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Bildungssystem in Deutschland

2022-09-12 32
Bildungssystem in Deutschland 0.00 из 5.00 0 оценок
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Lesen Sie zuerst den Kommentar zum Text und dann den Text.Vergleichen Sie die beiden Bildungssysteme in beiden Staaten und sprechen Sie über Vorteile und Nachteile dieser Systeme!

Kommentar zum Text:

das Schulsystem- система школьного образования; имеются ввиду школы разного типа последовательность перехода из одной школы в другую.

die Grundschule- четырехлетняя школа первой ступени, соответствующая нашей начальной школы.

die Hauptschule- основная школа. Это школа второй ступени общего типа, не дающая права поступления в высшее учебное заведение.

die Realschule- (c 5 пo 10 классы)- реальное училище, дает среднее образование и право работы в различных учреждениях и бюро.

das Gymnasium- (c 5 пo 10 классы)- школа гуманитарного или естественно-математического профиля, готовит к сдаче экзаменов на аттестат зрелости и право поступления в высшее учебное заведение.

die Gesamtschule- (c 5 пo 10-(13) классы)- школа, которая включает в себя все типы школы: основную, реальное училище и гимназию.

die Arbeitslehre- учебный предмет, в рамках которого изучаются основы трудовой подготовки.

das Probehalbjahr oder die Orientierungsstufe (von 6 bis 24 Monate)- полугодие, в течении которого проверяется, правильно ли выбрал ученик профиль обучения.

die Wahlpflichtkurse- обязательные предметы, которые выбираются самим учеником.

Das Bildungssystem in der Bundesrepublik Deutschland gliedert sich vom Kindergarten bis zur Universität in fünf verschiedene Abschnitte. Es ist ziemlich kompliziert und nicht einheitlich, weil der Bildungsbereich Aufgabe der Bundesländer ist und nicht zentral geregelt wird.

Die Entwicklung des nationalen Bildungssystems in Belarus beruht auf folgenden Hauptprinzipien: Priorität der allgemeinen Menschenwerte, nationale Kulturbasis, Wissenschaftlichkeit, Orientierung auf das Weltniveau der Bildung, Humanismus, ökologische Ausrichtung, Demokratismus, weltlicher Charakter, Pflicht der Basisbildung (10 Jahre). Das nationale Bildungssystem umfasst die Vorschulbildung und Erziehung, allgemeine Oberschulbildung, außerschulische Bildungs- und Erziehungsformen, Berufsbildung, Fach- und Hochschulbildung.

Die allgemeine Schulpflicht in Deutschland beginnt mit sechs-sieben Jahren. Alle Kinder gehen in die Grundschule, die die Klassen 1 bis 4 umfasst. Bereits in der Grundschule bekommen die Kinder Zeugnisse mit den Noten 1-6:1 ist die beste Note, 6 die schlechteste. Nach diesen vier Jahren gehen die Schüler entweder in die Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium.

Die Schulpflicht in Belarus beginnt auch mit sechs Jahren, vier Jahre besuchen die Schüler die Klassen 1 bis 4. Die Schüler haben ihre Klassenlehrerin, die fast den ganzen Unterricht erteilt. Manche Fächer wie Musik, Sport, Malen, Fremdsprache werden von den anderen Lehrern unterrichtet. Dann gehen alle Kinder in die 6-jährige Basisschule, die auch eine Pflicht ist. Dann sind die Wege verschieden: Lyzeensklassen, Berufsschulen, Lyzeen, Colleges. In der höheren Stufe der allgemeinbildenden Schule wird Profilunterricht eingeführt. Es wurde auch ein neues System der Bewertung von Schülerkenntnissen eingeführt und zur 5-tägigen Unterrichtswoche übergegangen.

Wer die Realschule in Deutschland erfolgreich beendet, erhält das Zeugnis der mittleren Reife. Wer das Gymnasium mit dem Abitur abschließt, kann die Universität oder eine andere Hochschule besuchen. Für das Studium besteht in vielen Fächern eine Zulassungsbeschränkung. Die Hochschulen in der BRD sind staatliche Einrichtungen der Bundesländer. Der Bund regelt nur die allgemeinen Grundsätze des Hochschulwesens und darf keinen Einfluss auf die Lehrinhalte nehmen. In der Gestaltung ihres Studiums sind die Studenten traditionell frei. Sie dürfen in vielen Studiengängen über die Wahl von bestimmten Fächern und Lehrveranstaltungen selbst entscheiden.

Die Schulbildung der zweiten und dritten Stufen in Belarus endet mit Abschlussprüfungen. Die Absolventen der Basisschule bekommen ein Zeugnis und die Absolventen der Oberschulen - ein Abiturzeugnis. In der letzten Zeit sind in Belarus viele Gymnasien und Lyzeen entstanden, die ihre Absolventen gründlicher auf die Abschlussprüfungen vorbereiten. Nach den Abschlussprüfungen sollen alle Schüler die zentralisierten Tests abgeben, nach denen Ergebnissen sie auf eine bestimmte Hochschule (je nach der erreichten Punktzahl) gehen dürfen.

Die berufliche Ausbildung in Deutschland findet in einem dualen System statt: Neben einer zwei- bis dreijährigen Lehre in einem Ausbildungsbetrieb besuchen die Auszubildenden (Lehrlinge) eine Berufsschule. Einige Berufe kann man auch an besonderen Berufsfachschulen erlernen. Über den sogenannten Zweiten Bildungsweg können Erwachsene während oder nach einer Berufstätigkeit die verschiedenen Schulabschlüsse nachmachen, um ihre berufliche Qualifikation und damit ihre Berufschancen zu verbessern. Daneben veranstaltet das Arbeitsamt Umschulungskurse für Arbeitslose, die in ihrem Beruf keine Stelle finden. Für die Berufsausbildung in Belarus gibt es verschiedene Möglichkeiten: Berufsfachschulen, Colleges, Lyzeen, Betriebskombinate, verschiedene Kursen und Seminare. Es ist schwer zu sagen, welches System besser und welches schlechter ist. Jedes hat seine Nachteile und Vorteile und nur von dem Menschen hängt es ab, ob er alle Möglichkeiten des konkreten Bildungssystems richtig ausnutzen kann.

Lexik

der Schulpflicht die Grundschule die Hauptschule die Realschule das Gymnasium das Zeugniss der mittleren Reife mit dem Abitur abschliessen die Universität die Hochschule die Zulassungsbeschränkung der Numerus clausus der Notendurchschnitt die Gesamtschule die Auszubildenden (Lehrlinge) das Abendgymnasium der Schulabschlüss pl.Umschulungkurse staatlich finanziert staatlicher Zuschuss pl.Studiengebüren der laufende Betrieb der Hochschulen das Hochschulrahmengesetz die Diplom-, Magister-, Staatsprüfung veranstalten das Arbeitsamt die Doktorprüfung (Promotion) der, die Graduierte die Fachhochschulen praxisbezogene Ausbildung die Fernuniversität die Festlegung обязательное школьное обучение начальная школа основная школа реальное училище гимназия свидетельство об окончании неполной средней школы сдавать выпускной экзамен университет высшее учебное заведение ограничения при приёме количественно ограниченный набор студентов средний балл общеобразовательная школа обучающиеся вечерняя гимназия окончание школы курсы переквалификации финансируемый государством государственная субсидия плата за обучение текущая работа вуза общевузовский закон аттестационный, магистрский, государственный экзамен организовывать биржа труда экзамен на степень доктора имеющий,..щая степень специальный вуз обучение, связанное с практикой дистанционное обучение установление, определение

Bildung als Standortfaktor

Der Forschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland soll in den kommenden Jahren noch mehr gefördert werden. Dafür wird eine große Anzahl gut ausgebildeter Fachkräfte benötigt, die eine angemessene Umgebung für ihren persönlichen Bildungsweg vorfinden. Dafür ist es wichtig, dass:

· Bildung für alle erschwinglich ist. Keinem soll ein Ausbildungsweg versperrt bleiben, weil er ihn sich nicht leisten kann.

· Bildung für alle zugänglich ist. Keiner soll auf Grund seines ethnischen Hintergrundes oder seiner gesellschaftlichen Position auf seinem Bildungsweg diskriminiert werden.

· Bildung in einem angemessenen Rahmen stattfindet. Bildungseinrichtungen müssen den Bedürfnissen der Lernenden entsprechend ausgestattet sein und es soll eine respektvolle und entspannte Lern-Atmosphäre geschaffen werden.

Stärken, Schwächen und Zukunftsvisionen

´
In Deutschland gibt es bereits Bereiche, in denen Bildung besonders gefördert wird. Der Prozentsatz der Kinder, die einen Kindergarten oder eine Kinderkrippe besuchen und damit bereits in jungen Jahren gefördert werden, liegt mittlerweile bei 90%. Und auch die Zahl der Schulabgänger mit Hochschulreife ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Handlungsbedarf herrscht dagegen noch bei der Zahl der Jugendlichen, die die Schule ohne Schulabschluss beenden oder auch bei der Zahl der Hochschulabsolventen. Im internationalen Vergleich kann sich Deutschland hier nicht sehr profilieren.

Die Bundesregierung und die Bildungseinrichtungen in Deutschland haben es sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Zahl der Menschen zu erhöhen, die in primären oder sekundären Bildungseinrichtungen lernen. Die Angebote sollen besser, einfacher zugänglich und vielfältiger werden. Denn – wie schon Francis Bacon sagte – „Wissen ist Macht“.

Bildung als Standortfaktor

Der Forschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland soll in den kommenden Jahren noch mehr gefördert werden. Dafür wird eine große Anzahl gut ausgebildeter Fachkräfte benötigt, die eine angemessene Umgebung für ihren persönlichen Bildungsweg vorfinden. Dafür ist es wichtig, dass:

· Bildung für alle erschwinglich ist. Keinem soll ein Ausbildungsweg versperrt bleiben, weil er ihn sich nicht leisten kann.

· Bildung für alle zugänglich ist. Keiner soll auf Grund seines ethnischen Hintergrundes oder seiner gesellschaftlichen Position auf seinem Bildungsweg diskriminiert werden.

· Bildung in einem angemessenen Rahmen stattfindet. Bildungseinrichtungen müssen den Bedürfnissen der Lernenden entsprechend ausgestattet sein und es soll eine respektvolle und entspannte Lern-Atmosphäre geschaffen werden.

Stärken, Schwächen und Zukunftsvisionen

´
In Deutschland gibt es bereits Bereiche, in denen Bildung besonders gefördert wird. Der Prozentsatz der Kinder, die einen Kindergarten oder eine Kinderkrippe besuchen und damit bereits in jungen Jahren gefördert werden, liegt mittlerweile bei 90%. Und auch die Zahl der Schulabgänger mit Hochschulreife ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Handlungsbedarf herrscht dagegen noch bei der Zahl der Jugendlichen, die die Schule ohne Schulabschluss beenden oder auch bei der Zahl der Hochschulabsolventen. Im internationalen Vergleich kann sich Deutschland hier nicht sehr profilieren.

Die Bundesregierung und die Bildungseinrichtungen in Deutschland haben es sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Zahl der Menschen zu erhöhen, die in primären oder sekundären Bildungseinrichtungen lernen. Die Angebote sollen besser, einfacher zugänglich und vielfältiger werden. Denn – wie schon Francis Bacon sagte – „Wissen ist Macht“.

Schulpflicht

Die Schulpflicht beginnt in der Regel im Jahr der Vollendung des sechsten Lebensjahres. Ab diesem Alter sind alle Kinder gesetzlich zum Schulbesuch verpflichtet. Im Ausnahmefall kann ein schulpflichtiges Kind allerdings für ein Jahr von der Einschulung zurückgestellt werden, nämlich wenn es im Rahmen einer schulärztlichen Untersuchung für nicht „schulfähig“ befunden wird. In der Regel erstreckt sich die Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr und besteht aus zwei Teilen: Die sogenannte Vollzeitschulpflicht umfasst neun, in manchen Bundesländern auch zehn Besuchsjahre an einer allgemeinbildenden Schule. Anschließend gilt für diejenigen Jugendlichen, die im Sekundarbereich II keine allgemeinbildende oder berufliche Schule in Vollzeitform besuchen, die sogenannte Teilzeitschulpflicht (Berufsschulpflicht). Sie endet in der Regel mit dem Abschluss einer Berufsausbildung.

Bildungsbereiche und Bildungseinrichtungen/Bildungsgänge

Das Bildungssystem besteht aus fünf großen Bildungsbereichen: Elementarbereich, Primarbereich, Sekundarbereich I, Sekundarbereich II und Tertiärbereich. Jeder dieser Bildungsbereiche umfasst wiederum verschiedene Bildungseinrichtungen bzw. Bildungsgänge.

Elementarbereich

Der Elementarbereich umfasst mit der Kinderkrippe, dem Kindergarten, der Kindertagespflege sowie den Vorklassen an Grundschulen die Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zum Schuleintritt. Der Besuch dieser Einrichtungen ist in Deutschland nicht verpflichtend. Dennoch ist die frühkindliche Bildung mittlerweile fester Bestandteil der Bildungsbiografie geworden: Bundesweit besuchen über 90 Prozent der 3- bis 6-Jährigen eine Kindertageseinrichtung. Bei den unter 3-Jährigen ist die Betreuungsquote dagegen mit etwas über 20 Prozent wesentlich geringer. Doch auch hier ist die Nachfrage in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Ab 2013 hat jedes Kind mit Vollendung des ersten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

Primarbereich

Mit Einsetzen der Schulpflicht treten Kinder in den Primarbereich ein. Die Grundschule umfasst die Klassenstufen 1 bis 4 (in einigen Bundesländern die Klassenstufen 1 bis 6) und ist die einzige Bildungseinrichtung, die von fast allen Schülerinnen und Schülern gemeinsam besucht wird. Am Ende der Grundschulzeit wird auf Basis von Schulnoten (und ggf. weiteren Kriterien wie Lern- und Arbeitsverhalten) eine Schullaufbahnempfehlung für die Sekundarstufe ausgesprochen. In den meisten Bundesländern ist diese zwar nicht bindend. Doch müssen die Schülerinnen und Schüler bei Anwahl einer nicht empfohlenen Schulform je nach Bundesland zumeist eine Aufnahmeprüfung absolvieren und/oder eine Probezeit an der gewählten Schule bestehen.

Sekundarbereich I

Im Sekundarbereich I fächert sich das Bildungssystem in verschiedene Schulformen bzw. Bildungsgänge auf, an denen nach unterschiedlichen Lehrplänen unterrichtet wird. In der Hauptschule, der Realschule und dem Gymnasium ist der Unterricht grundsätzlich auf einen bestimmten Abschluss bezogen. Schularten mit zwei Bildungsgängen führen sowohl den Haupt- als auch den Realschulbildungsgang, an Schularten mit drei Bildungsgängen (auch kooperative oder additive Gesamtschulen genannt) gibt es darüber hinaus noch einen Gymnasialbildungsgang. An integrierten Gesamtschulen besuchen die Schülerinnen und Schüler hingegen keinen bestimmten Bildungsgang. Sie können stattdessen in den einzelnen Fächern zwischen unterschiedlich anspruchsvollen Kursen wählen – so genannte Förder-, Grund- und Erweiterungskurse. Am Ende der Sekundarstufe I kann in allen Schulformen bzw. Bildungsgängen ein allgemeinbildender Schulabschluss erworben werden. Dieser bescheinigt die in der Schule erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem Zertifikat und berechtigt – je nach Abschluss – zum Besuch unterschiedlicher weiterführender Bildungseinrichtungen in Sekundarbereich II.

Sekundarbereich II

Der Sekundarbereich II umfasst allgemeinbildende und berufliche Vollzeitschulen sowie die Berufsausbildung im dualen System. Welche dieser Bildungseinrichtungen einem Jugendlichen offenstehen, hängt maßgeblich davon ab, welchen Schulabschluss er erlangt hat: Der Hauptschulabschluss qualifiziert vor allem zur Aufnahme einer dualen Berufsausbildung. Dazu müssen die Jugendlichen jedoch zunächst eine Lehrstelle in einen Betrieb finden. Gelingt dies nicht – und das gilt für einen beträchtlichen Anteil der Schulabgänger mit Hauptschulabschluss – so müssen die Jugendlichen, zumal sie noch schulpflichtig sind, eine berufsvorbereitende Maßnahme im Übergangssystem absolvieren. Für Jugendliche mit Mittlerem Schulabschluss (MSA) ist das Spektrum der Wahlmöglichkeiten deutlich größer. Der MSA ermöglicht neben der dualen auch die Aufnahme einer vollzeitschulischen Berufsausbildung und eröffnet – z.T. unter Voraussetzung eines bestimmten Notendurchschnitts – den Zugang zu den verschiedenen beruflichen Oberschultypen (FOS, BOS, Fachgymnasium) und zur gymnasialen Oberstufe. In der dualen und vollzeitschulischen Berufsausbildung erlangt man einen beruflichen Abschluss, der zur Aufnahme einer bestimmten Erwerbstätigkeit qualifiziert. Die übrigen (auch beruflich orientierten) Bildungsgänge führen zur allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife bzw. zur Fachhochschulreife, und berechtigen damit zur Aufnahme eines Studiums im Tertiärbereich. Allerdings nimmt auch ein beträchtlicher Anteil der Jugendlichen, die eine Hochschulzugangsberechtigung erlangt haben, eine duale oder vollzeitschulische Berufsausbildung auf.

Förderschulen (Primarbereich, Sekundarbereich I und Sekundarbereich II)

Im internationalen Vergleich wird in Deutschland ein großer Anteil der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf außerhalb des allgemeinen Schulsystems unterrichtet. Je nach Bundesland gibt es dazu bis zu elf unterschiedliche Typen von Förderschulen (z.B. Förderschulen für Gehörlose, Blinde, Sprachbehinderte, Lernbehinderte), die in einigen Bundesländern auch Sonderschulen, Förderzentren oder Schulen für Behinderte genannt werden. Mehr als drei Viertel aller Förderschülerinnen und Förderschüler verlassen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss. Im Jahr 2009 hat Deutschland die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert. Art. 24 dieses völkerrechtlichen Abkommens verpflichtet die Vertragsstaaten dazu, ein „inklusives“ Bildungssystem zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang wird gefordert, dass Kinder mit und ohne Behinderungen grundsätzlich gemeinsam an allgemeinen Schulen unterrichtet werden sollen.

Tertiärbereich

Der Tertiärbereich umfasst einerseits Universitäten, Fachhochschulen und andere Hochschularten, die zu einem akademischen Abschluss führen. Ihr Abschluss qualifiziert zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit und berechtigt – ab einem bestimmten Notenschnitt – zur Promotion. Zum anderen umfasst der Tertiärbereich Einrichtungen, die berufsqualifizierende Studiengänge anbieten sowie Einrichtungen der beruflichen (Weiter-) Bildung. Die Berufsakademien vermitteln in Form dualer Studiengänge eine wissenschaftsbezogene und zugleich praxisorientierte berufliche Bildung. Ihr Besuch setzt entsprechend einen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag mit einem Unternehmen voraus. Schulen des Gesundheitswesens vermitteln die Ausbildung für nichtakademische Gesundheitsdienstberufe (z.B. Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen, Hebammen, Masseure). Sie können in der Regel erst nach Vollendung des 18. Lebensjahres besucht werden und setzen zumeist eine einschlägige Berufsausbildung oder den erfolgreiche Besuch einer auf die Ausbildung vorbereitenden schulischen Einrichtung voraus. Fachschulen dienen hingegen der beruflichen Weiterbildung. Sie setzen sowohl eine abgeschlossene Berufsausbildung als auch Berufserfahrung voraus und schließen u.a. mit der staatlichen Prüfung zum Techniker. Dieselben Zugangsvoraussetzungen gelten auch für die von den Kammern durchgeführte Weiterbildung zum Meister und Industriemeister. Mit diesen beruflichen Weiterbildungsabschlüssen wird zudem die Hochschulzugangsberechtigung erlangt.


Einführung Das deutsche Bildungssystem

Deutschland führte als eines der ersten Länder die Schulpflicht ein. Diese verplichtet die Schüler zehn Jahre die Schule zu besuchen. Für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren wird außerdem zur vorschulischen Erziehung der Besuch eines Kindergartens angeboten.

Jedes einzelne Bundesland verwaltet sein eigenes Schulwesen und setzt andere Schwerpunkte als die restlichen Länder. Somit findet man in jedem Bundesland andere Schul- und Universitätsstrukturen, Prüfungsordnungen und Immatrikulationsregelungen.

Bis vor einiger Zeit waren die Deutschen noch sehr von Ihrem eigenen Bildungswesen überzeugt. Im Jahr 2002 sorgte die OECD mit ihrer Program for International Student Assessment (PISA)-Studie daher für Aufregung im Land, als sie die Fähigkeiten 15-jähriger Schüler testete und sich Deutschland im internationalen Vergleich nur auf einem unterdurchschnittlichen Platz wiederfinden konnte. Seit diesem nationalen Schock wurden einige Reformen im Bildungswesen in Angriff genommen.

Durch die Schulpflicht werden die deutschen Schüler gesetzlich verpflichtet mindestens neun Jahre (in manchen Bundesländern zehn Jahre) die Schule zu besuchen. Die Schulzeit beginnt für Kinder im Alter von sechs Jahren. Bisher sind der Schulbesuch und das Studium an Universitäten und Fachhochschulen kostenfrei, allerdings gibt es Pläne, Studiengebühren an Universitäten und Fachhochschulen einzuführen und nach und nach zu erhöhen.

Unterrichtsmethoden

Anders als in vielen anderen Ländern verläuft der Unterricht in Deutschland sehr förmlich. Außerhalb des Klassenzimmers besteht nur selten Kontakt zwischen Schülern und Lehrern. In manchen städtischen Schulen ist die abnehmende Disziplin der Schüler zu einem großen Problem geworden. Der Grund hierfür wird teilweise in den extrem hohen Anteilen an Migrantenkindern gesehen. In manchen Fällen machen die Kinder ethnischer Minderheiten mehr als die Hälfte eines Klassenzimmers aus.

Trotz dieser Probleme und der schlechten PISA-Ergebnisse sind die schulischen Standards in der Regel sehr hoch verglichen mit anderen Ländern. Deutsche Schulen waren unter anderem sehr schnell bei der Einbeziehung neuer Technologien und des Internets in den Unterricht. Viele Schulen bieten ihren Schülern Unterricht am Computer und sind mit modernen, schnellen Internetverbindungen ausgestattet.

Nach Beendigung der Schule entscheiden sich die Schüler entweder für eine Lehre, eine einzigartige deutsche Kombination aus praktischer Anleitung im Betrieb und theoretischem Unterricht in der Berufsschule, oder für ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule. Beachten Sie bitte, dass deutsche Unternehmen fremde Ausbildungen und Abschlüsse oft nicht ohne weiteres anerkennen.

Kindergarten und Vorschule

Der Besuch eines Kindergartens ist in Deutschland freiwillig. Deshalb müssen Eltern für die Betreuung ihrer Kinder bezahlen. In einigen westlichen Regionen Deutschlands gibt es kaum mehr freie Kindergartenstellen, die die große Nachfrage befriedigen könnten. Wegen der langen Wartelisten auf einen freien Kindergartenplatz melden manche Eltern ihre Kinder schon zur Geburt in einem Kindergarten an, um sicherzugehen, dass ihr Kind einen Kindergarten besuchen kann, sobald es alt genug ist.

Viele Kindergärten haben Betreuungszeiten von zwei bis drei Stunden am Vormittag. Arbeiten beide Eltern, kann die Betreuung manchmal auf den Nachmittag ausgeweitet werden und acht bis neun Stunden betragen. (natürlich sind die Kindergartengebühren bei einer längeren Betreuung höher.) Normalerweise besuchen Kinder den Kindergarten von Montag bis Freitag, wobei manche Kindergärten zusätzlich besondere Betreuungszeiten für Kinder von Schicht- und Wochenendarbeitern anbieten. In manchen Städten gibt es zusätzlich Kinderkrippen mit den gleichen Leistungen für Kinder unter drei Jahren.

Kindergärten sind in der Regel eine gute Möglichkeit für Kinder, um den deutschen Lebensstil anzunehmen. Beachten Sie jedoch, dass manche Kindergärten alle Kinder von drei bis sechs Jahren gemeinsam spielen lassen. In solchen Kindergärten findet man keine Einteilung in die Altersstufen, in Gruppen oder Spielgemeinschaften.

Grundschule

Die Grundschule beginnt für die Kinder je nach Geburtsmonat im Alter von fünfeinhalb bis sechseinhalb Jahren. Der erste Schultag in der Grundschule ist ein ganz besonderer Tag für deutsche Kinder und wird von vielen Feierlichkeiten begleitet. Traditionell wird den Kindern zum Schulbeginn eine Schultüte geschenkt, gefüllt mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken. Schultüten sind erhältlich in Schreibwarengeschäften und größeren Warenhäusern.

Die Anzahl der Unterrichtsstunden an Grundschulen hängt von der Klassenstufe und dem Alter des Kindes ab und beträgt zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche. Nach vier Schuljahren haben die Schüler in der Regel die Grundschulzeit beendet. Die Eltern erhalten danach eine Empfehlung des Lehrers für eine weiterführende Schule für ihr Kind. Diese Empfehlung basiert auf der Einschätzung der Leistungen, Fähigkeiten und Interessen des Kindes durch den Lehrer. Sollte ein Kind den Unterrichtsstoff langsamer aufnehmen als seine Mitschüler, würde der Lehrer den Eltern beispielsweise raten, ihr Kind an einer Sonderschule für Kinder mit Lernschwierigkeiten anzumelden.

Weiterführende Schulen

Nach Beendigung der Grundschule, besuchen Kinder normalerweise eine der folgenden weiterführenden Schulen:

· Hauptschule (bis zur zehnten Klasse) – bereitet die Schüler auf eine Berufsausbildung vor und wird mit dem Hauptschulabschluss abgeschlossen. Hauptschulen sind geeignet für Schüler mit geringerer schulischer Begabung. Nach Beendigung der Hauptschule beginnen die Jugendlichen normalerweise eine Lehre in einem handwerklichen Betrieb, die meistens mit Unterricht in der Berufsschule kombiniert wird.

· Realschule (bis zur zehnten Klasse) – bietet ein größeres Unterrichtsangebot für normal begabte Schüler. Ausgelegt ist die Realschule für Schüler, die eine Lehre in einem kaufmännischen Betrieb oder einem medizinischen Beruf (z.B. Krankenschwester) absolvieren möchten. Der Schwerpunkt in Realschulen liegt verstärkt im mathematischen Bereich und in der Vermittlung von Sprachkenntnissen, weniger im Handwerk.

· Gymnasium (bis zur zwölften/dreizehnten Klasse) – bereitet die Schüler auf eine höhere bzw. akademische Ausbildung vor und schließt mit dem Abitur (die Voraussetzung zu einem Studium an einer Universität) ab. Dieser Schultyp ist der anspruchsvollste mit 32 bis 40 Unterrichtsstunden pro Woche und sehr vielen Hausaufgaben.

In einigen Bundesländern gibt es Gesamtschulen, die alle Schüler besuchen. Je nach Fähigkeiten und Leistungen werden die Schüler manchmal in unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Nach Abschluss der zehnten Klasse hat jeder Student basierend auf seinen Leistungen während des zehnten Schuljahres die Wahl zwischen Beendigung der Schule und Aufnahme einer Lehre oder Weiterführung der Schule für weitere drei Jahre und Absolvierung des Abiturs.

Unterricht und Freizeit

Die meisten staatlichen Schulen unterrichten nur vormittags (gewöhnlich von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr). Abhängig vom persönlichen Stundenplan haben manche Schulen zusätzlich Unterricht an einigen Nachmittagen (beispielsweise von 15:30 Uhr bis 16:00 Uhr). Für Eltern können diese Unterrichtszeiten manchmal ein Problem darstellen, weil sie sich in der freien Zeit nach der Schule, die eigentlich zur Erledigung der Hausaufgaben vorgesehen ist, um ihre Sprösslinge kümmern müssen. Hinzu kommt, dass es passieren kann, dass Kinder ohne Anmeldung von der Schule nach Hause geschickt werden, wenn ein Lehrer krank wird und kein Ersatz gefunden werden kann! Aus diesen Gründen schicken manche berufstätige Eltern ihre Kinder auf eine Privatschule oder organisieren sich eine „Tagesmutter“, die in den Nachmittagsstunden auf die Kinder aufpasst.

Ferien

Die Sommerferien in Deutschland dauern etwa sechs Wochen und beginnen jeweils um ein paar Wochen versetzt in den einzelne Bundesländern (um lange Staus auf den deutschen Autobahnen während der Ferienzeit zu vermeiden). Die genauen Feriendaten ändern sich von Jahr zu Jahr, weshalb jedes Jahr ein Ferienkalender für ganz Deutschland veröffentlicht wird.

Neben den Sommerferien gibt es über das Jahr verteilt folgende Schulferien:

· Zwei Wochen Herbstferien, die ursprünglich eingeführt wurden, damit Kinder in ländlichen Gegenden ihren Eltern bei der Erntearbeit helfen konnten,

· Zwei bis drei Wochen Weihnachtsferien,

· Ein bis zwei Wochen Osterferien,

· Sowie eine Vielzahl an zusätzlichen religiösen, nationalen oder staatlichen Feiertagen.

Trotzdem sollten Sie nicht annehmen, dass diese großzügigen Ferienregelungen Ihnen erlauben, Ihr Kind nach eigenen Vorstellungen bzw. Urlaubsplänen dem Unterricht entziehen. Jedes Fernbleiben vom Unterricht (einschließlich im Krankheitsfall) muss der Schule gemeldet werden und schriftlich begründet werden. Falls Ihr Kind aus einem anderen Grund als Krankheit dem Unterricht fernbleiben muss, müssen Sie sich zunächst das Einverständnis der Schule holen. Fehlt Ihr Kind im Unterricht für einen Zeitraum von mehr als einem oder zwei Tagen ohne Einverständniserklärung der Schule, können Sie möglicherweise mit einer Geldstrafe belegt werden. Bei anhaltender Missachtung der Schulpflicht kann den Eltern sogar eine Gefängnisstrafe und dem Kind die Unterbringung in einer Pflegefamilie drohen!

Privatschulen Waldorfschulen, religiöse und internationale Schulen

Es gibt viele Alternativen zum staatlichen Schulsystem in Deutschland. Viele dieser Schulen sind jedoch nicht durchweg privat geführt und einige, die sich privat nennen, sind abhängig von Regierungszuschüssen. Oft agieren Privatschulen unter den selben Regelungen wie staatliche Schulen.

Das größte Netzwerk von Privatschulen bilden die Waldorfschulen. Diese Schulen bilden eine alternative Schulform, die auf den Ideen und der Philosophie von Rudolf Steiner basiert. Ähnlich wie in den Montessori-Schulen, deren Erziehung sich vom Kindergarten bis zu den frühen Klassenstufen der weiterführenden Schulen erstreckt, steht in den Waldorf-Schulen die Entwicklung der Persönlichkeit im Vordergrund. Waldorf-Schulen versuchen, die Kreativität der Kinder zu fördern, so dass Kunst einen sehr wichtigen Bestandteil während der Schullaufbahn an einer Waldorf-Schule bildet.

Religiöse Schulen finden Sie in ganz Deutschland gefunden, obwohl viele dieser Schulen mittlerweile um ihr Überleben kämpfen müssen und meistens nur dank staatlicher Unterstützung bestehen können. Viele religiöse Schulen sind oftmals hoffnungslos überfüllt, weil sie in der Regel als effektiver betrachtet werden. Die Familie bzw. die Eltern müssen normalerweise keiner bestimmten Konfession angehören, damit die Kinder eine religiöse Schule besuchen können, jedoch müssen die Eltern Achtung vor dem Glauben ihrer Kinder zeigen und die religiösen Traditionen und Bräuche (z.B. das Fasten und bestimmte Kleidung) respektieren.

Bevor Sie sich für eine Privatschule entscheiden, sollten sie die folgenden Fragen klären:

· Besitzt die Schule einen guten Ruf? Wann wurde sie eröffnet?

· Wie hoch ist der Prozentsatz der Schüler, die einen guten Abschluss erhalten und an der Universität studieren?

· Wie groß sind die Klassen und wie hoch ist das Lehrer:Schüler-Verhältnis?

· Welche Voraussetzungen müssen die Lehrer zur Unterrichtung an der Schule haben und von welcher Nationalität sind sie?

· Aus welchen Ländern kommen die Schüler?

· In welchen Sprachen wird unterrichtet? Gibt es spezielle Klassen für Schüler, die Unterricht in der deutschen Sprache benötigen?

· Von welcher Dauer sind die Schul-, Ferien- und Unterrichtszeiten? Diese werden nicht unbedingt mit denen staatlicher Schulen übereinstimmen.

· Welchen Stoff enthält der Lehrplan? Welche Prüfungen werden gestellt?

· Wie sind Werkstätten für Kunst- und wissenschaftlichen Unterricht ausgestattet?

· Wie wird Disziplin erreicht und wie wird damit umgegangen?

Bevor Sie eine endgültige Wahl treffen, sollten Sie alle Schulen, die Sie in die engere Wahl gezogen haben, während der Unterrichtszeiten persönlich besuchen und dort mit Lehrern und Schülern sprechen. Nach der Einschulung Ihres Kindes, sollten Sie darauf achten, wie Ihr Kind zurecht kommt und Beurteilungen und Beschwerden beachten.

Internationale Schulen

Internationale Schulen gibt es in Deutschland vor allem in größeren Städten und Regionen, in denen eine große Anzahl an diplomatischen Einrichtungen und internationalen Unternehmen zu finden ist (wie in München, Frankfurt oder Berlin). Die meisten internationalen Schulen halten ihren Unterricht in Englisch und bieten Klassen von der Kindergarten-Stufe bis zum US-amerikanischen High-School-Abschluss oder sogar dem internationalen Abitur. Zu weiteren Informationen setzen Sie sich bitte mit der Botschaft oder dem Konsulat ihres zukünftigen Heimatlandes in Verbindung.

Studium in Deutschland Universitäten und Fachhochschulen

Mehr als 220 Hochschulen sind in Deutschland zu finden. Darunter fallen alle staatliche Universitäten (geisteswissenschaftliche und technische), private Universitäten und eine große Anzahl an Facheinrichtungen (wie Akademien oder Institute für Kunst oder Theologie). Jeder, der das deutsche Abitur absolviert, ist berechtigt, eine dieser Hochschulen zu besuchen.

Die Studiendauer hängt von der Art der Hochschule, dem angestrebten Abschluss und natürlich von den Studenten selbst ab. Theoretisch beträgt die Studiendauer zwischen vier und sechs Jahren. Viele Studenten überschreiten allerdings diese Regelstudienzeit und sind zur Beendigung ihres Studiums im Alter von etwa 28 Jahren. Verglichen mit anderen Ländern sind deutsche Studenten zum Ende ihres Studiums also schon relativ alt (in den USA beträgt das Durchschnittsalter eines Hochschulabsolventen etwa 25,5 Jahre, im Vereinigten Königreich sogar nur 22,8 Jahre).

Diese vergleichsweise langen Studienzeiten stehen in der Kritik, da sie die deutschen Hochschulabsolventen erst sehr spät ins Berufsleben einsteigen und praktische Erfahrungen sammeln lassen. Viele deutsche Studenten gehen demnach erst in einem Alter in die Berufstätigkeit, in dem Studenten anderer Länder bereits einige Jahre Berufstätigkeit und ihre erste Beförderung hinter sich haben.

Für die langen Studienzeiten gibt es unterschiedliche Erklärungen: Deutsche Studenten genießen relativ freie Hand betreffend ihres Studiums. Anders als in vielen anderen Ländern findet man an deutschen Hochschulen selten vorgeschriebene Stundenpläne. Somit ist den Studenten die Auswahl und Kombination ihrer Kurse in den meisten Fällen frei gelassen. Der Nachteil: Die Studenten werden mit einem hohen Organisationsaufwand konfrontiert, weil sie ihren Studienablauf mehr oder weniger vollkommen selbst organisieren müssen. Oft ist dies alles andere als einfach. Umständliche Regelungen und eine komplizierte Bürokratie an vielen Universitäten machen den Studenten das Leben nicht gerade leicht. Viele ausländische Studenten und sogar manche ihrer deutschen Kommilitonen fühlen sich am Anfang ihres Studiums oft im Stich gelassen und überfordert. Oft passiert es den Studenten daher, dass sie für ihr Studium unnötige oder irrelevante Kurse besuchen.

Problematisch sind ebenfalls die extrem hohen Studentenzahlen an deutschen Universitäten, aufgrund derer viele Vorlesungssäle oftmals hoffnungslos überfüllt sind. Schuld daran sind unter anderem Budgeteinschneidungen, mit denen sich die Universitäten über Wasser halten müssen. Trotz allem schneiden die deutschen Universitäten im internationalen Vergleich immer noch sehr gut ab, und viele Studenten schließen ihre akademische Laufbahn als sehr selbständige Menschen ab. Was keinesfalls verwunderlich ist, man bedenkt, dass sich deutsche Studenten mehrere Jahre durch das Chaos deutscher Universitätsbürokratie kämpfen müssen.

An der Universität einschreiben

Nur Abiturienten mit den besten Abiturzeugnissen eines Jahrgangs können sich an einer Universität ihrer Wahl einschreiben. Alle anderen Abiturienten werden von der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen, ZVS an die verschiedenen Universitäten verteilt. Allerdings sind einige Studiengänge zugangsbeschränkt, sodass nur die Jahrgangsbesten ohne weiteres Zugang zu solchen Studiengängen erhalten können. Möchten Sie beispielsweise Medizin studieren, müssen Sie in der Regel ein überdurchschnittliches Abitur vorweisen. Falls Sie bei Ihrem ersten Bewerbungsversuch um einen Studienplatz kein Glück haben sollten, sollten Sie einen erneuten Versuch nach einem halben oder sogar ganzem Jahr wagen, um Ihre Zugangswahrscheinlichkeit zu erhöhen, da Wartezeiten die Entscheidung über den Zugang positiv beeinflussen.

Falls Sie sich zu einem Studium in Deutschland entscheiden, aber nicht im Besitz einer deutschen Hochschulzugangsberechtigung sind, hängen Ihre Aussichten auf eine Hochschulzugangsberechtigung davon ab, ob Sie Ihre Hochschulreife innerhalb oder außerhalb Europas erlangt haben. Alle europäischen Abschlüsse inklusive des britischen A-Levels und des internationalen Abiturs werden als gleichwertig dem deutschen Abitur und als Hochschulzugangsberechtigung angesehen.

Andere Schulabschlüsse erfordern zusätzlich eine Überprüfung, um anerkannt zu werden. Diese Anerkennungen werden durch staatliche Einrichtungen vergeben, wobei jedes Bundesland seine eigenen Bestimmungen zur Anerkennung fremder Schulabschlüsse hat. Um dennoch ausländische Studenten an deutsche Universitäten zu locken, hat die Regierung in den letzten Jahren Maßnahmen getroffen, um einer „akademischen Isolation“ entgegenzuwirken, so dass die Anerkennung ausländischer Zeugnisse inzwischen deutlich erleichtert wurde.

Hier finden Sie nützliche Informationen: studieren-in-deutschland.org

Fachhochschulen

Falls Sie nicht an einer deutschen Universität aufgenommen werden oder kürzere Studienzeiten vorziehen, können Sie sich an einer deutschen Fachhochschule einschreiben. Diese Hochschulen bieten eine praxisorientiertere Ausbildung als die Universitäten. Ein Fachhochschulstudium beträgt in der Regel drei Jahre. Obwohl ein Fachhochschulabschluss nicht mit einem deutschen Universitätsabschluss gleichgestellt ist, ist dieser trotzdem ausreichend, um mit erfolgversprechenden Aussichten ins Berufsleben einzusteigen.

Abschlüsse Deutsche Hochschulabschlüsse und Doktortitel

Im Groben können an deutschen Hochschulen drei verschiedene Studienabschlüsse erlangt werden: Der Magister Artium als rein akademischer Abschluss für hauptsächlich geisteswissenschaftliche Studiengänge, das Diplom, ähnlich dem Magister, aber größtenteils in naturwissenschaftlichen Studiengängen zu finden und schließlich das Staatsexamen als Abschluss für Berufsfelder, über die der Staat Aufsicht trägt (beispielsweise Lehramt und Rechtsberufe).

Die deutschen Studienabschlüsse können mit internationalen Abschlüssen nur schwer verglichen werden. Um ihren internationalen Ruf zu verbessern, haben viele Universitäten deswegen zusätzlich Abschlüsse wie Bachelor und Master eingeführt, die international geläufig sind. An einigen Universitäten kann man daher mit einem deutschen oder internationalen Titel abschließen, an manchen sind sogar beide Möglichkeiten gegeben.

Beachten Sie, dass „Internationale Abschlüsse“ an deutschen Universitäten stark von den angebotenen Studiengängen abhängen. Viele Universitäten haben beispielsweise MBA-Abschlüsse eingeführt, halten aber dennoch an den sehr akademischen, theoretischen Inhalten fest, anstatt den Unterricht auf praktische Übungen und Fallstudien zu konzentrieren. Falls Sie sich zu einem deutschen Studium entscheiden, sollten Sie daher nicht nur die angebotenen Studienabschlüsse kennen, sondern auch die Ausgestaltung Ihres Studiengangs selbst und die Unterrichtsformen.

Deutscher Doktortitel

Der Doktortitel ist die höchste Qualifikation, die in Deutschland erworben werden kann. Weil ein Doktortitel gesellschaftlich hoch angesehen ist, lassen sich viele Deutsche mit Doktortitel mit „Herr/Frau Doktor“ ansprechen. Doktortitel anderer EU-Bürger werden auch in Deutschland anerkannt. Träger eines US-amerikanischen PH.D. können sich allerdings erst nach Anerkennung Ihres Titels durch ein Bildungsministerium Doktoren nennen.

Beantworten Sie folgende Fragen zum Text.

1. Wie gliedert sich das Schulsystem in der BRD?

2. In welchem Alter kommen die Kinder in die Grundschule?

3. Wie lange geht man in die Grundschule?

4. Welche Schularten gibt es in der BRD?

5. Wozu berechtigt die Hauptschule?

6. Welche Bildung vermittelt die Realschule?

7. Wie lange besucht man die Realschule?

8. Wozu berechtigt der mittlere Schulabschluss?

9. Welche Klassen umfasst das Gymnasium?

10. Welche Klassen nennt man Sekundarstufe II?

- Welche Wörter charakterisieren die Realschule?

(die erweiterte allgemeine Bildung, Probehalbjahr…)

- Was ist richtig? Was ist falsch?

1.
Mit sechs Jahren gehen die Kinder in die Grundschule. (r)

2.
Das Schulsystem in der BRD hat vier Stufen. (f)

3.
Nach der Grundschule können die Eltern nur eine Hauptschule wählen. (f)

4.
Die Hauptschule beginnt mit einem Probehalbjahr. (f)

5.
Die Hauptschule berechtigt zu vielen Ausbildungsberufen in Handwerk und Industrie. (r)

6.
Nach dem Abitur kann man an einer Hochschule oder Universität studieren. (r)

7.
Die Klassen 11 bis 13 nennt man Sekundarstufe I. (f)

8.
Das Gymnasium hat eine Orientierungsstufe. (r)

9.
Das Gymnasium hat 2 Zweige: einen mathematischen und einen sprachlichen. (f)

Schulreformen

Etwa 8,5 Millionen Deutsche waren Mitglieder der NSDAP gewesen. Sie bildeten den Kern von Hitlers Parteigängern und mussten, so hatten es die Alliierten noch während des Krieges beschlossen und in Potsdam 1945 bekräftigt, der politischen Säuberung in Gestalt der "Entnazifizierung" unterworfen werden. Damit wurde, noch ehe der Kontrollrat die Ausführungsbestimmungen für ein einheitliches Vorgehen in allen vier Besatzungszonen erließ, überall im Frühjahr 1945 begonnen.

In der sowjetischen Besatzungszone wurde die Entnazifizierung am konsequentesten durchgeführt und am schnellsten abgeschlossen. Die Entnazifizierung erfolgte hier im Zusammenhang mit der "antifaschistisch-demokratischen Umwälzung". Die Entfernung der ehemaligen NSDAP-Mitglieder aus allen wichtigen Stellungen war Bestandteil dieser politischen und sozialen Neustrukturierung, die unter dem Schlagwort "Auseinandersetzung zwischen der Arbeiterklasse und der Monopolbourgeoisie" die SED als bestimmende Kraft durchsetzen sollte.

Nach der Besetzung waren alle Schulen in Deutschland geschlossen worden. Vor der Wiederaufnahme des Unterrichts sollten die Lehrer (sowie Lehrpläne und Lehrmittel) entnazifiziert werden. Angesichts der Mitgliedschaft der überwiegenden Mehrheit aller Lehrer in der NSDAP oder deren Gliederungen war dies nicht nur ein organisatorisches Problem, die konsequente Durchführung eines umfassenden Entnazifizierungsprogramms hätte auch auf lange Zeit jeden Schulbetrieb in Deutschland verhindert. Gegen alle Bedenken und trotz mangelhafter Vorbereitung wurden daher in allen Zonen im Laufe des Herbstes 1945 die Schulen wieder eröffnet, hauptsächlich, um die Kinder und Jugendlichen von der Straße zu bringen. Wegen des Lehrermangels holte man Pensionäre in die Schulen zurück und stellte "Schulhelfer" ein (zum Beispiel Studenten), die in den unbeheizten Schulhäusern beim Schichtunterricht mithalfen. An Reformen war zunächst in dieser Situation nicht zu denken.

 

Ende Oktober 1946 standen in der sowjetischen Zone eigene "Richtlinien für die Bestrafung der Naziverbrecher und die Sühnemaßnahmen gegen die aktivistischen Nazis" zur Verfügung. Sie waren von einem gemeinsamen Ausschuss der im "Demokratischen Block" unter Dominanz der SED zusammengefassten Parteien verfasst worden. Der Katalog der Sühnemaßnahmen beinhaltete: "1. Entlassung aus öffentlichen Verwaltungsämtern und Ausschluss von Tätigkeiten, die öffentliches Vertrauen erfordern; 2. zusätzliche Arbeits-, Sach- und Geldleistungen; 3. Kürzung der Versorgungsbezüge und Einschränkung bei der allgemeinen Versorgung, solange Mangel besteht; 4. Nichtgewährung der politischen Rechte einschließlich des Rechts auf Mitgliedschaft in Gewerkschafts- oder anderen Berufsvertretungen und in den antifaschistisch-demokratischen Parteien."

Aber wie in den Westzonen wurde auch in der Ostzone bei der Entnazifizierung Rücksicht genommen auf Fachleute wie Techniker, Spezialisten und Experten, die für das Funktionieren bestimmter Einrichtungen oder für den Wiederaufbau unentbehrlich waren. Ende 1946 waren in der sowjetischen Besatzungszone trotzdem insgesamt 390478 ehemalige NSDAP-Mitglieder entlassen bzw. nicht wieder eingestellt worden. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Säuberungsverfahren neu organisiert.

Der Alliierte Kontrollrat stellte erst knapp zwei Jahre später Grundsätze zur Demokratisierung des deutschen Erziehungssystems auf. Die Direktive vom Juni 1947 enthielt zur Strukturreform des Bildungswesens aber nur vage Andeutungen und allgemeine Wendungen. So wurde ein "umfassendes Schulsystem" gefordert, in dem die "Begriffe Grundschule und Höhere Schule zwei aufeinanderfolgende Stufen der Ausbildung darstellen" sollten, aber nicht "zwei Grundformen oder Arten der Ausbildung" in Überschneidung. Gemeint war die sechsklassige Grundschule für alle. Tatsächlich waren in allen vier Zonen Reformen in Gang gekommen, die sich freilich in ihren Inhalten beträchtlich unterschieden.

In der sowjetischen Besatzungszone war ab Frühjahr 1946 das "Gesetz zur Demokratisierung der Deutschen Schule" in Kraft, das als Einheitsschule die achtklassige Grundschule mit anschließender vierstufiger Oberschule oder dreistufiger Berufsschule einführte. Etwa 40 000 Neulehrer (sie mussten Antifaschisten sein und sollten der Arbeiterklasse angehören) wurden in Schnellkursen von zunächst nur drei Monaten, später acht und ab 1947 zwölf Monaten Dauer ausgebildet. Ziel der Bildungsreform in der SBZ war der Abbau bürgerlicher Privilegien im Bildungswesen: Die Kinder aus der Arbeiter- und Bauernschaft sollten besonders gefördert werden.

Ganz anders sah es in der französischen Zone aus. Dort wurde dasbildungspolitisch radikalste und innovativste Besatzungsregime geführt. Die Militärregierung versuchte bis 1949, das französische Schulsystem zu etablieren. Es vereinigte liberalen Geist mit elitärer Zielsetzung, diente der sozialen Auslese und Elitenbildung. Die von der französischen Militärregierung oktroyierte Schulreform war jedoch in der Form einschneidender als im Inhalt. Am 1. Oktober 1946 erging der Befehl zur Vereinigung der verschiedenen Typen höherer Schulen. Neu war vor allem, dass die ersten drei Klassen des Gymnasiums - so hießen von nun an alle höheren Lehranstalten - eine Art Förderstufe darstellten, die auch Volksschülern noch den späteren Eintritt ermöglichen sollten. Französisch erhielt vor allen anderen Fremdsprachen den Vorrang, das humanistische Gymnasium wurde zwar nicht beseitigt, es sollte aber künftig nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Schließlich wurden auch alle Formen besonderer Mädchenbildung abgeschafft.

In der britischen und in der amerikanischen Besatzungszone verfuhren die Militärregierungen nach der Maxime, Schulreformen müssten von den Deutschen selbst entwickelt und durchgeführt werden. Während die Engländer diesen Grundsatz bis zum Ende des Besatzungsregimes aufrechterhielten, entschlossen sich die Amerikaner im Herbst 1946 aber doch dazu, stärkeren Einfluss zu nehmen. Die deutschen Bestrebungen zur Reform des Schulwesens waren nämlich bis dahin sehr verhalten geblieben.

Die Amerikaner propagierten das Modell einer Einheitsschule, in der alle Kinder ohne Unterschied des Geschlechts, der sozialen Herkunft und der Berufsziele die ersten sechs Jahre gemeinsam verbringen sollten, um Gemeinschaftsgefühl und demokratisches Verhalten zu entwickeln. Die höheren Schulen sollten vereinheitlicht, notwendige Differenzierungen nicht durch getrennte Schularten erzielt werden. Kernstück des amerikanischen Reformkatalogs war die Gesamtschule für alle Schulpflichtigen, außerdem wünschten die Amerikaner Schulgeldfreiheit, Lernmittelfreiheit, die Schulpflicht bis zum 15. Lebensjahr, die volle Integration von Berufsausbildung und Berufsberatung in das allgemeine Schulsystem und die Ausbildung der Lehrer an Universitäten. Diese Ziele sollten von den Bildungsoffizieren auf Länderebene propagiert, aber nicht oktroyiert werden. 1948 war es, wie sich auf vielen anderen Gebieten zeigte, für die Durchsetzung alliierter politischer Vorstellungen schon zu spät, und es wurdezunehmend beschlossene Sache, dass die Militärregierung nicht mehr auf die vollständige Erfüllung ihrer Anordnungen dringen würde.

Kulturpolitik

Die Bildungspolitik war im Rahmen der Demokratisierungsbemühungen ein Wechsel auf die Zukunft; es bestand aber zugleich die Notwendigkeit, möglichst sofort und unmittelbar auf die Erwachsenen in Deutschland einzuwirken. Das geschah auf vielfältige Weise, durch kulturelle Angebote, durch Unterhaltung und mit Hilfe von Informationen in einer neu gestalteten Medienlandschaft. Spielfilme und Dokumentarfilme aus alliierter Produktion und vor allem Wochenschauen dienten in den Kinos aller vier Besatzungszonen pädagogischen Absichten. Die Wiederbelebung der kulturellen Szene war den Alliierten aus mehreren Gründen wichtig: Propaganda für die eigene Kultur, Erziehung der Deutschen zur Demokratie und, zur Pazifizierung der Bevölkerung, auch ein bisschen Unterhaltung.

Das neue Deutschland

So schnell und erfolgreich die "äußere Einheit" nach 1990 hergestellt wurde, so schleppend verläuft der Prozess der "inneren Einheit": das Zusammenwachsen der Deutschen. Insgesamt hat sich die politische und mentale Spaltung zwischen den beiden Teilgesellschaften im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre eher verfestigt als verflüchtigt. Die neuen Institutionen sind vielen Ostdeutschen fremd geblieben. Die Ernüchterung über die Realität führte nicht nur bei Ewiggestrigen zu einer Renaissance sozialistischen Gedankenguts, wonach die kapitalistische Bundesrepublik von sozialer Kälte beherrscht werde, auch ostdeutsche Normalbürger sahen sich als vom Westen bzw. vom Kapitalismus unterdrückt und ausgebeutet. Hiervon profitierte vor allem die erst in PDS und jetzt in "Die Linke" umbenannte SED, die bei Wahlen ihren relativen Stimmenanteil in Ostdeutschland verdoppeln konnte und sich nicht zuletzt durch die Popularität von Oskar Lafontaine auch im Westen ausbreitete.

Mit der praktizierten Demokratie zufrieden äußerte sich im Jahre 2009 nur gut jeder dritte Ostdeutsche; eine gute Meinung über das Wirtschaftssystem hatte nur gut jeder vierte. Doch auch unter Westdeutschen bröckelt die Zustimmung. Während zu Beginn der Vereinigung etwa 80 bzw. 60 Prozent mit Demokratie und Wirtschaftssystem einverstanden waren, verringerten sich die Anteile auf 76 bzw. 43 Prozent. Diesen Ergebnissen entspricht die Quote derjenigen, die davon ausgehen, dass die Demokratie prinzipiell die Probleme in Deutschland lösen kann. Diese Annahme teilen knapp zwei Drittel in den alten und etwa jeder Dritte in den neuen Ländern. Es besteht also weiterhin eine beträchtliche Differenz zwischen Ost und West in der Beurteilung der politischen Ordnung und des Wirtschaftssystems.[14] Einige Jahre zuvor lagen - unter dem Eindruck des konjunkturellen Einbruchs - die Zustimmungsraten sowohl im Osten als auch im Westen sogar noch deutlich niedriger. So glaubten 2007 nur jeder knapp jeder Zweite im Westen und jeder Vierte im Osten, dass die Demokratie fähig sei, Probleme zu lösen. Eine ähnliche Tendenz ist bei den Antworten auf die Frage, ob die Gesellschaftsordnung verteidigenswert ist, zu erkennen. Die Anteile derjenigen, die dies bejahten, stiegen zwischen 2005 und 2009 im Westen von 55 auf 68 Prozent und im Osten von 32 auf 37 Prozent. Dahinter verbirgt sich eine nicht unbeträchtliche Zahl von Personen in beiden Landesteilen, die Deutschland offenbar als "Wohlstandsdemokratie" betrachtet.

Trotz aller Kritik im Detail und einem Unbehagen an der Einheit generell ist sich jedoch eine sehr breite Mehrheit in den östlichen und eine Mehrheit in den westlichen Bundesländern darin einig, die Wiedervereinigung eher mit Freude als mit Sorge zu betrachten. Zurück in die reale Vergangenheit will im Osten nur eine kleine Minderheit, etwa jeder Zehnte. Die anderen, die zur nostalgischen Verklärung der DDR neigen, sehnen sich nach einer im Nachhinein konstruierten und idealisierten Gesellschaft zurück, die ihnen das verlorene Vertraute zumindest in den Träumen wiedergibt.[15]Anders sieht es im Westen aus: Hier beurteilt eine absolute Mehrheit die Zeit vor 1989 besser als die Zeit nach der Wiedervereinigung. Die Dimension von "Westalgie" übertrifft - von der Öffentlichkeit kaum beachtet - insofern die der "Ostalgie".

Eine breite Mehrheit der Ostdeutschen möchte die heutigen Lebensverhältnisse nicht missen und keineswegs mehr mit denen in der DDR tauschen, aber sie fühlen sich oft von ihren Landsleuten missverstanden. Sie beklagen insbesondere eine fehlende Anerkennung ihrer Lebensleistung, die jedoch weder bezogen auf West- noch auf Ostdeutsche pauschal erfolgen kann. Es geht um die individuelle Lebensleistung, der Anerkennung gebührt, keineswegs um die Gleichsetzung von System und Lebenswelt. Gerade an dieser Differenzierung mangelte es in den vergangenen zwanzig Jahren. Westdeutsche rechneten sich die Überlegenheit ihres Systems zu und werteten gleichzeitig Ostdeutsche gemeinsam mit ihrem System ab. Erst wenn dieses Missverständnis ausgeräumt ist, kann das Zusammenwachsen ohne individuelle oder sogar kollektive Kränkungen gelingen. Dabei darf jedoch die notwendige Delegitimierung des SED-Regimes, der sozialistischen Diktatur, nicht zugunsten individueller Lebensleistungen aufgegeben werden. Ansonsten geht die zweite Säule des wiedervereinigten Deutschlands verloren: das Bekenntnis zu einer freiheitlich-demokratischen, mithin zivilen Gesellschaft.

                         Die Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik bis 1990

Im Gegensatz zur föderativen Struktur und der Kulturhoheit der Länder in der (alten) Bundesrepublik war das Bildungssystem in der DDR zentral verwaltet und straff ideologischim Sinne der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gelenkt. Prägend für alle grundsätzlichen Fragen von Bildung, Erziehung und Wissenschaft der

DDR waren nicht nur der Monopolanspruch der marxistisch-leninistischen Parteiideologie,sondern auch die Verknüpfung der Bildungspolitik mit der zentralen staatlichen Wirtschaftslenkung. Für das Bildungs- und Erziehungswesen in der BundesrepublikDeutschland ist dagegen neben dem Föderalismus der weltanschauliche und gesellschaftliche Pluralismus grundlegendes Prinzip. Die Grundlagen für die zentralistisch ausgerichtete Organisation und die ideologische Wertgebundenheit des Bildungssystems der späteren DDR hatte schon die sowjetischeBesatzungsmacht mit der Einrichtung der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung gelegt, die mit Kompetenzen für die gesamte sowjetische Besatzungszone ausgestattet worden war.

Mit der Gründung der DDR im Jahr 1949 wurde die Deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung in das Ministrium für Volksbildung umgewandelt, das die Zuständigkeit für Schulen und Hochschulen erhielt. Ab 1951 wurden die Berufsbildung und das Hochschulwesenanderen Ressorts übertragen. Das Ministerium für Volksbildung blieb für

das Schulwesen zuständig. 1959 war die zehnklassige allgemein bildende Polytechnische Oberschule die staatliche Regel- oder Pflichtschule geworden. Nach Abschluss der Polytechnischen Oberschule konnte man seit 1966 bei Erfüllung bestimmter Auswahlkriterien in die Erweiterte Oberschule wechseln, um nach der 12. Jahrgangsstufe die Reifeprüfung abzulegen. Für den Bereich der Hochschulen und Fachschulen wurde zunächstein Staatssekretariat, dann ein eigenständiges Ministerium eingerichtet. Ein besonderes Staatssekretariat wurde für die Berufsbildung geschaffen. Das Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem von 1965 bildete dann den Abschluss eines Entwicklungsprozesses, der in den Fünfzigerjahren begonnen hatte und ohne wesentliche Reformen bis zum Ende der 80er Jahre das Bildungssystem der DDR bestimmte. Eine detaillierte Darstellung des Bildungswesens der DDR ist den Materialien zur Lage der Nation Vergleich von Bildung und Erziehung in der Bundesrepublik eutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik zu entnehmen, die 1989 vom Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen in Auftrag gegeben und von einer Wissenschaftlichen Kommission unter der Leitung von Oskar Anweiler 1990 vorgelegt wurden.

Lesetext 1.

Lesen Sie zuerst den Kommentar zum Text und dann den Text.Vergleichen Sie die beiden Bildungssysteme in beiden Staaten und sprechen Sie über Vorteile und Nachteile dieser Systeme!

Kommentar zum Text:

das Schulsystem- система школьного образования; имеются ввиду школы разного типа последовательность перехода из одной школы в другую.

die Grundschule- четырехлетняя школа первой ступени, соответствующая нашей начальной школы.

die Hauptschule- основная школа. Это школа второй ступени общего типа, не дающая права поступления в высшее учебное заведение.

die Realschule- (c 5 пo 10 классы)- реальное училище, дает среднее образование и право работы в различных учреждениях и бюро.

das Gymnasium- (c 5 пo 10 классы)- школа гуманитарного или естественно-математического профиля, готовит к сдаче экзаменов на аттестат зрелости и право поступления в высшее учебное заведение.

die Gesamtschule- (c 5 пo 10-(13) классы)- школа, которая включает в себя все типы школы: основную, реальное училище и гимназию.

die Arbeitslehre- учебный предмет, в рамках которого изучаются основы трудовой подготовки.

das Probehalbjahr oder die Orientierungsstufe (von 6 bis 24 Monate)- полугодие, в течении которого проверяется, правильно ли выбрал ученик профиль обучения.

die Wahlpflichtkurse- обязательные предметы, которые выбираются самим учеником.

Das Bildungssystem in der Bundesrepublik Deutschland gliedert sich vom Kindergarten bis zur Universität in fünf versc


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