Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte. — КиберПедия 

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Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte.

2019-12-21 209
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Die Geschichte der deutschen Sprache lдЯt sich in einige Perioden gliedern. Kriterien dafьr sind:

a) Wandel des Sprachkцrpers, d.h. Wandlungen im phonologischen System, in For­menbestand, Wortbildung und Wortschatz, die sich im Laufe von Jahrhunderten all-mдhlich anhдufen und betrдchtliche Verдnderungen in der Sprache hervorrufen.

b) Wandel der Existenzformen der Sprache: ob die Sprache nur in gesprochener Form existiert oder auch ein Schrifttum besitzt, ob sie nur in Form von Mundarten lebt oder auch ьbermundartliche Existenzformen hat.

Die дltesten deutschen Schriftdenkmдler stammen aus dem VIII. Jh. Die Geschichte der deutschen Sprache wird also seit dem Beginn der sprachlichen Ьberlieferung bis zur Gegenwart in folgende Perioden gegliedert:

Althochdeutsch (Ahd) - von 750 bis um 1050;

 Mittelhochdeutsch (Mhd) - von etwa 1050 bis um 1350;

  Frьhneuhochdeutsch (Fnhd) - von etwa 1350 bis um 1650;

Neuhochdeutsch (Nhd) - von etwa 1650 bis zur Gegenwart.

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  Thema II. Vorgeschichte der deutschen Sprache

Plan

1. Die alten Germanen und ihre Sprachen.

2. Urgermanisch.

3. Urgermanische phonologische Neuerungen. Die Akzentverschiebung.

Die erste (I) germanische Lautverschiebung

Das Vernersche Gesetz

Der traditionelle grammatische Konsonantenwechsel

 

1. Die deutsche Nationalitдt ist aus den westgermanischen GroЯstдmmen im frьhen Mittelalter hervorgegangen. Deshalb mьssen wir zuerst ьber die alten Germanen und

ihre Sprache sprechen.

Die Germanen sind aus einer Gruppe von urindoeuropдischen Sippen und Stдmmen entstanden. Die Entwicklung des germanischen Volkstums mag im dritten Jahrhundert v.u.Z. begonnen haben. Um diese Zeit lebten die Germanen in Sьdskandinavien, an der Ostseekьste, auf der Halbinsel Jьtland und im Raum der Elbmьndung. Hier hat sich im Laufe der jahrtausendelangen Sonderentwicklung, vermutlich zwischen 3000 - 1000

v.u.Z. ein besonderer Sprachtyp, die germanische Grundsprache oder das sogenannte Urgermanisch herausgebildet.

Die alten Germanen waren ein Hirten- und Jдgervolk. Sie brauchten neue Gebiete fьr ihre Viehzucht und so wanderten sie im ersten Jahrhundert v.u.Z. bis an den Rhein und an die untere Donau. In dieser Zeit kamen die barbarischen Stдmme der Germanen in Berьhrung mit der antiken Welt. Es kam auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Germanen und Rцmern.

Aus dieser Zeit stammen die ersten schriftlichen Ьberlieferungen ьber die germanischen Stдmme des Altertums. Sie finden sich in den Werken griechischer und rцmischer Schriftsteller aus der Zeit zwischen dem IV. Jh. v.u.Z. (der griechische Geograph und Astronom Pytheas aus Massilia) und dem I.-II Jh. u.Z. (das berьhmte Werk des rцmischen Geschichtsschreibers Tacitus " Germania ", die Weltgeographie des Ptolomдus). Seht aufschluЯreich ist das Werk des rцmischen Feldherrn Gaius Julius Cдsar (100 - 44 v.u.Z.) " Gallischer Krieg " (52 v.u.Z.).

Aus dem ausfьhrlichen Bericht Cдsars erfahren wir, daЯ die Germanen im I. Jh. v.u.Z. noch unter den Verhдltnissen einer festgefьgten Gentilgesellschaft lebten, einer patriarchalichen Sippe. Die Sippen schlossen sich in zahlreiche grцЯere Stдmme zusam-

men. Sie hieЯen Gimbern, Teutonen, Herusker, Batawer, Brukterer, Hatuarii u.a.m. An der Spitze der Sippe stand der Sippenvorsteher (germ. kuning - Kцnig). Aus den Sip-

penvorstehern bildete sich der Stammesrat. Fьr Kriegszьge und Kriegsfьrung wurden auЯerdem Heeresfьhrer (germ. herizogo) gewдhlt.

Um das Jahr 100 u.Z. lebten die Germanen in folgenden Siedlungsgebieten:

 - in Skandinavien (dort lebten die Nordgermanen oder die Skandinavier)

 - an der Ostseekьste und an der unteren Wisla (die Goten, die Burgunden, die Wanda-

len, d.h. die Ostgermanen.

 - zwischen der Elbe und dem Rhein (Ingwдonen, Istwдonen, Herminonen, d.h. West-

germanen).

Dementsprechend unterscheidet man drei Gruppen der altgermanischen Sprachen:

nordgermanische oder skandinawische Sprachen

ostgermanische Sprachen (Gotisch)

westgermanische Sprachen

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In den ersten fьnf Jahrhunderten u.Z. wanderten die Germanen in die neuen Wohnge­biete zwischen Donau, Rhein und Nordmeer, spдter in Sьdeuropa und Nordafrika ein. Diese Zeit ist als Zeit" groЯer Vцlkerwanderung " bekannt. F. Engels hat sie in seinem Werk " Zur Urgeschichte der Deutschen " ausfьhrlich geschildert.

2. Wie schon gesagt, wird die Sprache der alten Germanen als Urgermanisch bezeichnet.

Das Urgermanische war eine mehr oder weniger einheitliche Sprache oder vielmehr ein Kontinuum von engverwandten Dialekten. Diese Dialekte waren schriftlos.

Vom Sprachkцrper des Urgermanischen besitzen wir keine Zeugnisse. Doch kцnnen die wichtigsten Charakterzьge des Urgermanischen rekonstruiert werden, z.B. der Wortschatz.

Verwandtschaftsnamen:

d. Mutter - ahd. muoter, as. modar, ae. moder - russ. мать, матери, lat. mater, griech. meter.

d. Vater - ahd. fater, got., as. fadar, ae. f dar - lat. pater, griech. pater, ai. pitar.

3. Das Urgermanische besaЯ bestimmte Neuerungen im Wortschatz, in der Formenbildung und im phonologischen System. Zu den wichtigsten Neuerungen im phonologischen System des Urgermanischen gehцren die Akzentverschiebung und die

I. germanische Lautverschiebung.

1) Die erste oder germanische Lautverschiebung (das Grimmsche Gesetz) ist ein durchgreifender Wandel im Konsonantensystem, der sich im Urgermanischen vermutlich im Zeitraum von 2000 bis 1000 v.u.Z. vollzogen hat. Diese phonetische Erscheinung wurde 1882 von dem deutschen Wissenschaftler Jakob Grimm erforscht. Unter dem Terminus " Verschiebung " verstand J. Grimm die teilweise Verдnderung der Artikulationsstelle der indoeuropдischen stimmlosen und stimmhaften Konsonanten (Explosivlaute). Man unterscheidet drei Akte in der I. germanischen Lautverschiebung:

 - 1. Die i/e stimmlosen Explosivlaute p, t, k wurden im Urgermanischen zu stimmlosen Frikativlauten f, p, h; z.B.

 sanskr. = ai. pitar, griech. pater, lat. pater - got. fadar,ae. father, ahd. fater.

 griech. treis, lat. tres, русс.три - got. preis, as. thria, ae. three.

 griech. kardia, lat. cor - got. hairto, as. herta, ahd. herza.

  - 2. Die i/e stimmhaften Explosivlaute b, d, g wurden im Urgermanischen zu stimmlosen p, t, k,

 z.B.  русс. яблоко - engl. apple; русс.слабый - nieddt. slap.

     lat. duo, русс. два- got. twai, e. two

    lat. jugum, русс. иго - got. juk, aisl. ok "Joch "

 - 3. Die i/e stimmhaften behauchten Explosivlaute bh, dh, gh wurden im Urgermanischen zu stimmlosen unbehauchten Frikativlauten (b, d, g.) oder zu stimmhaften unbehauchten Explosivlauten b, d, g, dh. bh> b> b, dh> d> d, gh>g> g   z. B.:

sanskrit= ai. bhratar, русс. брат - got. bropar, as. brothar, e. brother,        

ahd. bruodar

ai. rudhiras, tschech. rudy (rot), русс. рудой, рыжий - got. raups,

Gen. raudis, ahd. rot.

ai. stighnomi, русс. настигаю, griech. steicho - got. steigan, ahd. stigan

 2 ) Das Vernersche Gesetz.

Aber die i/e stimmlosen Explosivlaute p, t, k wurden zu stimmlosen f, p, h, nur wenn

der Wortakzent unmittelbar auf dem Vokal vor diesen Explosivlauten lag, also:

- f, - p, - h. In allen anderen Fдllen wurden sie stimmhaft, also:

- 5 -

f, p, h > b, d, g, spдter b, d, g in: - - b, b - >b, - - d - > d; - - g, g - >g  

Diese GesetzmдЯigkeit formulierte 1877 der dдnische Gelehrte Karl Werner und sie wird das Vernersche Gesetz genannt.

z.B. русс. свёкор - ahd. swehur

 aber  свекровь ahd. swigar.

So kann Karl Verner zu der SchluЯfolgerung, daЯ wдhrend der I. Lautverschiebung der Wortakzent im Urgermanischen noch frei wie im Indoeuropдischen war.

Derselbe akzentbedingte Wandel betraf das urgermanische S, das zum stimmhaften

[ Z ] wurde, wenn nicht der unmittelbar vorausgehende Vokal den Akzent trug, also - s,

aber - - z, - z -.

Spдter wurde z zu r. Diesen Wandel nennt man den Rhotazismus (vom griech. ro = r),

und so wechseln s und r, z.B.

ahd. wesan - was - warum          ср. Андрей - Анджей

nhd (wesen) - war - waren               Анри - Анжей

3 ) Der grammatische Wechsel. Da der Akzent im Indoeuropдischen und im frьhesten rgermanisch = frei, beweglich war, lag er (der Wortakzent) bald auf dem Wur-zelmorphem, bald auf dem Flexionsmorphem bzw. auf dem affixalen Morphem. Deshalb wirkte das Vernersche Gesetz nur auf einen Teil der Wortformen bzw. der Wцrter einer Wortfamilie. Dadurch entstand der sog. grammatische (Konsonanten)-Wechsel, d.h. der Wechsel stimmloser und stimmhafter Frikativlaute f, p, h, s / b, d, g, z.

 Dieser Wechsel blieb auch in den germanischen Einzelsprachen nach der Festlegung des Akzents auf der ersten (Wurzel)silbe erhalten. So hat z.B. das Deutsche den grammatischen Wechsel:

f / b >: die Hefe - heben

         ahd. hefe - heffen - huob - um - gehoben

           darben - bedьrfen

p > d > d / d > t:

           schneiden - schnitt - geschnitten

           der Schneider - der Schnitter

h / g > g:

           ziehen - zog - gezogen

s / z > r:

           war - gewesen; verlieren - der Verlust,

                                   frieren - der Frost.

4) Die Akzentverschiebung  . Eine wichtige Neuerung des Urgermanischen war auch der Wandel der Akzentverhдltnisse. Das Indoeuropдische hatte einen freien, beweglichen Akzent. DaЯ auch das дlteste Urgermanisch einen freien Akzent haben muЯte, geht aus dem Vernerschen Gesetz hervor. Doch vermutlich noch wдhrend des Ablaufs der germanischen Lautverschiebung hat sich im Urgermanischen der Ьbergang zur Anfangsbetonung vollzogen, die alle altgermanische Sprachen aufweisen (haben).

Die Festlegung des Akzents auf die erste (Wurzel -)silbe des Wortes hatte weitgehende Folgen fьr die weitere Entwicklung des phonologischen Systems und der morphologischen Struktur der germanischen Einzelsprachen. Die Festlegung des Akzents auf die erste Silbe fьhrte im Deutschen:

 - zu der Abschwдchung der verschiedenen unbetonten Vokale zu [ 8 ]

 - zu der Reduzierung der Silbenanzahl in der Wortstruktur, zu der Vereinfachung der

Kasusflexionen der Substantive und der Personalendungen der Verben.

- 6 -

 

 

 - und als Folge dessen entstand spдter im Deutschen die obligatorische Zweigliedrig -keit im Satz (Subjekt - Prдdikat). z.B.:

Beispiele fьr die Abschwдchung der unbetonten Vokale

ahd. machota > mhd. machete - nhd. machte

herizogo > herzoge - Herzog

menisco > mensche - Mensch

diutisc > diutsch - deutsch

sconi > schцne - schцn

1. gibu - ich gebe

2. gibis - du gibst

3. gibit - er gibt

1. gebames - wir geben

2. gebet - ihr gebt

3. gebaut - sie geben

Thema    III. Das Werden der deutschen Sprache.

Plan

1. Die Herausbildung der deutschen Nationalitдt.

2. Das Wort " deutsch ".

 

1. Die deutsche Nationalitдt ist aus den westgermanischen GroЯstдmmen der Franken, Bayern, Alemannen, Thьringer und Sachsen in der Zeit vom V-VI Jh. bis zur Mitte des XI. Jahrhunderts hervorgegangen. Eine fьhrende Rolle bei der Herausbildung der deutschen Nationalitдt spielten auf der Anfangsstufe dieses Prozesses die Franken. Nach der Eroberung der rцmschen Provinz Gallien grьndeten die Franken 486 das Frankenreich, das die frдnkischen Territorien цstlich des Rheins und das neueroberte Gallien vereinigte. Hier beginnt die intensive Enwicklung der feudalen Gesellschaft. 496 nehmen der frдnkische Kцnig Chlodwig und der Adel das Christentum an. Die Sprache des katholischen Gottesdienstes, das Latein, wird auch zur Amtssprache des Staates. Das Frankenreich besteht bis zur Mitte des IX. Jahrhunderts. Es erlebt seine Blьtezeit in der spдtfrдnkischen Zeit, unter K arl dem GroЯen aus dem Geschlecht der Karolinger (724 - 814). Unter Karl dem GroЯen breitet sich das Frankenreich auf das Territorium vieler europдischer Lдnder aus.

Der ZusammenschluЯ der Franken, Alemannen, Bayern, Thьringer und Sachsen im frдnkischen GroЯreich legte den Grundstein zu ihtem Zusammenwachsen zu einer Nationalitдt. Doch konnte dieser ProzeЯ im Rahmen des Frankenreiches nicht abgeschlossen werden. Das Frankenreich war ein mehrsprachiger, ethnisch bunter, lockerer Staat, der keine einheitliche цkonomische Basis besaЯ und schwach zentralisiert war.

Ein entscheidener Schrift zur endgьltigen Herausbildung der deutschen Nationalitдt

war die Aufteilung des karolingischen GroЯreichs unter den Enkeln Karl des GroЯen,

die Trennung seines westlichen (franzцsischen) Teils von dem цstlichen (deutschen) und die Abgrenzung in Sprachgruppen.

Durch den Vertrag von Verdun im Jahre 843 entstanden 3 Reiche:

1.     Karl der Kahle erhielt das Ostfrдnkische Reich (das spдtere Frankreich);

2.    Ludwig der Deutsche erhielt das Ostfrдnkische Reich (das spдtere          Deutschland);

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3.    Lothar erhielt das Mittelreich (Italien und das Gebiet zwischen dem Rhein, der Schelde und der Rhone, das spдter nach ihm Lotharingien benannt wurde).

 Von der sprachlichen Teilung, die sich nach der Aufspaltung des frдnkischen GroЯreichs vollzogen hatte, gibt eine Vorstellung das Schriftdenkmal " Die StraЯburger Eide ". Dieses Dokument entstand 842. Es enthдlt den Text des Eides Karls des Kahlen und Ludwig des Deutschen und ihrer Heere, womit sie ihre Bundesgenossenschaft im Kampf gegen Lothar beschwцren muЯten. Wie alle Dokumente jener Zeit wurde er in lateinischer Sprache abgefaЯt. Damit aber beide Heere den Eid verstehen konnten, wurde er auch in zwei heimische Sprachen ьbertragen: in rцmisch (d.h. altfranzцsisch) und in rheinfrдnkisch (eine ahd. Mundart).

2. Das Wort "deutsch ".

   Der aus dem Osrfrдnkischen Reich hervorgegangene deutsche Staat wurde im 9. Jahrhundert vorwiegend Teutonia, " das Teutonische Reich " genannt. In vielen lateinischen Quellen finden sich in derselben Bedeutung auch die Bezeichnungen Germania, Germani, germanikus. Das Wort " deutsch " tritt zuerst 786 in lateinischer Form "theodiscus als Bezeichnung der Sprache auf. Belegt ist um 800 auch der Ausdruck Teudisca lingua. Es heiЯt zuerst " vцlksmдЯige Sprache " vom  got piuda, ahd. diot "Volk"  und bezeichnet eine beliebige germanische Sprache gegenьber dem Latein. Im Frankenreich bekommt es dann die eigentliche Bedeutung " deutsche ", wobei die zwei heimischen Sprachen des Reiches als Teudiska und Romana lingua einander gegenьbergestellt werden; " deutsch " wird also zum Synonym von  teutonicus   "Teutonisch ". Um 1000 trifft man schon im deutschen Text die Bezeichnungen diutiskiu liute und diutisciu lant, woraus im XV-XVI Jahrhundert die Zusammensetzung Teutschland, Deutschland.

     

 

 

 Thema IV.

Althochdeutsch (770 - 1050)

Plan

1. Die althochdeutschen Territorialdialekte.

2. Die Sprachdenkmдler des Althochdeutschen.

3. Die Existenzform der Sprache in der althochdeutschen Zeit.

 

1 Die ahd. Periode umfaЯt ca. drei Jahrhunderte, also von 770 bis 1050. 770 ist der Anfang des deutschen Schrifttums. Das deutsche Schrifttum diente in erster Linie den Bedьrfnissen der christlichen Missionierung und des Lateinunterrichts [ vom lat. missio = schicken - die Missionierung ist eine Tдtigkeit, die die Verbreitung einer Religion, hier des Christentums dient ].

Aus dem Lateinischen wurden in die heimischen Territorialdialekte Glaubensbekennt -nisse, Gebete und theoretische Traktate ьbersetzt.

Althochdeutsch ist ein Terminus fьr die Bezeichnung des frьhesten Deutsch. Darunter versteht man die Sprache der althochdeutschen Stдmme, die das mittlere und sьdliche

Deutschland im frьhen Mittelalter bewohnt haben (Franken, Alemannen, Bayern).

Im Ahd. unterscheidet man zwei Gruppen von Territorialdialekten: Mitteldeutsch und Oberdeutsch. Die Grenzen der ahd. Territorialdialekte wurden von den Herzogtьmern bestimmt, die gegen Ende des IX. Jahrhunderts und zu Beginn des X. Jahrhunderts im Ostfrankenreich entstanden waren und im Deutschen Reich fortbestanden.

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Zu den oberdeutschen Dialekten gehцren:

 1. Bairisch

2. Alemmanisch

3. Oberdeutsches Frдnkisch a) Sьdfrдnkisch

                                         b) Ostfrдnkisch

Zu den mitteldeutschen Territorialdialekten zдhlt man:

1. Mitteldeutsches Frдnkisch a) Rheinfrдnkisch

                                         b) Mittelfrдnkisch

2. Thьringisch.

Oberdeutsch sprach man im Sьden des Landes, Mitteldeutsch im zentralen Teil, aber im Norden sprach man Niederdeutsch, das sich von dem Hochdeutschen durch das Fehlen der zweiten hochdeutschen Lautverschiebung unterscheidet. Die niederdeutschen Territorialdialekte schlieЯen Niederfrдnkisch und Niedersдchsisch ein.

  2. Die Sprachdenkmдler des Althochdeutschen.

Das дlteste ahd. Sprachdenkmal ist das Glossar von Keron, das um 750 (770) von dem Mцnch Keron in Sant-Gallen zusammengestellt war. Das Glossar ist ein Wцrterverzeichnis mit Ьbersetzung und Erklдrungen. Es ist alemannisch verfaЯt.

Die Hauptdenkmдler des Alemannischen sind: die " Benediktiner Regel " (Anfang des IX. Jh.), das "Georgslied " (X. Jh.), die Werke von Notker (X -XI.Jh.).

Als Hauptdenkmal des Bairischen seien genannt: " Muspilli "(IX Jh.), " Merigato " (Ende des XI.Jh.).

Das Ostfrдnkische ist in erster Linie durch den " Tatian " vertreten (die erste Hдlfte des IX. Jh.)

Das Rheinfrдnkische hat den " Isidor " (VIII.Jh.) und das Evangelienbuch von Otfrid (IX Jh.) als wichtigste Denkmдler.

" Tatian " ist die Ьbersetzung (aus dem Lateinischen in das Osrfrдnkische) der " Evangelienharmonie "(Bibeltext) des christlichen Schriftstellers Tatian aus Syrien (II.Jh.). Diese Ьbersetzung wurde in Fulda um 830 angefertigt. Das ist eines der bedeutenden ahd. Sprachdenkmдler.

" Isidor " ist die Ьbersetzung des theologischen Traktats des spanischen Erzbischofs von Sevilla Isidor (560 - 636)." Ьber den katholischen Glauben ". Die Ьbersetzung entstand Ende des VIII. Jh.

   " Muspilli " (ca. 830) ist eines der wichtigsten und poetisch wertvollsten Denkmдler der ahd. Literatur. Es berichtet vom Weltende und vom Jьngsten Tag. Das als Bruchstьck (103 Verse) erhaltene Poem ist im Stabreim (altgermanischer alliterirender Vers) gedichtet. 

Die altgermanische epische Dichtung ist uns nur in einem Fragment aus dem " Hildebrandslied "(um 780) ьberliefert. Dieses einzige epische Denkmal entstand vermutlich im VII Jh. und wurde fast zwei Jahrhunderte spдter im Kloster Fulda aufgezeichnet. Es berichtet ьber den Kampf des Vaters Hildebrand und seines Sohns Hadubrand, der den Vater nicht erkennt und ihn fьr einen lustigen Hunnen hдlt. Das Ende des Streites ist nicht ьberliefert. Das Gedicht ist in alliterierendem Vers gedichtet.


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