bzw. vom Kapitalismus unterdrückt und ausgebeutet. Hiervon profitierte vor allem die erst in PDS und jetzt in "Die Linke" umbenannte SED, die bei Wahlen ihren relativen Stimmenanteil in Ostdeutschland verdoppeln konnte und sich nicht zuletzt durch die Popularität von Oskar Lafontaine auch im Westen ausbreitete.

Mit der praktizierten Demokratie zufrieden äußerte sich im Jahre 2009 nur gut jeder dritte Ostdeutsche; eine gute Meinung über das Wirtschaftssystem hatte nur gut jeder vierte. Doch auch unter Westdeutschen bröckelt die Zustimmung. Während zu Beginn der Vereinigung etwa 80 bzw. 60 Prozent mit Demokratie und Wirtschaftssystem einverstanden waren, verringerten sich die Anteile auf 76 bzw. 43 Prozent. Diesen Ergebnissen entspricht die Quote derjenigen, die davon ausgehen, dass die Demokratie prinzipiell die Probleme in Deutschland lösen kann. Diese Annahme teilen knapp zwei Drittel in den alten und etwa jeder Dritte in den neuen Ländern. Es besteht also weiterhin eine beträchtliche Differenz zwischen Ost und West in der Beurteilung der politischen Ordnung und des Wirtschaftssystems.[14] Einige Jahre zuvor lagen - unter dem Eindruck des konjunkturellen Einbruchs - die Zustimmungsraten sowohl im Osten als auch im Westen sogar noch deutlich niedriger. So glaubten 2007 nur jeder knapp jeder Zweite im Westen und jeder Vierte im Osten, dass die Demokratie fähig sei, Probleme zu lösen. Eine ähnliche Tendenz ist bei den Antworten auf die Frage, ob die Gesellschaftsordnung verteidigenswert ist, zu erkennen. Die Anteile derjenigen, die dies bejahten, stiegen zwischen 2005 und 2009 im Westen von 55 auf 68 Prozent und im Osten von 32 auf 37 Prozent. Dahinter verbirgt sich eine nicht unbeträchtliche Zahl von Personen in beiden Landesteilen, die Deutschland offenbar als "Wohlstandsdemokratie" betrachtet.

Trotz aller Kritik im Detail und einem Unbehagen an der Einheit generell ist sich jedoch eine sehr breite Mehrheit in den östlichen und eine Mehrheit in den westlichen Bundesländern darin einig, die Wiedervereinigung eher mit Freude als mit Sorge zu betrachten. Zurück in die reale Vergangenheit will im Osten nur eine kleine Minderheit, etwa jeder Zehnte. Die anderen, die zur nostalgischen Verklärung der DDR neigen, sehnen sich nach einer im Nachhinein konstruierten und idealisierten Gesellschaft zurück, die ihnen das verlorene Vertraute zumindest in den Träumen wiedergibt.[15]Anders sieht es im Westen aus: Hier beurteilt eine absolute Mehrheit die Zeit vor 1989 besser als die Zeit nach der Wiedervereinigung. Die Dimension von "Westalgie" übertrifft - von der Öffentlichkeit kaum beachtet - insofern die der "Ostalgie".

Eine breite Mehrheit der Ostdeutschen möchte die heutigen Lebensverhältnisse nicht missen und keineswegs mehr mit denen in der DDR tauschen, aber sie fühlen sich oft von ihren Landsleuten missverstanden. Sie beklagen insbesondere eine fehlende Anerkennung ihrer Lebensleistung, die jedoch weder bezogen auf West- noch auf Ostdeutsche pauschal erfolgen kann. Es geht um die individuelle Lebensleistung, der Anerkennung gebührt, keineswegs um die Gleichsetzung von System und Lebenswelt. Gerade an dieser Differenzierung mangelte es in den vergangenen zwanzig Jahren. Westdeutsche rechneten sich die Überlegenheit ihres Systems zu und werteten gleichzeitig Ostdeutsche gemeinsam mit ihrem System ab. Erst wenn dieses Missverständnis ausgeräumt ist, kann das Zusammenwachsen ohne individuelle oder sogar kollektive Kränkungen gelingen. Dabei darf jedoch die notwendige Delegitimierung des SED-Regimes, der sozialistischen Diktatur, nicht zugunsten individueller Lebensleistungen aufgegeben werden. Ansonsten geht die zweite Säule des wiedervereinigten Deutschlands verloren: das Bekenntnis zu einer freiheitlich-demokratischen, mithin zivilen Gesellschaft.

                         Die Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik bis 1990

Im Gegensatz zur föderativen Struktur und der Kulturhoheit der Länder in der (alten) Bundesrepublik war das Bildungssystem in der DDR zentral verwaltet und straff ideologischim Sinne der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gelenkt. Prägend für alle grundsätzlichen Fragen von Bildung, Erziehung und Wissenschaft der

DDR waren nicht nur der Monopolanspruch der marxistisch-leninistischen Parteiideologie,sondern auch die Verknüpfung der Bildungspolitik mit der zentralen staatlichen Wirtschaftslenkung. Für das Bildungs- und Erziehungswesen in der BundesrepublikDeutschland ist dagegen neben dem Föderalismus der weltanschauliche und gesellschaftliche Pluralismus grundlegendes Prinzip. Die Grundlagen für die zentralistisch ausgerichtete Organisation und die ideologische Wertgebundenheit des Bildungssystems der späteren DDR hatte schon die sowjetischeBesatzungsmacht mit der Einrichtung der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung gelegt, die mit Kompetenzen für die gesamte sowjetische Besatzungszone ausgestattet worden war.

Mit der Gründung der DDR im Jahr 1949 wurde die Deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung in das Ministrium für Volksbildung umgewandelt, das die Zuständigkeit für Schulen und Hochschulen erhielt. Ab 1951 wurden die Berufsbildung und das Hochschulwesenanderen Ressorts übertragen. Das Ministerium für Volksbildung blieb für

das Schulwesen zuständig. 1959 war die zehnklassige allgemein bildende Polytechnische Oberschule die staatliche Regel- oder Pflichtschule geworden. Nach Abschluss der Polytechnischen Oberschule konnte man seit 1966 bei Erfüllung bestimmter Auswahlkriterien in die Erweiterte Oberschule wechseln, um nach der 12. Jahrgangsstufe die Reifeprüfung abzulegen. Für den Bereich der Hochschulen und Fachschulen wurde zunächstein Staatssekretariat, dann ein eigenständiges Ministerium eingerichtet. Ein besonderes Staatssekretariat wurde für die Berufsbildung geschaffen. Das Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem von 1965 bildete dann den Abschluss eines Entwicklungsprozesses, der in den Fünfzigerjahren begonnen hatte und ohne wesentliche Reformen bis zum Ende der 80er Jahre das Bildungssystem der DDR bestimmte. Eine detaillierte Darstellung des Bildungswesens der DDR ist den Materialien zur Lage der Nation Vergleich von Bildung und Erziehung in der Bundesrepublik eutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik zu entnehmen, die 1989 vom Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen in Auftrag gegeben und von einer Wissenschaftlichen Kommission unter der Leitung von Oskar Anweiler 1990 vorgelegt wurden.


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