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Die formalen Teile einer Nachrichtensendung

2017-06-04 115
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Studioraum

Der Studioraum stellt die Umgebung des Nachrichtensprechers dar. Er be-steht aus einer konstanten Einrichtung und variablen Elementen. Obwohl verhält-nismäßig wenig Zeit im Studio verbracht wird, trägt seine Gestaltung wesentlich zur Darstel­lung der Nachrichten und zur Identität der Sendung bei. Das konserva-tive oder biede­re Ambiente ( = Umwelt, Atmosphäre ) steht für Seriosität, bunte und abwechslungsreiche Studioaustattung will den Eindruck von Nähe und Jugendlich-keit vermitteln.

In allen seriösen Nachrichtensendungen werden die Nachrichten in einer Art Büro verlesen. Schon durch das Umfeld, in das der Sprechertisch oder der Spre-cherpult platziert ist, wird den Zuschauern der Stil der Sendung vermittelt.

Vor einer ständig wechselnden Kulisse – mit den Beiträgen verändert sich das Hintergrundbild (Chromakey-Verfahren) – steht der Sprecher in einem Raum ohne Tiefe. Der Raum kann durch die virtuellen Hintergrundbilder nach Belieben verändert werden.

Das von der Tagesschau erzeugte Hintergrundblau besitzt keine Struktur. Die Hauttöne heben sich von diesem Hintergrund relativ gut ab. Die dominierende Farbe „Blau“ der Studiobilder ist aber nicht nur technisch bedingt: Blau symboli­siert Kühle, die Informationen sollen den Charakter von Neutralität und Nüchtern-heit erhalten.

Nachrichtensprecher/Moderatoren

Der einzige Mensch, der regelmäßig in den Nachrichten zu sehen ist, ist der Nachrichtensprecher. Er könnte als beweglicher Teil der Studiodekoration bezeich­net werden. Von der Rolle des Sprechers hängt das Maß an Autorität in der Nach­richtensendung ab. Seine Persönlichkeit, sein Erscheinungsbild und sein Verhalten kommen­tieren die Botschaften, die er vermittelt. Das Erscheinungsbild des Haupt-moderators bzw. der Hauptmoderatorin, in der Fachsprache „anchormen“ bzw. „anchorwomen“ genannt, ist sicher einer der leicht festzustellenden Unterschiede. Während bei den öffentlich-rechtlichen Sendern auch durch Kleidung versucht wird, die Seriosität zu betonen, ist die Kleiderordnung bei Privaten nicht so streng, bei ausschließlich auf jugendliche Zielgruppen ausgerichteten Sendern gibt man sich eher flippig.

Meistens beschränkt sich der Einsatz des Nachrichtensprechers auf die Rolle des Verlesens der Meldungen.

Der Sprecher in der Tagesschau ist nach rechts verlagert, die Einstellung wird die ganze Sendung hindurch beibehalten. Der Sprecher (so auch durch einen einge­blendeten Titel bezeichnet) verliest die Meldungen emotionslos, womit der Eindruck von Objektivität erzeugt werden soll. Die Art seines Auftretens erscheint autoritär, der eines Regierungsprechers vergleichbar.

Für die Einstellung auf den Sprecher wird eine Kamera benutzt. Sie nimmt den Nachrichtensprecher mit derselben Einstellungsgröße immer gleich auf. Es gibt nur die eine frontale Perspektive, die ihn halbtotal und nach rechts verlagert zeigt.

Lediglich am Schluss ist eine Studiototale zu sehen, die einen Blick mit einer speziell dafür installierten zweiten Kamera von der Seite auf die Szenerie er­möglicht.

Die Studiokamera setzt keine weiteren Gestaltungsmöglichkeiten ein, diese werden teilweise durch einige Effekte ergänzt.

Grafik

Die Grafik ist ein notwendiges Gestaltungsmittel, um ergänzende Informa-tio­nen kürzer, als es verbal machbar ist, in den Ablauf einer Nachrichtensendung einzu­bauen.

Grafiken erscheinen in der Tagesschau auf der vorgesehenen blauen Fläche im Hintergrund links neben dem Sprecher. Die Bildformate sind unterschiedlich; sofern Vorlagen nicht in das vorgesehene Raster passen, werden sie verkleinert ab-gebildet.

Schriften

Ausschließlich mit der Einblendung von Schriften während der Sendung ist ein Mitarbeiter beschäftigt. Für die Angabe von Bildquellen oder Ortsangaben gibt es keinen festen Platz. Die Schriftzüge werden je nach Bedarf eingesetzt. Das Prin­zip der Schriftgestaltung sowie die Unterlegung mit einem Balken bleibt jedoch gleich.

Tricks/Effekte

Mit dem Videomischer werden Effekte erzeugt, die die Verbindungen zwi­schen den unterschiedlichen Gestaltungsmitteln herstellen. Der Mischer, über den alle Bildquellen laufen, kann als Kernstück eines Fernsehstudios bezeichnet wer­den.

Die Auswahl der Verbindungen ist ein wichtiges Mittel der Gestaltung. Bei der Tagesschau wird vom Vorspann ins Studio geblendet. Während der Sendung erfolgen harte Schnitte vom Studio in den Beitrag, oder es wird eine schnelle Wischblende benutzt, um das Hintergrundfoto zu wechseln. Alle anderen Übergän­ge während der Sendung sind hart. Der Mischer hat bei der Tagesschau die Funk­tion eines technischen Umschaltgeräts der Bildquellen.

Ton

Im Normalfall werden in allen Sendeanstalten die Beiträge zunächst vom Bild her zusammengestellt. Der Kommentar wird erst nach dem Bildschnitt aufge­nommen.

Der Ton – hier Sprache und Geräusche – ist eines der Hauptelemente zur Vermittlung von Informationen und deren Interpretation. Das Ohr ist ein sehr sen­sibles Organ, Veränderungen wirken sich stärker aus als gemeinhin angenommen wird. Auch der Ton ist ein wichtiges Gestaltungsmittel, er wird oft zu Unrecht ver­nach­läs­sigt.

Die existierenden Originaltöne werden gleichzeitig bei der Sprecheraufnah­me zusammengemischt. Diese Vorgehensweise ist die schnellste und einfachste Art, eine Endmischung zu erzielen, wird vor allem aber bei Beiträgen eingesetzt, die außer Haus produziert werden.

Aus Zeitgründen erfolgt bei der Tagesschau neben den Originaltönen keine Tonmischung. Der vom Journalisten abgefasste Text wird während des Beitrags live dazu gesprochen, somit erfolgt die Endmischung ebenfalls live. Der Original­ton tritt nur bei Interviews, in denen der Ton im „On“ seine Berechtigung hat, in den Vordergrund.

Einstellungsgrößen

Als „Einstellungsgröße“ bezeichnet man die Größe des Objekts innerhalb des Bildes. Einstellungsgrößen zwingen die Zuschauer bzw. Zuschauerinnen, z. B. bei extremer Nähe, zu genauer Beobachtung oder sie halten sie auf Distanz zum Geschehen und bestimmen so die emotionale Beziehung zum dargestellten Objekt.

Weit (W): Die Einstellung zeigt eine ganze Landschaft; sie kann gefühlvoll, monumen­tal, symbolisch wirken.

Totale (T): Die Einstellung gibt eine räum-liche Orientierung; die Zuschauer bzw. Zu-schauerin­nen erhalten eine Übersicht über das Geschehen. Diese Einstellung stellt den Schauplatz der Handlung vor. Es bleibt viel Raum um die Person, kann also auch ver-wendet werden, um die Beziehung des Menschen zu seiner Um­welt/Natur zu betonen, z. B. seine Einsamkeit oder auch seine Unbedeutsamkeit in einer unendlichen Weite.

Halbtotale (HB): Die Einstellung zeigt die Fi­guren in ihrer gesamten Körperlänge und in ihrer unmittelbaren Umgebung. Die Auf­merk­samkeit soll auf Handlungen und Kör­persprache gelenkt werden.

Halbnah (HN): Die Einstellung wird häufig für kommunikative Situationen eingesetzt. Die Figu­ren sind etwa vom Knie an aufwärts zu sehen, ihre Mimik und Gestik lassen sich opti-mal erfassen. Die Einstellung unterscheidet sich kaum von der „amerikanischen“.

Amerikanisch (A): Der Begriff entstammt dem amerikanischen Westernfilm: Die Figur wird bis zur Hüfte gezeigt. Die Zuschauer bzw. Zuschauerinnen sollen sehen, wer bei Duellen zuerst den Colt zieht. Zur Darstellung von Duellsituationen ist diese Einstellung auch im übertragenen Sinn geeignet, wobei der Anschnitt eines Kontrahenten von hinten zur Spannungssteige­rung führt.

Nah (N): Die häufig für Sprecher genutzte Ein­stellung zeigt die Person von der Brust an. Da­bei tritt neben der Gestik besonders die Mi­mik in den Vordergrund. Die Umgebung tritt in den Hintergrund. Diese Einstellung wird häufig beim Dialog zwischen zwei Per­sonen einge­setzt.

Groß (G): Die Einstellung dient der Darstel-lung von Gefühlen. Die Großaufnahme zeigt nur das Gesicht der Person. Die Beobachtung von intimen Regungen im mimischen Aus­druck erzeugt eine große Identifikation der Betrachter bzw. der Betrachterinnen mit der Figur.

Detail (D): In dieser Einstellung wird eine ex­treme Nähe der Zuschauer bzw. der Zu­schau­erinnen suggeriert (= einen Eindruck entstehen lassen ). Die ungewohnte Sicht in­tensiviert die emotionale Beteiligung. Die Nahsicht dient häufig der Spannungssteige-rung.

Kameraperspektiven

Durch die Position der Kamera werden die Zuschauer bzw. Zuschauerinnen in eine bestimmte Wahrnehmungsperspektive gedrängt. Neben der Normalsicht, die Authentizität und Objektivität suggeriert (= einen Eindruck entstehen lassen ), kann die Unter- oder Aufsicht das Abbild von Realität verfremden.

Froschperspektive (Untersicht): Personen und Gegenstände werden als überlegen, mächtig, bedrohlich erlebt. Die Zuschauer bzw. Zu­schauerinnen fühlen sich klein und unterlegen.

Vogelperspektive (Aufsicht): Personen und Gegenstände werden als untergeordnet, schwach, verloren erlebt. Die Zuschauer bzw. Zuschauerinnen fühlen sich überlegen, können aber auch die angsvolle Situation der Filmfigur miterleben.

Berichterstattung im Fernsehen, 2000

Fragen zum Text „Die formalen Teile einer Nachrichtensendung“

1. Wie sieht die Studiodekoration der Nachrichtensendungen „ Tagesschau “, „ heute “ und „ RTL aktuell “ aus? (Dafür sollen Sie die genannten Nachrichten­sen­­dungen aufzeichnen.) Welche Atmosphäre wird hergestellt? Was unter­streicht der Charakter der Studioausstattung?

2. Welche Funktion hat die Nachrichtensprecherin bzw. der Nachrichtensprecher? Wie wirkt er (sie) durch sein (ihr) Verhalten und das Erscheinungsbild? Welche senderspezifischen Unterschiede kann man im Erscheinungsbild der Nachrich­tensprecher und Moderatoren feststellen? Wie werden die Nachrichtensprecher ins Bild gesetzt? Wie ist die Position der Nachrichtensprecherin/des Nachrich­tensprechers auf dem Bildschirm?

3. Welche Meldungen werden durch Grafiken unterstützt?

4. Wann werden Schriften eingeblendet? Wo werden sie eingeblendet? Welche Auskunft geben Schriften?

5. Welche Bildeffekte werden angewendet? Wozu wird ein Bild-Effekt einge­setzt?

6. Welche Tonquellen werden verwendet? Wann sind mehrere Tonebenen hörbar?

7. Füllen Sie die unten stehende Tabelle aus und antworten Sie auf die Frage: Welche Wirkung können die Einstellungsgrößen erzeugen?

Einstellungsgröße Beispiel Wirkung/Absicht
Totale    
Halbtotale    
Halbnah    
Amerikanisch    
Nah    
Groß    
Detail    
Weit    

8. Welche Gefühle können die Vogelperspektiven beim Betrachter auslösen?


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