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Motiviertheit der Wortbedeutung

2017-06-29 737
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Die Motivation oder die Motiviertheit ist die Beziehung zwischen Formativ

(Lautkörper) und Bedeutung, wenn die Wahl des Formativs durch bestimmte Eigenschaften, Verhaltensweisen u.ä. des Benennungsobjekts bedingt ist. Das Merkmal, das der Bezeichnung des Wortes zugrunde liegt, nennt man gewöhnlich die innere Form des Wortes. Dieser Terminus geht auf W. Humboldt zurück, war aber von ihm auf die Sprache als Schöpfung des „ewigen Volksgeistes“ angewandt. Der Terminus „die innere Form“ hat eine Reihe von synonymischen Bezeichnungen: Etymon, Urbedeutung, etymologische Bedeutung des Wortes.

In Bezug auf den Grad der Motiviertheit lassen sich drei Gruppen unterscheiden:

1) Wörter, bei denen der Zusammenhang mit dem Bezeichnungsmotiv klar empfunden wird (Kugelschreiber);

2) Wörter, bei denen der Zusammenhang noch zu erkennen ist (Handtuch

– Tuch

für die Hände, aber auch fürs Gesicht);

3) Wörter, bei denen der Zusammenhang nicht mehr erkennbar ist (Mensch).

Wenn ein historisch adäquates Benennungsmotiv, das heißt die historisch adäquate innere Wortform nicht mehr eindeutig zu erkennen ist, kann auf Grund begrifflicher oder lautlicher Angleichung an durchsichtige Wörter und Wortelemente eine neue Etymologie (Volksetymologie; Fehletymologie / Pseudoetymologie) entstehen.

Die Volksetymologie ist eine semantische Motiviertheit von Wörtern, die nicht von ihrer Bildung und von genetischer Verbindung abhängt, sondern von zufälliger Angleichung dem Lautkörper und der Bedeutung bekannter Wörter. Die Volksetymologie treffen wir bei Wörtern an, die ihre ursprünglichen etymologischen Verbindungen verloren haben, oder bei Wörtern, die aus fremden Sprachen entlehnt wurden: der erste Teil des Wortes Lebkuchen ist nicht mit Leben, sondern mit der alten Bezeichnung für geformtes Brot - Laib – verwandt; der Name Erlkönig hat nichts mit dem Baum Erle zu tun, sondern verdankt seine Entstehung einem Irrtum des Dichters Herder, der das dänische ellerkonge so übersetzte. Richtig hätte es

„Elfenkönig“ heißen müssen.

Man unterscheidet folgende Arten der Motivation (Motivationstypen):

1) phonetische (phonetisch-phonemische) oder natürliche Motivation haben lautnachahmende Wörter (Onomatopoetica), z.B.: miauen, zischen, summen, brummen, knurren;

2) morphematische Motivation:

die Bedeutung des Lexems ist das Produkt der Teilbedeutungen der Morpheme, z.B.: Erdbeere (motiviert durch das Ort), Blaubeere (motiviert durch die Farbe), Lehrbuch (das Buch, nach dem man lernt: motiviert durch die Funktion).

Dabei können manchmal Fehlmotivationen entstehen: Nilpferd ist kein Pferd,

Baumwolle ist keine Wolle; 3) semantische Motivation:

das Merkmal eines Gegenstandes wird auf einen anderen Gegenstand

übertragen. Diese Bedeutung nennt man übertragene Bedeutung und man spricht in diesem Fall von der sekundären Nomination: die Nase (der Teekanne), der Hals (der Flasche);

4) etymologische Motivation ist vorhanden, wenn das Benennungsmotiv nur mit Hilfe der Sprachgeschichte festzustellen ist, z.B.: Ahorn – geht auf die idg.

Wurzel ak (spitzig, scharf) zurück. Als Benennungsmotiv gilt die Form des Blattes. Birke – kommt aus dem ahd. birihha – idg. „ bhereg “ (leuchten). Als Benennungsmotiv gilt die leuchtende weiße Farbe der Rinde.

Struktur der Wortbedeutung

Die lexikalische Bedeutung ist komplexer Natur. Man unterscheidet folgende Komponenten der Wortbedeutung:

1. Die denotative Bedeutung repräsentiert eine bestimmte Erscheinung derobjektiven Wirklichkeit, das heißt sie beruht auf dem Abbild dieser Erscheinung im menschlichen Bewusstsein.

2. Die signifikative Bedeutung ist die Eigenschaft des Wortzeichens alsBenennung für eine Klasse von Gegenständen aufzutreten.

3. Die konnotative Bedeutung signalisiert Einstellungen, Bewertungen undemotionale Beziehungen zum Bezeichneten: fein (neutral), extrafein (positiv bewertend), stinkfein (negativ bewertend).

Diese drei Komponenten resultieren aus den Funktionen des Wortzeichens. Die denotative Komponente ist sprachlich realisierte Funktion des Zeichens, eine bestimmte Erscheinung der objektiven Realität (einen Gegenstand – Denotat) zu repräsentieren. Die signifikative Komponente resultiert aus der Funktion des Wortzeichens zum Verallgemeinern, zum Abstrahieren und als Benennung für die ganze Klasse von Gegenstanden zu dienen. Da die denotative und die signifikative Komponenten der Wortbedeutung eine Einheit bilden, werden sie in der Fachliteratur oft als denotativ-signifikative Komponente und entsprechend als denotativ-signifikative Bedeutung bezeichnet.

Typen der Wortbedeutung

Wortbedeutungen können auf Grund verschiedener Kriterien klassifiziert werden. Dementsprechend gibt es verschiedene Typen der Wortbedeutung, die z.T.

bereits erwähnt wurden.

1) Nach Bezeichnungs- und Inhaltsfunktion der Bedeutung unterscheidet man: denotative und signifikative bzw. referentielle und denotative Bedeutung.

Während die Bezeichnungsfunktion der Bedeutung das referentielle „was“ des

Bedeutens reflektiert, stellt die Inhaltsfunktion der Bedeutung das interiore „wie“

dar.

2) Nach dem Aspekt der Nominationstechnik sind zu unterscheiden: direkte Bedeutung und übertragene Bedeutung. Direkte Wortbedeutung (wörtliche, eigentliche, nominative Bedeutung) entsteht bei der primären Nomination bestimmter Erscheinungen und Gegenstände der objektiven Realität. Das Wort bezeichnet bestimmte sinnlich wahrnehmende Eigenschaften der Gegenstände: z.B. schwarz – direkte Bedeutung ist Farbbezeichnung, die dunkelste Farbe, die kein Licht reflektiert. Übertragene Bedeutung entsteht bei der sekundären Nomination. Das konkrete Sinnlichwahrnehmende der direkten Bedeutung führt zur Entstehung einer anderen Bedeutung. Z.B. auf Grund der Farbbezeichnung schwarz besteht eine Reihe von abgeleiteten Bedeutungen zur Bezeichnung der abstrakten Begriffe: schwarze Gedanken, etwas schwarz kaufen.

3) Die semantische Ableitbarkeit, das heißt die Ableitung der übertragenen Bedeutung von der direkten bildet die wichtige Quelle der Mehrdeutigkeit. Das mehrdeutige Wort besitzt die Hauptbedeutung, die gewöhnlich die direkte Bedeutung bildet. Die Hauptbedeutung wird bei isolierten Nennung des Lexems auf der Ebene der Sprache im Bewusstsein der meisten Sprachträger zuerst realisiert. Abgeleitete und übertragene Bedeutungen bilden Nebenbedeutungen, z.B. blau (Hauptbedeutung ist Farbbezeichnung): ein blaues

Kleid; abgeleitete Bedeutung – Blutunterlaufen: blaues Flecken; übertragene Bedeutung – in den phraseologischen Wendungen: blau sein (ganz betrunken sein).

4) Unter dem Aspekt der Zugehörigkeit des Wortes zum System oder zur

Rede unterscheidet man potenzielle und aktuelle Bedeutungen. Die

Bedeutungsmöglichkeiten, die im System gegeben sind, können auf der Ebene der Rede realisiert (aktualisiert) werden.

5) Die konkreten Verbindungsmöglichkeiten sind nur durch die

Gegebenheit der objektiven Realität begrenzt, z.B. das Verb fallen kann sich mit mehreren Substantiven verbinden, sowohl mit konkreten als auch mit abstrakten Begriffen: das Buch fällt, das Kind fällt, auf den Gedanken fallen. In diesem Fall spricht man von der relativ freien Wortbedeutung, aber es kann sein, dass das Lexem eine bestimmte Bedeutung nur in Verbindung mit ganz bestimmten Komponenten realisieren kann. In diesem Fall spricht man von der phraseologisch gebundenen Wortbedeutung, z.B.: nicht auf den Kopf gefallen sein (nicht dumm sein). Das Verb fallen realisiert die Bedeutung „nicht dumm sein“ nur in Verbindung mit dem Substantiv der Kopf und der Negation nicht.

Polysemie und Homonymie

Unter Polysemie oder Mehrdeutigkeit versteht man die Fähigkeit eines Wortes (einer Wortform oder eines Formativs), mehrere miteinander verbundene Bedeutungen zu besitzen und dementsprechend verschiedene Gegenstände zu bezeichnen.

Die Polysemie ist eine weitverbreitete Erscheinung in der Sprache. Die meisten Wörter der Sprache sind vieldeutig, oder polysem, z.B.:

das Hemd ausziehen

aus dem Elternhaus

einen Zahn ausziehen eine Draht ausziehen.

ausziehen einen Tisch ausziehen

den Inhalt aus dem Buch ausziehen die Wurzel ausziehen zum Kampf ausziehen die Kinderschuhe ausziehen

Die Polysemie setzt eine Reihe verschiedener Gegenstände (Denotate) voraus, denen eine Reihe verschiedener Bedeutungen (Signifikate) entspricht. Die Polysemie stellt verschiedene Bedeutungsinhalte mit einem gemeinsamen semantischen Element dar, die durch einen einheitlichen Lautkörper ausgedrückt sind.

Die Polysemie gehört zu den Grundtatsachen der Sprache. Sie kann durch verschiedene Wege entstehen:

a) durch Bedeutungsextension, d.h. ein Lexem wird auf weitere Denotate

angewandt – sein Bedeutungsumfang erweitert sich;

b) durch Bedeutungsdifferenzierung, d.h. die Bedeutungen gliedern sich weiter

auf. Reguläre Mehrdeutigkeit ergibt sich bei metaphorischen und metonymischen Verschiebungen der Bedeutung.

Eine der häufigsten Ursachen der Polysemie ist die Verwendung eines Lexems für Objekte, die bisher nicht durch dessen Bedeutungsextension erfasst wurden. Ein Lexem tritt in neue Kontexte, in neue Umgebungen. So entstehen neue

Sememe durch metonymische Verschiebungen und metaphorische Übertragungen.

Polysemie kann auch durch Bedeutungsentlehnungen entstehen. Polysemie entsteht auch dann, wenn ein bereits veraltetes Wort wieder in den lebendigen

Sprachgebrauch übernommen wird und sich eine neue Bedeutung herausbildet. Das Wort Truhe trat mit dem Gegenstand, den es bezeichnete, in den Hintergrund.

Heute wird es wieder für die Gegenstände verwendet, die mit dem früher als Truhe benannten Gegenstand gemeinsame Formen haben: Tiefkühltruhe,

Wäschetruhe.

Die Polysemie muss man von der Homonymie unterscheiden. Die Homonyme (grch. homos – „gleich“, onoma – „Name“) sind Wörter mit gleichem

Lautkörper und verschiedener Bedeutung.

Es gibt zwei Hauptwege der Bildung von Homonymen: der Zerfall der Polysemie und der Zusammenfall des Klanges verschiedener Wörter oder ihrer Formen.

Die Homonymie führt oft zum Wortschwund: eines der homonymen Wörter verschwindet oder wird durch ein Synonym ersetzt.

Die Homonyme sind in folgende Untergruppen (Arten) einzuteilen: I. Eigentliche Homonyme:

1) substantivische Homonyme mit unterschiedlichem Genus: a) mit gleicher Etymologie: das Band – der Band der Bund – das Bund der Erbe – das Erbe

b) lautlicher Zusammenfall: der Kiefer – die Kiefer der Tor – das Tor die Heide – der Heide

2) Homonyme mit unterschiedlichen grammatischen Formen:

a) verbale:

hängen – hängte – gehängt hängen – hing – gehangen schaffen – schaffte – geschafft schaffen – schuf – geschaffen b) substantivische: die Mutter (мать) – die Mütter (Pl.) die Mutter (гайка) – die Muttern (Pl.) das Licht (огонь) – die Lichter (Pl.) das Licht (свеча) – die Lichte (Pl.)

II. Homoformen sind Lexeme mit gleichem Lautkörper, die zu unterschiedlichen Wortarten gehören:

der Laut – laut der Morgen – morgen

die Käme – ich käme mich

III. Homographe (Homograme) sind Lexeme, die bei unterschiedlicher Bedeutung und Aussprache die gleiche Schreibung aufweisen:

der August (месяц август) Άugust – имя собственное Август

IV. Homophone sind Wörter, die gleiche Aussprache bei unterschiedlicher Bedeutung und Schreibung aufweisen:

wer – das Wehr (Bundeswehr) das Lied – das Lid

 


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