Umsetzung der Bologna-Ziele in Deutschland — КиберПедия 

История развития хранилищ для нефти: Первые склады нефти появились в XVII веке. Они представляли собой землянные ямы-амбара глубиной 4…5 м...

Архитектура электронного правительства: Единая архитектура – это методологический подход при создании системы управления государства, который строится...

Umsetzung der Bologna-Ziele in Deutschland

2017-05-23 395
Umsetzung der Bologna-Ziele in Deutschland 0.00 из 5.00 0 оценок
Заказать работу

CHE - Neues zur Hochschulentwicklung "Failing Bologna" - Zur Kritik des fzs an der Umsetzung der Bologna-Ziele in Deutschland

Von Johanna Witte

Auf der zweiten Bologna-Folgekonferenz (09.2003) in Berlin verteilten deutsche Studierendenvertreter unter den europäischen Bildungsministern eine Broschüre mit dem Titel "Failing Bologna". In dem Heft geht der Freie Zusammenschluss von Studentinnenschaften (fzs) hart mit der deutschen Hochschulpolitik ins Gericht. Die Liste der Kritikpunkte ist lang und in weiten Teilen berechtigt. Um ein paar Beispiele zu nennen: Die Chance, mit der Einführung gestufter Studienstrukturen zu einer grundlegenden Curricularreform zu gelangen, ist von den Hochschulen bisher nicht ausreichend genutzt worden. Die Umstellung auf ECTS wird zwar formal vollzogen, eine realistische Orientierung am studentischen Arbeitsaufwand bleibt aber oft noch aus und auch Diploma Supplements werden nicht konsequent eingeführt. Die Akkreditierung – zentrales Qualitätssicherungsinstrument für die neuen Studiengänge – erfolgt noch nicht transparent genug. Die provokante Geste, eine solche Broschüre unter europaischen Wissenschaftsministern zu verteilen, und die Wahl des rein negativen Titels sind aber kontraproduktiv. Nicht nur, weil die Zielgruppe mit den europäischen Wissenschaftsministern, die ihre eigenen Probleme mit der Umsetzung haben, völlig falsch gewählt ist. Die Frage ist: Ist das Glas halb leer oder ist es halb voll? Aus der Perspektive des CHE (Centrum für Hochschulentwicklung) ist es halb voll, und wir sollten alles dafür tun, es weiter zu füllen.

Die Chance für die Schaffung eines europäischen Hochschulraums ebenso wie für die Studienreform in Deutschland muss genutzt werden. Bei Konzeption und Evaluation der neuen Studiengänge werden die Studierenden gebraucht, auch als Mahner, vor allem aber als Mitgestalter. Diese konstruktive Arbeit vor Ort, in den Fachbereichen, muss sichtbarer werden und darf nicht hinter Grundsatzkritik verschwinden. Dies ist nicht zuletzt im Interesse der Studierenden, die von den Chancen des Bologna-Prozesses am meisten profitieren können.

 

Was wissen Sie über einen europäischen Hochschulraum? Teilen Sie die Meinung der Verfasserin des Artikels? Stützen Sie sich bei der Antwort auf die Information im Artikel über die Berliner Konferenz!

 

RÜCKBLICK AUF DIE BERLINER KONFERENZ DER BILDUNGSMINISTER. NUR ALTBEKANNTES ODER NEUE IMPULSE?

 

Im Abschlusskommunique definierten die Minister drei mittelfristige Prioritäten: Qualitätssicherung, die gestufte Studienstruktur sowie die Anerkennung von Studienabschlüssen und – abschnitten. So sollen bis 2005 alle nationalen Systeme zur Qualitätssicherung bestimmte gemeinsame Charakteristika aufweisen, wie etwa eine klare Definition der Zuständigkeiten aller Beteiligten, die Evaluation von Programmen oder Institutionen nach international anerkannten Verfahrensstandards sowie ein System der Akkreditierung oder Zertifizierung. Es wird bis 2005 ein Vorschlag für allgemein akzeptable Standards und Richtlinien in der Qualitätssicherung erwartet. Im Bereich der Anerkennung legten die Minister fest, dass ab 2005 alle Hochschulabsolventen automatisch und gebührenfrei das Diploma Supplement erhalten sollen. Schließlich sprachen sie sich für eine engere Verzahnung des Europaischen Hochschulraums mit dem Europäischen Forschungsraum und in diesem Zusammenhang für eine Einbeziehung der Promotionsphase als dritten Zyklus in die Bologna-Architektur (nach Bachelor und Master) aus. Der Europaische Hochschulraum umfasst 40 Mitglieder und damit tatsächlich fast ganz Europa.

 

 

* * *

 

ÖSTERREICHISCHE UNIVERSITÄTEN UND HOCHSCHULEN

Die österreichischen Universitäten und Hochschulen sind gleichermaßen Stätten der Lehre und der Forschung. In Österreich ist der Zugang zu allen Universitäten und Hochschulen für jeden, der die bildungsmäßigen Voraussetzungen erfüllt, in jeder Studienrichtung offen. Neben der normalen Zulassungsvoraussetzung der Reifeprüfung (Matura) an einer höheren Schule, die eine allgemeine Studienberechtigung vermittelt, bestehen auch für Nichtmaturanten unter bestimmten Voraussetzungen verschiedene Möglichkeiten der Zulassung zum Hochschulstudium. Seit 1972 war das Studium an den Universitäten und Hochschulen für Inländer gebührenfrei. Sozial Bedürftige erhalten Studienbeihilfen. Der Abschluss des Universitätsstudiums mit einem Diplom oder einem Magister eröffnet die Möglichkeit zur Ausübung eines höchstqualifizierten Berufes, die Erlangung der Doktorwürde bescheinigt darüber hinaus die Qualifikation als Wissenschaftler. In Österreich gibt es derzeit 18 Universitäten und 6 Kunsthochschulen, die 430 Studienrichtungen mit 600 Studienmöglichkeiten anbieten.

Voraussetzung für die Zulassung zu einer Universität sind für Inländer ein Reifezeugnis (kein Numerus clausus), für Ausländer Vorhandensein eines Studienplatzes, ein dem österreichischen gleichwertiges Reifezeugnis, das in dem Land des Ausländers ebenfalls den direkten Zugang zu der gewünschten Studienrichtung ermöglicht, und hinreichende Deutschkenntnisse Eine Reihe von Ausländern ist Inländern gleichgestellt, z.B. Mitglieder diplomatischer Vertretungen in Österreich und deren Angehörige, Südtiroler, Luxemburger, Staatsbürger aus Liechtenstein, Flüchtlinge u.a. Studien an künstlerischen Hochschulen setzen für Ausländer wie Inländer die erfolgreiche Ablegung der Aufnahmeprüfung voraus.

Ein Diplomstudium dauert mindestens 8 bis 10 Semester und besteht meist aus 2 Studienabschnitten, mit Spezialisierung im 2. Abschnitt. Voraussetzung für die Ablegung der (das Diplomstudium abschließenden) Diplomprüfung ist die Approbation einer Diplomarbeit. Der Diplomgrad heißt Magister (Mag.), ein Zusatz zu diesem akademischen Grad bezeichnet die Hauptstudienrichtung, z.B. Magister iuris (mag. iur.), Magister der Rechtswissenschaften. Eine Ausnahme bildet das Medizinstudium. Es kann nur mit dem Doktorat abgeschlossen werden. Das Doktoratsstudium dauert 2 bis 4 Semester, Voraussetzung ist der Abschluss des Diplomstudiums. Es ist eine Dissertation anzufertigen. Nach ihrer Approbation sind die Rigorosen abzulegen.

Die einzelnen Universitäten: Universität Wien, Universität Graz, Universität Innsbruck, Universität Salzburg, Technische Universität Wien, Technische Universität Graz, Montanuniversität Leoben, Universität für Bodenkultur Wien, Veterinärmedizinische Universität Wien, Wirtschaftsuniversität Wien, Universität Linz, Universität für Bildungswissenschaften Klagenfurt, Akademie der bildenden Künste in Wien, Hochschule für angewandte Kunst in Wien, Hochschule für Musik und. darstellende Kunst in Wien, Hochschule für Musik und darstellende Kunst „Mozarteum" in Salzburg mit Expositur Innsbruck: Abteilung Musikerziehung, Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz mit Expositur Oberschützen und Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.

 

AUFGABEN ZUM TEXT:

1. Was unterscheidet Österreich von Deutschland, dass Österreicher keinen Numerus clausus brauchen?

2. Vor 10 Jahren charakterisierten die Österreicher ihr Hochschulsystem als „akademische Massenabspeisung, in der jede Vertiefung der Lehrinhalte von vornherein unmöglich ist, „als „Frust-Quelle Nummer eins“. Stellen Sie per Internet fest, ob sich etwas daran geändert hat!

Sind die Gründe für Skepsis berechtigt? Warum und wieso?

 

 

VORTEILE UND NACHTEILE DER MASSENUNIVERSITÄT

Bei der profil-EXTRA-Untersuchung beurteilten 2000 österreichische Studenten die Qualität ihrer Professoren und Studienbedingungen. Fazit: Insgesamt kritisierten sie die fehlende Berufsorientierung ihrer Ausbildung und erteilten der Massenuniversität eine Absage.

Im Detail beklagten die befragten Studenten nach wie vor die Tücken der Massenstudienrichtungen mit den Zwangsfolgen der Raumknappheit, der dürftigen Betreuung durch die Professoren und dem damit verbundenen schalen Geschmack der Anonymitat.

Während in Graz beispielsweise die Anatomie-Vorlesungen von Hunderten Studenten gestürmt werden, sitzen im Histologie-Kurs in New York vielleicht 20 Mediziner. Die Kleinheit der Gruppe, der direkte, beinahe kollegiale Kontakt zu den Professoren lassen ein ganz anderes Arbeiten zu als der durchschnittliche österreichische Universitätsbetrieb. Eine Studentin behauptete, dass sie in wenigen Wochen in New York mehr gelernt habe, als sie an einer österreichischen Universität in drei Jahren hatte lernen können. Ihr gefielen eindeutige Leistungskriterien Wer nicht einen gewissen Notendurchschnitt erreichte, hatte keine Chance, in den nächsten Studienabschnitt aufzusteigen Ihm blieben nur zwei Alternativen: entweder das Studium frühzeitig abzubrechen oder an eine schlechtere, weniger prestigeträchtige Universität zu gehen. Das war hart, erschien ihr aber durchaus gerecht zu sein. Seit damals ist sie der festen Überzeugung, dass Österreichs Hochschulen dringend etwas vom amerikanischen Geist bräuchten: hoheren Leistungswillen, auch größeren Leistungsdruck, mehr Qualifikation, mehr Geld – und damit mehr Kapitalismus. Also mehr privat und weniger Staat.

Wie sieht denn die universitäre Wirklichkeit aus?

• Noch immer reicht der lange Arm der politischen Parteien in den Universitätsbetrieb hinein. Die Vergabe von Professuren ist nach wie vor auch eine parteipolitische Entscheidung

• Den Universitäten mangelt es an Geld, weil es dem Staat selbst daran fehlt.

• Das Lehrpersonal ist zum überwiegenden Teil pragmatisiert und damit jeder Leistungskontrolle entzogen. Gehaltsvorrückungen orientieren sich am Dienstalter und nicht an Qualifikationen.

• Die Studienordnungen sind zentral gesteuert und damit ebenso ineffizient wie die Lehrpläne an den Schulen. Der Unterricht ist verschult, weil nur so der Massenansturm bewältigt werden kann.

Auch die heutige Studentengeneration zählt man in Österreich zu den Verlierern der Bildungspolitik. Man nennt sie „die chancenlose Elite“, die angepasst, frustriert und ohne berufliche Perspektive ist. Aber: Trotz Massen-Uni und geringen Berufschancen stürmen die Studenten die hohen Schulen wie nie zuvor.

„Man schaut halt“, meint ein viertsemestriger Jusstudent resigniert, „dass man irgendwie zurechtkommt.“ Und ein nicht genannt werden wollender Studienrichtungsvertreter kritisiert, dass viele seiner Kollegen nur mehr das „Hinter-mir-die-Sintflut-Syndrom leben“. In den Lehrveranstaltungen, meint er, sei eher Kadavergehorsam als kritische Aufmerksamkeit gefragt, und diagnostiziert sich und seinen Kollegen, „dass man unter Anpassungsdruck unsolidarisch und desinteressiert an notwendigen Veränderungen wird“. Der Studentengeneration ist das Engagement abhanden gekommen, sie konzentriert sich auf Machbares und klammert alles andere aus: “Es geht mehr ums Scheinesammeln als um tatsächlich verwertbares Wissen“.

 

WARUM WIRD DAS STUDIUM ABGEBROCHEN? FASSEN SIE DIE WICHTIGSTEN GRÜNDE ZUSAMMEN!

Einmal inskribiert, gerät der Jungstudent gerade wegen des Gedränges in eine Maschinerie der Zermürbung. Was Wunder, dass etwa jeder zweite Student sein Studium abbricht. Damit rangiert Österreich im internationalen Vergleich der Drop-out-Raten unangefochten an der Spitze. In Deutschland etwa werfen weniger als zwanzig Prozent der Studenten vorzeitig das Handtuch.

... gerade während des ersten Studienabschnitts populärer Studienrichtungen wie Wirtschafts-, Rechtswissenschaften oder Medizin wirken sich die Negativfolgen der Massenuniversität besonders dramatisch aus. Dort drängen sich mitunter Hunderte in den knappen Lehrveranstaltungen, tausend treten gleichzeitig zu Prufungen an, oft fallen achtzig Prozent durch.

Die Chefredaktionen von Zeitungen, Magazinen und des ORF sind voll mit Ex-Studenten, die Karriere machten, bevor sie ihr Studium beenden konnten.

Freilich mag es unter den Abbrechern auch einen bestimmten Prozentsatz geben, der das Studium schon aus einem schlechten Motiv begonnen hat: weil ihnen nichts Besseres eingefallen ist. Diese Unentschlossenen strömen Jahr für Jahr aus den allgemeinbildenden höheren Schulen, wo sie acht Klassen lang, ohne nach rechts oder links schauen zu müssen, eine vorgeblich elitäre Ausbildung erhielten, die im Endeffekt beruflich nichts bringt.

Zu den Abbrechern gehören nicht zuletzt studierende Mütter.

Studierende Mütter fühlen sich mit ihren Problemen allein gelassen – mit Hilfe vom Staat können sie kaum rechnen. Mutter zu werden bedeutet für die meisten Studentinnen das Ende ihrer akademischen Träume. Meistens tragen sie die Hauptlast der Kindererziehung, die verbleibende Zeit und Energie reichen für die wachsenden Ansprüche des Studienbetriebes nicht aus. „Studierende Mütter sind die klassischen Studienabbrecherinnen“, weiß Hanna Schweiger, ÖH-Sozialreferentin an der Universität Wien.

Finanzielle Unterstützung bietet unter anderem die Sozialhilfe der Bundesländer. Der Haken an der Geschichte: „Sozialhilfe bekommt fast niemand“, beschwert sich Andrea Baumgartner, Sozialarbeiterin bei der „Aktion Leben“. Denn für die Berechnung der Sozialhilfe wird das gesamte Einkommen der Studentin herangezogen, auch Stipendium oder Alimente. Außerdem berücksichtigt das Jugendamt das übrige Vermögen, wie etwa ein Auto oder eine Eigentumswohnung. Übersteigen Vermögen oder Einkommen den Betrag für die Sozialhilfe, wird diese gestrichen. Neben finanziellen Nöten ist die Kinderbetreuung das größte Problem studierender Eltern. Studierende Mütter sind während der ersten drei Lebensjahre des Kindes praktisch gezwungen, zu Hause zu bleiben.

Um den bescheidenen Lebensstandard halten zu können, müssen die meisten Hochschüler neben dem Studium arbeiten. Das Marktforschungsinstitut erhob 1989, dass drei von vier Studenten neben dem Studium jobben. 65 Prozent aller österreichischen Studenten sind unregelmäßig beschäftigt, sieben Prozent verdingen sich als Teilzeitbeschäftigte, und zwei Prozent sind voll ins Arbeitsleben integriert. Selbst regelmäßiges Jobben neben dem Studium ermöglicht es den meisten Studenten nicht, finanziell über die Runden zu kommen.

 

SPRECHEN SIE ÜBER DIE WEITEREN PROBLEME DER STUDENTEN, STÜTZEN SIE SICH DABEI AUF TITEL UND UNTERTITEL DER ZEITUNGSARTIKEL!

 

UNERSCHWINGLICHER LUXUS
Wohnungsknappheit und explodierende Studentenzahlen machen die Zimmersuche zum Spießrutenlauf.
STUDENTENBERATUNG „HILFE ZUR SELBSTHILFE"
Eine Palette von Servicestellen berät bei der Studienwahl, bei Lernschwierigkeiten oder Seelennöten.

 

GESTALTEN SIE AUF DER GRUNDLAGE DES FOLGENDEN INTERVIEWS EIN ROLLENSPIEL!

 

„Wir sind frustriert"

profil-EXTRA-Round-table über Ausbildungs- und Leistungsdefizite

profil EXTRA: Wir haben aus Anlass dieser Diskussion die Zufriedenheit von Personalchefs und Wirtschaftstreibenden mit Uni-Absolventen erhoben. Die kritischen Stimmen bemängeln durchgängig, dass es Uni-Abgängern an Persönlichkeitsbildung mangle und dass ihr erlerntes Wissen praxisfern sei. Herr Woltron, können Sie sich als Mann der Praxis diesem Urteil anschließen?

woltron: Die fachliche Qualifikation unserer jungen Akademiker ist gut. Ich habe vor 23 Jahren mein Studium in Leoben abgeschlossen und glaube nicht, dass ich im Detail soviel gewusst habe wie die meisten Leute heute. Sie sind allerdings in ihrer Persönlichkeitsentwicklung weniger rund, als wir sie gerne hätten. Wir müssen sozusagen einige Reparaturprogramme fahren, was ihr soziales Verhalten betrifft. Die Studenten warten tendenziell darauf, dass ihnen jemand sagt, was sie zu tun haben.

profil EXTRA: Herr Ebenbauer, hier sind Sie als Rektor und Universitätsprofessor direkt angesprochen. Kann und soll aus Ihrer Sicht die Universität Qualifikationen wie Sozialkompetenz und Entscheidungsfähigkeit im Rahmen einer akademischen Ausbildung vermitteln?

ebenbauer: Im extremsten Sinne soll sie das. Die Frage ist nur, wie. Allerdings hat mir das Wort „Reparaturprogramm" nicht gefallen.

woltron: Darum habe ich es ja auch ganz bewusst gesagt.

ebenbauer: Aber weil Sie damit nicht gemeint haben, dass Charaktere repariert werden sollen, sondern dass von der Ausbildung Interdisziplinarität, Kommunikation und soziale Beweglichkeit gefordert werden soll, kann ich das nur unterschreiben. Dass wir das anstreben, ist klar. Dass wir es nicht erreichen, würde ich auch unterstellen, denn die Betreuungsintensität wird in Großveranstaltungen immer bescheiden bleiben. Allerdings sollten die Universitäten nicht nur die Zufriedenheit der Industrie und Firmenchefs im Auge haben. Und wenn schon, dann müssen wir auch die Firma Staat fragen, denn die Republik Österreich ist immer noch der größte Abnehmer von Absolventen.

profil EXTRA: Herr Höllinger, als Sektionschef haben Sie wohl auch viel mit Jungakademikern zu tun. Wie zufrieden sind Sie mit dem akademischen Nachwuchs?

höllinger: Unsere Absolventen haben im Durchschnitt viel zu lange studiert. Sie sind viel zu lange immer nur in der Schule gewesen. Das beginnt mit sechs und endet für die Hälfte derer, die zu einem Diplom kommen, erst nach dem 25. Lebensjahr. Unterrichtet werden sie vor allem von Lehrern, die auch immer nur in der Schule waren. Und das isolierte Nebeneinander von immer kleineren Fächern in immer größerer Zahl bedingt eine gewisse Dressur der Studenten für Prüfungen. Die Hochschulabsolventen sind vermutlich zu sehr zum Einzelkämpfer sozialisiert worden.

profil EXTRA: Frau Reiter, hier sind Sie als akademische Lehrerin angesprochen. Woran scheitert denn immer wieder der Versuch, den Studenten die vorher geforderten sozialen Kompetenzen zu vermitteln?

reiter: Ich bitte, die von Sektionschef Höllinger genannten Ministerialbeamten nicht mit allen Jus-Absolventen in einen Topf zu werfen. Was die eingeforderten sozialen Kompetenzen betrifft, scheitert natürlich vieles an den gegebenen Strukturen der Universitäten. An Massenfakultäten ist eben so manches nahezu unmöglich. In einem Hörsaal mit 400 Zuhörern kann ich mich nicht um die Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen Studenten kümmern. Außerdem ist es oft sehr schwer, Studierende zum Widerspruch gegen den Lehrenden zu bewegen.

profil EXTRA: Herr Kaiser, Sie haben jetzt ausführlich Gelegenheit gehabt, sich anzuhören, wie Ihre Studentengeneration eingeschätzt wird. Erkennen Sie Ihre Kollegen in diesen Beschreibungen wieder?

kaiser: Teilweise sicherlich. Ich glaube aber, dass die Universitäten sehr wohl die Aufgabe und auch die Möglichkeit haben, diese geforderten Kompetenzen zu vermitteln. Trotzdem verkommen sie immer mehr zu Schulen. So werden dann auch Absolventen des beschriebenen Typs hervorgebracht. Die Professoren prüfen, was man weiß, und nicht, wie man mit diesem Wissen umgeht. Wenn ein Studienplan so aufgebaut ist, dass es sechs Teil-Diplomprüfungsfächer gibt, die überhaupt nicht ineinandergreifen, sondern parallel hochgezogen und extra geprüft werden so wie bei den Wirtschaftsfächern, dann bleibt es eben Glückssache, ob ich hier die Zusammenhänge verstehe oder nicht.

profil EXTRA: Herr Kaiser, kann man aus Ihrer Sicht Maturanten überhaupt noch empfehlen, ein Studium zu beginnen?

kaiser: Wenn es einen interessiert, ja. Wenn er sich interessiert und gut ist, wird er sich selbst an der Uni von der Masse abheben. Entscheidend ist, dass die Leute wissen, worauf sie sich einlassen, und entsprechend beraten werden.

reiter: Ist die Drop-out-Rate nicht vielleicht auch deshalb so hoch, weil die Betreuung zuwenig intensiv sein kann? Da wir allerdings für intensive Betreuung zuwenig Lehrpersonal haben, muss man sich überlegen, ob man das Personal aufstockt oder die Studentenzahlen reduziert.

ebenbauer: Vermutlich können wir uns Wissensvermittlung in Kleingruppen nicht leisten. Wir machen in Übungen oft unsinnigen Frontalunterricht, statt das Vorwissen der Studenten zu reflektieren.

profil EXTRA: Wir kommen in die Schlussrunde. Es wurde hier sehr viel diagnostiziert. Ich möchte Sie nun bitten, abschließend Ihre Therapievorschläge zu machen.

höllinger: Ich wünsche mir mehr aktive Persönlichkeiten, die so optimistisch sind wie Rektor Ebenbauer. Entscheidend ist, dass wir die Studenten viel zu lange an der Universität haben, mit Ansprüchen, die nicht eingelöst werden können. Die Studenten müssen in einer Grundausbildung in viel kürzerer Zeit qualifiziert werden und dann hinaus in Berufe außerhalb der Uni. Nur ein Teil wird weiterstudieren wie im angelsächsischen System.

woltron: Man müsste erstens dafür sorgen, dass die Universitäten autonomer werden, als sie sind, dass sie nicht zu groß werden, weil es bei jeder Organisation eine kritische Größe gibt, ab der sie aus irgendwelchen geheimnisvollen Gründen nicht mehr funktionieren. Wenn man, zweitens, eine Massenuniversität hat und gleichzeitig auf höchste Qualität setzt, dann wird sich das irgendwann nicht ausgehen, und wenn, dann nur mit einem ungeheuren Aufwand, den wir aber nicht finanzieren können. Und drittens müssten sich die Universitäten mehr mit den Pflichtschulen und Gymnasien auseinandersetzen.

reiter: Da braucht es nicht nur konkretere Zielvorgaben, sondern auch viel mehr und offenere Gespräche aller Betroffenen und Beteiligten, als wir sie in letzter Zeit hatten. Bisher hat man die Universitäten im Trüben schwimmen lassen und überdies ständig mit Pauschalvorwürfen im Tenor von „Ihr könnt nichts, und faul seid Ihr auch“ eingedeckt. Sonst wird die Motivation ins Bodenlose sinken.

kaiser: Die Studenten sollten künftig mehr als Teil der Universität behandelt werden denn als unangenehmer Nebeneffekt, den man eben irgendwie betreuen muss. Die Impulse von den Studierenden sollten mehr berücksichtigt werden.

 

FASSEN SIE DIE MEINUNGEN DER EXPERTEN ZUSAMMEN! FORMULIEREN SIE DIE SCHLUSSFOLGERUNGEN ALS RESÜMEE!

 

„Gebrochene Existenzen“

profil EXTRA sprach mit Managern, Jobvermittlern und Personalchefs über die Qualität von Hochschulabsolventen.

Personalberater: Den Studenten mangelt es hauptsächlich an Persönlichkeitsbildung, nicht an Fachwissen. Wenn einer nur studiert hat, braucht er ein bis zwei Jahre, bis er lernt, sich in einer Gruppe durchzusetzen, seine Ideen zu verkaufen oder Gruppenentscheidungen zu akzeptieren.

Personalberater: Die Situation ist ziemlich traurig. Wenn es darum geht, gute Berufsentsheidungen zu treffen, versagt das System. Es beginnt mit der Schulwahl und geht weiter mit einem Studium, das gerade „in“ ist. Die Drop-out-Quoten sind ein typischer Ausdruck dafür, dass desorientierte Menschen irgend etwas studieren. Viele Studenten sind sozial entfremdet, gebrochene Existenzen, die alle Hoffnung fahrenließen.

Personalchef: Das Wissen, das an der Uni vermittelt wird, ist schon etwas praxisfern. Und es fehlt die Auseinandersetzung mit Menschen, es wird nicht überprüft, ob einer mit Menschen umgehen kann.

Personalchef: Ein akademischer Grad heißt nichts anderes, als dass jemand zum richtigen Zeitpunkt Wissen repetitiv wiedergegeben hat. Viele Studenten verfügen heute über ein positives Selbstbewusstsein, sind geistig zunehmend mobil. Und sie sind bereit, sehr früh Verantwortung zu übernehmen.

Personalchef: Ich habe eine relativ positive Einstellung zu den Studenten. Die Qualität verbessert sich von Jahr zu Jahr. Der Vorteil der Massenuniversität ist eine Atmosphäre, in der sich eine Elite herausbilden kann.

 

WIE UND WARUM IST DIE WIRTSCHAFT AN HOCHQUALIFIZIERTEN ABSOLVENTEN INTERRESSIERT?

Oft betrachtet man die Universitäten als Aufbewahrungsort für potentielle Arbeitslose der Gesellschaft. Für die Massen der Studenten sind die Berufsaussichten wirklich trist. Die Arbeitslosenrate stieg unter Österreichs Akademikern deutlich an, das Arbeitsamt registrierte landesweit mehr als 5100 beschäftigungslose Akademiker. Die Dunkelziffer ist freilich wesentlich höher. Wer sich heute für ein Medizinstudium entscheidet, lässt sich auf ein höchst unwägbares Abenteuer ein, Kultur- und Gesellschaftswissenschafter gelten schon längst als auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar. Dafür, dass diese Zahlen auch in Zukunft weiter ungebrochen steigen werden, sorgt unter anderem das weltfremde Modell der allgemeinbildenden höheren Schule. Das dort Erlernte ist auf dem Arbeitsmarkt nicht verkäuflich, ein AHS-Abschluss ist mittlerweile nicht viel mehr wert als das Papier, auf dem er bestätigt wurde.

 

* * *

 

VERGLEICHEN SIE DIE GERMANISTENAUSBILDUNG IN ÖSTERREICH MIT DER IN DEUTSCHLAND UND IN RUSSLAND!

 

Sprachen und Dolmetsch „Englisch in der Karibik“

Die Hauptquelle des Uni-Frusts von Anglisten, Germanisten und Dolmetschern sind unrealistische Ansprüche. Begeisterung vermag das Studium der Anglistik und Germanistik den Studenten nur dann zu entlocken, wenn es in der Klagenfurter Universität für Bildungswissenschaft stattfindet.

Klasse statt Masse. Die Mini-Uni beherbergt gerade 250 Germanisten, ein Zehntel der Studentenzahl, die sich am Wiener Germanistikinstitut drängt und um Hörsaalplätze kämpfen muss, von denen aus der Vortragende nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar ist. „Bei Professor Schmidt-Dengler“, beklagt die Studentin den Uni-Frust, „sitzen die Leute sogar in den Gängen aufeinandergequetscht.“

Der große Andrang verschärft freilich ein Problem, mit dem auch die Germanisten in Graz, Salzburg und Innsbruck zu kämpfen haben. „Die Leute kommen mit falschen Vorstellungen“, beobachtet der Ex-Studentenvertreter Andreas Hauser seit Jahren. „Sie glauben, dass man bei unserem Studium Schreiben lernt.“ Groß ist dann die Enttäuschung, wenn statt der erhofften Ausbildung zum Schriftsteller oder Journalisten Prosaisches wie Lautverschiebungen auf dem Programm steht.

Die zweite Quelle der Enttäuschung: „Viele Lehramtsstudenten“, so der Grazer Institutsvorstand Anton Schwob, „erwarten sich eine Vorbereitung auf ihren Beruf als Lehrer. Aber die Uni ist keine Lehrerbildungsanstalt.“ Von allzuviel Theorie enttäuscht, bekritteln die Germanisten in ganz Österreich fehlenden Praxisbezug.

Dass Schwob und seine Kollegen ihr Fach nicht als reine Pädagogikausbildung verstehen, hat freilich gute Gründe: „Schon heute wartet man vier Jahre auf einen Job als Deutschlehrer“, so Schwob, „mein Ziel sind Absolventen mit gutem Allgemeinwissen, die überall gute Berufschancen haben.“

Vergleichsweise multikulturell geht es am Wiener Dolmetschinstitut zu, das für 5000 Inskribierte 19 Sprachen anbietet. „Die Modesprachen Englisch, Französisch und Spanisch sind total überlaufen“, klagt Institutsvorstand Mary Snell-Hornby, „hier kommen die Missstände der MassenUni voll zum Tragen.“

Mit anderen Problemen müssen sich die weniger gefragten Sprachrichtungen herumschlagen. SnellHornby: „Dort sitzen Anfänger mit Fortgeschrittenen in derselben Übersetzungsübung.“

Eine zusätzliche Belastung für ihr Institut seien unrealistische Vorstellungen der Neo-Studenten. „Viele betrachten“, so die Professorin, „unser Institut als Gratissprachschule.“ Die Konsequenz, eine Drop-out-Quote von 90 bis 95 Prozent, soll durch kürzlich eingeführte Eingangstests gemindert werden.

Gemeinsam mit Kollegen aus Graz und Innsbruck will Snell-Hornby künftig verstärkt wissenschaftliche Aspekte in das Dolmetschstudium einbringen, das noch heute unter dem Ruf zu leiden hat, bloß ein gewöhnlicher Sprachkurs auf akademischem Boden zu sein.

 

* * *

HOCHSCHULEN IN DER SCHWEIZ

Viele Hochschulen der Schweiz sind alt und traditionsreich. Hier gibt es sieben Universitäten: Basel (1460), Genf (1559), Zürich (1833), Bern (1834), Freiburg (1889), Lausanne (1890), Neuenburg (1909). Daneben bestehen auch zwei Eidgenössische Technische Hochschulen (Lausanne (1853), Zürich (1854) sowie eine Pädagogische Hochschule in St. Gallen (1899), die sich auf Wirtschafts- und Sozialwissenschaften spezialisiert. In Luzern und Chur gibt es Katholische Theologische Fakultäten. Finanziert werden die Ausgaben der Hochschulen insgesamt mehrheitlich von den Kantonen und zu etwa 40% vom Bund.

Neben den traditionellen universitären Aufgabenbereichen der Lehre – d.h. der Ausbildung des akademischen Nachwuchses – und der Forschung gewinnt die Dienstleistungsfunktion der Hochschulen (Aufträge, Informationen) zunehmend an Bedeutung.

Nach 8-12 Semestern Studienzeit, einer bestandenen Prüfung und Begutachtung einer größeren wissenschaftlichen Arbeit erwerben die meisten Studenten der Universität das Lizentiat. Die Mediziner müssen das Staatsexamen ablegen. Anschließend erwerben sie zusätzlich den Doktortitel. Das Studium an den Technischen Hochschulen wird mit einem Diplom abgeschlossen. In einem Ergänzungsstudium kann man den Titel eines Doktors der technischen Wissenschaften, der Naturwissenschaften oder der Mathematik erwerben.

Die höheren Fachschulen haben verschiedene Fachrichtungen, wobei der Maschinen- Hoch- und Tiefbau, die Elektrotechnik, Architektur und Chemie als Hauptstudienrichtungen vorherrschen. Die Haupttypen der höheren Fachschulen sind Höhere Technische Lehranstalten, Höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschulen sowie Oberseminare und Höhere Pädagogische Lehranstalten. Dazu gehören auch Priesterseminare, Schulen für soziale Arbeit, Dolmetscherschulen, Kunstgewerbeschulen, Konservatorien, Hotelfachschulen u.a. Gemeinsam für alle höheren Fachschulen ist, dass die Bewerber eine Aufnahmeprüfung bestehen
müssen. Die Absolventen der höheren Fachschulen bekommen ein Diplom.

 

 

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

Die angewandte Forschung und Entwicklung werden in der Schweiz in erster Linie von der Privatwirtschaft investiert (zu 85%). Der Staat unterstützt finanziell die Grundlagenforschung. Vom Bund werden Forschungsarbeiten an den Hochschulen und Universitäten finanziert. Die Aufgabe des Schweizerischen Wissenschaftsrates besteht darin, den Bundesrat in Fragen der nationalen und internationalen Wissenschaft zu beraten. Die Stiftung Schweizerischer Nationalfonds für die Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützt die Forschungsarbeiten an den Hoschulen und die langfristigen nationalen Forschungsprogramme.

Außerdem fördert er den wissenschaftlichen Nachwuchs, gibt Mittel für die Herausgabe wissenschaftlicher Publikationen und trägt zur internationalen Zusammenarbeit bei.

 

BEANTWORTEN SIE FOLGENDE FRAGENZUM TEXT:

l. Wie lange dauert das Hochschulstudium und womit schließt es ab?

2. Welche Fachrichtungen sind für die höheren Fachschulen besonders typisch?

3. Wer finanziert angewandte Forschung, Entwicklung und Grundlagenforschung?

 

FINDEN SIE BITTE GEMEINSAMKEITEN UND UNTERSCHIEDE IN DER STUDIENORGANISATION UND DEM ZUGANG ZU DEN HOCHSCHULEN IN DER SCHWEIZ UND IN DEUTSCHLAND!

 

DIE LEHRERBILDUNG

Auch das System der Lehrerbildung kann sich dem Wandel nicht entziehen. Die Bestrebungen gehen dahin, die Grundausbildung aller Lehrerkategorien von der Sekundarstufe II auf die Tertiärstufe zu verlegen. Wird das Primarlehrerdiplom (-patent) für die Elementarstufe zurzeit in einem fünfjährigen Ausbildungsgang an einem Lehrerseminar im Anschluss an die Schulpflicht erworben, so soll die Ausbildung inskünftig im Anschluss an eine Maturitätsschule während zwei bis drei Jahren an einer höheren pädagogischen Lehranstalt erfolgen. Für die Sekundarstufe I benötigt der Sekundarlehrer ein mindestens dreijähriges Hochschulstudium, außerdem eine entsprechende methodische Vorbereitung; im Falle des Gymnasiallehrers sind es mindestens vier Jahre Hochschulstudium, an die sich zwei bis vier Semester spezialisierter Berufsausbildung anschließen. Berufsschullehrer werden in spezialisierten Instituten oder in besonderen Kursen ausgebildet; dasselbe gilt für Sonderschullehrer, die Behinderte unterrichten.

 

VERGLEICHEN SIE DIE SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULLANDSCHAFT MIT DER IN RUSSLAND UND DEUTSCHLAND!

 

* * *

 

 

GESTALTEN SIE EIN GESPRÄCH ÜBER DIE STUDIENGEBÜHREN IN DREI DEUTSCHSPRACHIGEN STAATEN! STÜTZEN SIE SICH AUF DEN NACHFOLGENDEN DIALOG!

 

Kurzer Draht zu... Professor Dr. Franz Kolland, Institut für Soziologie der Universität Wien

HRK-Online: Haben Sie in Österreich gute Erfahrungen mit der Einführung von Studiengebühren gemacht? Sind sozial Schwächere vom Studium abgehalten worden?

Kolland: Nach einer anfänglich skeptischen Haltung von allen beteiligten Gruppen kann heute davon ausgegangen werden, dass es eine hohe Akzeptanz der Studiengebühren in Österreich gibt. Erste Forschungen nach Einführung der Beiträge haben gezeigt, dass diese eine leicht sozialselektive Wirkung haben. Es ist eine Tendenz der höheren sozialen Herkunft der Erstzugelassenen gegenüber den Studierenden erkennbar.

HRK-Online: Kann Österreich diesbezüglich Vorbild für Deutschland sein? Was sollte in Deutschland insbesondere beachtet werden?

Kolland: Österreich kann nur beschränkt ein Vorbild sein, weil der Hochschulzugang deutlich verschieden ist (kein Numerus Clausus). Wesentlich ist jedenfalls, dass die eingehobenen Beiträge den jeweiligen Hochschulen zufließen und den Studierenden eine Mitbestimmungsmöglichkeit bei der Verwendung der Beiträge eingeräumt wird.

* * *

EVALUATION UND RANKINGS

EVALUATION UND RANKINGS – UNNÜTZE FREMDWÖRTER? WIE IST IHRE MEINUNG? SIND SIE MIT DEN UNTEN ANGEFÜHRTEN PRO-ARGUMENTEN EINVERSTANDEN?

Gebrauchen Sie bei der Antwort folgende Wörter und Wendungen: mehr Transparenz und Wettbewerb schaffen, den Wettbewerb anheizen, sich als Grundlage einer leistungsbezogenen Mittelverteilung (nicht) eignen, die gesamte Forschungslandschaft einbeziehen, (k)eine gute Basis sein!

Als wichtiges Mittel der Wissenschaftspolitik betrachtet man Evaluation und Uni-Rankings. Eine gute Universität zeichnet sich eben nicht nur durch ihre Benützerfreundlichkeit aus, sondern auch durch Qualität und herausragende Leistungen in der Forschung. Universitäts-Rankings sind eine gute Methode, Differenzierung der Profile und andere Maßstäbe in eine Organisationseinheit hineinzubringen, die lange Zeit hindurch durch staatliche Monopole und Überreglementierungen gekennzeichnet war. Uni-Rankings setzen in Bezug, wo es bisher keinen Bezug gab; sie zwingen dort zum Nachdenken, wo bisher nicht nachgedacht wurde, und sie bringen ein Stück Wettbewerb, wo bisher das Wörtchen „Wettbewerb“ ein Fremdwort war.

 

Diskutieren Sie: Würde es heute ein Ranking der 10 besten Universitäten der Welt geben, wäre eine deutsche, österreichische, schweizerische, russische Universität dabei?

Übersetzen Sie ins Deutsche:

1) Преподаватели настойчивопризывают своих студентов заучивать незнакомую лексику к каждому уроку.

2) Нельзя пользоваться непрофессиональными приемами и объяснять отставание студентов по некоторым дисциплинам их плохойпосещаемостью занятий и неорганизованностью. Причина совсем в другом.

3) В статье он с удивлением встретил имена людей, с которыми учился в университете.

4) Положение вещей таково, что ему на время нужнопрервать обучение на стационаре и уехатьиз города.

10)Учеба за границей связана со многими трудностями, которые не всемпо плечу.

* * *

MACHEN SIE SICH MIT DEN PROGRAMMEN DER EUROPÄISCHEN UNION BEKANNT:

LINGUA-Programm (Action Programme to Promote Foreign-Language Competence in the European Union). Programm, das die Lehrerfortbildung und den Studentenaustausch, die Bemühungen in der Wirtschaft und auch den Austausch im Bereich der beruflichen Bildung durch Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse unterstützen soll.

SOKRATES-Programm (darin integriert ERASMUS-Programm) (European Community Action Scheme for the Mobility of University Students) Die europäische Zusammenarbeit von Hochschulen und die Förderung des Austauschs von Studenten und Hochschullehrern ist das Ziel des Programms. Die Hochschulen erhalten Geld aus Brüssel und genehmigen eine entsprechende Anzahl von Stipendien. Die Semester an der ausländischen Universität werden im Allgemeinen anerkannt.

TEMPUS-Programm (Trans European Mobility Scheme of University Students) Ziel des Programms ist die Mithilfe beim Aufbau osteuropäischer Hochschulen, bei Studiengängen, Curricula usw. Vorrangig ist nicht der Studentenaustausch.

DER DEUTSCHE AKADEMISCHE AUSTAUSCHDIENST (DAAD) ist eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen. 1925 gegründet, verfügt er heute über mehr als 230 Mitgliedshochschulen. Fünf Aufgaben hat er sich gestellt: Er vergibt Stipendien für ausländische Nachwuchseliten an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen und tut das umgekehrt für den deutschen Führungsnachwuchs im Ausland. Er verbessert die internationale Attraktivität deutscher Hochschulen und fördert die Germanistik und die deutsche Sprache im Ausland. Der DAAD ist die „nationale Stelle“ für EU-Programme in Deutschland. Engagiert arbeitet der DAAD auch bei Beratungsprojekten im Hochschulwesen Mittel- und Osteuropas mit.

 

Machen Sie sich mit einem Formular des DAAD bekannt! Füllen Sie es aus!

 

DEUTSCHER AKADEMISCHER AUSTAUSCHDIENST (DAAD)

KENNEDY-ALLEE 50, 5300 BONN 2

Bewerbung

Bitte, füllen Sie das Formular sorgfältig aus. Wenn eine Frage für Sie nicht zutrifft,

schreiben Sie bitte: „entfällt".

 

    SEMESTER-STIPENDIUM   zum Studium in der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit vom........................................... bis........................................... Hochschuljahr 200 ... /...............  

Nachname: Herr-Frau-Fräulein......

(Bitte Hauptnamen unterstreichen)

Vorname:........... Lichtbild

Geburtsort:....................... Datum:

Staatsangehörigkeit:....................................

Ledig oder verheiratet: Zahl der Kinder:

Anschrift, unter der Sie ständig zu erreichen sind (Anschrift in Deutschland wenn Sie sich bereits in Deutschland befinden):
PLZ/Ort: Straße: Postfach: Provinz: Land: Telefon:

Wie sind Ihre Deutschkenntnisse? gut ausreichend gering keine Kenntnisse

Seit wann lernen Sie Deutsch (Wo und bei wem?)

 

Hauptfach:............................. .......................................   Nebenfächer:........... ..................  

An welcher deutschen Hochschule oder an welchem Institut möchten Sie studieren?

(Die endgültige Entscheidung bleibt dem DAAD vorbehalten.)

Sekundarschule im Heimatland (in der Originalbezeichnung einsetzen):

Name/Ort besucht von bis (Jahr/Monat)

Art des Abschlussexamens:

Abschlussexamen Datum:.......................... Prädikat:

Besuchte Hochschulen im Heimatland oder im Ausland:

Name/Ort Hauptfach/Nebenfach besucht von - bis

(Jahr/Monat)

 

Abgelegte Hochschulexamen in der Heimat oder im Ausland (Originalbezeichnung einsetzen)

Art der Prüfung Datum Examensergebnis

Welche Prüfung beabsichtigen Sie noch vor Antritt des Stipendiums abzulegen? (Teilen Sie das Ergebnis dieser Prüfung bitte unverzüglich dem DAAD mit und fügen Sie eine Kopie des Zeugnisses bei).

Art der Prüfung:

Voraussichtlicher Prüfungstermin:

Wissenschaftliche Veröffentlichungen:.................................................................

Welche Praktika haben Sie im Rahmen des Hochschulstudiums abgelegt?

Art der Tätigkeit: von - bis

(Jahr/Monat)

Berufliche Tätigkeit während des Studiums oder im Anschluss an das Examen:............

Welches Berufsziel streben Sie an?.......................

Welches Studien- oder Forschungsvorhaben möchten Sie in Deutschland durchführen?

(Bitte geben Sie hier das Vorhaben in Stichworten an. Eine ausführliche Begründung fügen Sie bitte getrennt bei).

Welche Gründe veranlassten Sie zur Wahl der deutschen Hochschule oder Forschungsanstalt?

Besteht bereits Kontakt zur Hochschule?

(Bitte geben Sie auch an, zu welchen Hochschullehrern Kontakt besteht).

Streben Sie einen Studienabschluss in der Bundesrepublik Deutschland an? ja nein

(Bitte Zutreffendes ankreuzen)

Hatten Sie bereits Stipendien zum Studium im Heimatland oder im Ausland (Land, Dauer, Stipendiengeber)?

Ich habe mich auch bei ___________________________________

Name der Stelle, an die der Antrag gerichtet wurde

um ein Stipendium in für die Zeit vom bis

Land

beworben und werde dem Deutschen Akademischen Austauschdienst umgehend Mitteilung machen, falls mir dieses Stipendium zugesprochen wird.

Name und Anschrift des nächsten Angehörigen, der bei dringenden Anlässen zu benachrichtigen ist:

Sonstige Bemerkungen

Ich versichere die Richtigkeit der oben gemachten Angaben. Änderungen und Zusätze werde ich dem Deutschen Akademischen Austauschdienst umgehend bekanntgeben

Ort Datum ____________________________________________________________________

Eigenhändige Unterschrift


LEXIKON

Abitur Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife, das in der Regel durch die Reifeprüfung nach 13, aber auch nach zwölf aufsteigenden Schuljahren erworben wird und das grundsätzlich den Zugang zum Studium aller Fächer an allen Hochschulen eröffnet

Akademische Prüfung Abschluss des Studiums an Hochschulen mit einer Hochschulprüfung

Akademische Grade Folgende akademische Grade sind in der Bundesrepublik
Deutschland üblich: Magister/Magistra Artium (MA), bisher meist in philosophischen, zum Teil in theologischen Fakultäten/Fachbereichen, Diplom (meist in naturwissenschaftlichen, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten/-Fachbereichen), Doktor (z.B. Dr.phil.)

Akademisches Auslandsamt Einrichtung der Hochschulen, die die internationalen Beziehungen der Hochschulen untereinander wahrnimmt und die insbesondere die ausländischen Studenten an der Hochschule betreut

Akademisches Viertel c.t. - cum tempore (mit Zeit), üblicherweise beginnen die Lehrveranstaltungen c. t., das heißt, eine Vorlesung um 9. 00 Uhr beginnt um 9. 15 Uhr. 9 00 s.t. - sine tempore (ohne Zeit): Beginn pünktlich um 9. 00 Uhr

AStA - Allgemeiner Studentenausschuss Selbstverwaltungsorgan der verfassten (organisierten) Studentenschaft

Aufbaustudium Bei gleichem Studienfach Zweitstudium, das der Weiterbildung und Spezialisierung nach Abschluss eines ersten Studiengangs dient

Ausländerbehörde Städtische Behörde, die für ausländerrechtliche Entscheidungen zuständig ist (z.B.: Erteilung der Aufenthaltserlaubnis, Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis, Ausweisung etc.)

Bafög Darlehen für Studenten nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz

Beurlaubung Auf begründeten Antrag (Krankheit, Prüfungsvorbereitung) können Studierende von der Pflicht zum Besuch von Lehrveranstaltungen für ein oder zwei Semester freigestellt werden, ohne den Status als Student zu verlieren

Colloquium/Kolloquium Veranstaltung, die neben den üblichen Lehrveranstaltungen dem fachlichen Meinungsaustausch, dem wissenschaftlichen Gespräch dient, als Bezeichnung auch üblich für einen Gesprächskreis zur Examensvorbereitung und schließlich auch die Form einer mündlichen Prüfung: Examenscolloquium

Dekan/Dekanin Aus dem Kreis der Professorinnen und Professoren für einen bestimmten Zeitraum gewählte(r) Vorsitzende(r) einer Fakultät oder eines Fachbereichs

Dekanat (1) Amtsräume einer Dekanin/eines Dekans, (2) Amtszeit einer Dekanin/eines Dekans

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Selbstverwaltungsorgan, dem als Mitglieder Hochschulen, Akademien, Wissenschaftliche Gesellschaften und andere Forschungseinrichtungen angehören. Zu den wichtigsten Aufgaben der DFG gehören die Förderung der Hochschulforschung und die Beratung von Regierungen und Parlamenten in Fragen der Wissenschaftspolitik

Doktorand/Doktorandin Mit der Anfertigung einer Dissertation beschäftigte(r) Studentin/Student

Doktorvater/heute öfter auch Doktormutter Die wissenschaftliche Betreuerin/der wissenschaftliche Betreuer der Dissertation

Doppelstudium Zwei Studiengänge mit unterschiedlichen Abschlüssen werden neben einander studiert (Magister/Staatsexamen)

Dozent/Dozentin Lehrende(r) an einer Hochschule, die/der noch nicht Inhaber/in einer Planstelle als Professor/in ist. Oft wird der Begriff auch allgemein für die Lehrenden an den Hochschulen verwendet

ECTS (European Credit Transfer System) Ein Punktesystem, mit dem etwa für bestandene Klausuren innerhalb der EU eine bestimmte Anzahl Punkte vergeben wird. Studienleistungen werden damit über Ländergrenzen hinweg vergleichbar.

Einschreibung/Immatrikulation Offizielle Einschreibung in der Universität, hierdurch werden die Studienbewerber/innen zu ordentlichen Studierenden und erhalten die Matrikelnummer, unter der sie in der Matrikel (lat. Verzeichnis) der Hochschule geführt werden

Einwohnermeldeamt Städtische Behorde, bei der man sich nach der Ankunft polizeilich an- und vor der endgültigen Abreise abmelden muss

Erststudium Erstes Studium an einer Hochschule überhaupt

Exmatrikulation Streichung aus der Matrikel, der Liste der Studierenden
einer Hochschule, bei der Abmeldung von der Hochschule

Fachbereich (FB) Organisatorischer Zusammenschluss verwandter Disziplinen, der Fachbereichsrat ist verantwortlich für Lehre und Forschung sowie die Studien- und Prüfungsordnungen eines Fachbereichs

Fachhochschule Speziell deutscher Hochschultyp mit stark praxisbezogener Lehre und Ausbildung vornehmlich in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und Sozialwesen

Fachrichtung Fachliche Schwerpunktbildung innerhalb eines Studienfachs, z.B. Deutsch als Fremdsprache innerhalb der Germanistik

Fachschaft Interessenorganisation und Vertretung der Studierenden eines Fachgebietes

Fachsemester Die in einem bestimmten Studiengang und Fach absolvierten Semester. Wird das Fach gewechselt, so stimmt die Zahl der seit Beginn des Studiums abgelaufenen Hochschulsemester mit der der Fachsemester nicht mehr überein. Für die Meldung zur Abschlussprüfung ist eine bestimmte Anzahl von Fachsemestern vorgeschrieben

Fakultät (1) Traditionelle Gliederungseinheit einer Hochschule, inzwischen ergänzt oder abgelöst durch kleinere Fachbereiche. (2) Gesamtheit der Lehrenden

Fernleihe Bibliotheksdienst, über den nicht in der eigenen Hochschule erhältliche Bücher von auswärtigen Bibliotheken ausgeliehen werden können

Finanzierungsnachweis Nachweis, dass die notwendigen Mittel für den Lebensunterhalt und das Studium ausländischer Studierender in der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht werden können

Gesamthochschule Universität - Gesamthochschule – Neugründungen in der Reformbewegung in den 60er und 70er Jahren mit dem Ziel die Grenzen zwischen Pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen, Universitäten und zum Teil auch Kunsthochschulen durchlässiger zu machen. Die Universitäten/Gesamthochschulen bieten entsprechend den für die einzelnen Studiengänge festgesetzten Zugangsvoraussetzungen anwendungsbezogene Studiengänge in dem Fächerspektrum der Fachhochschulen mit Diplom-Abschluss an. Nach der Absolvierung von Brückenkursen ist für Fachhochschul-Absolventen die Fortsetzung des Studiums in dem gewählten Fach in den wissenschaftlichen Studiengängen möglich

Goethe-Institut 1952 neu gegründetes Institut, das der Pflege und Verbreitung deutscher Sprache und deutscher Kultur im Ausland dient

Grundstudium Erster Studienabschnitt, in dem Studienanfänger/innen exemplarisch mit methodischem Arbeiten in ihrem Fachgebiet vertraut gemacht werden und eine Einführung in das eigenständige wissenschaftliche Arbeiten im zweiten Teil des Studiums erhalten, das Grundstudium schließt in der Regel mit einer Zwischenprüfung bzw. Diplomvorprüfung ab

Hauptseminar Seminarveranstaltung im Hauptstudium; eine Teilnahme ist erst nach der Zwischenprüfung möglich

Hauptstudium Studienabschnitt nach dem Grundstudium und der Zwischen-prüfung, in dem unter anderem Spezialisierungen und Schwerpunktsetzungen erfolgen und selbständig wissenschaftlich gearbeitet werden soll

Hochschuldozent/in Bezeichnung für habilitierte Lehrkräfte, die in der Regel eine befristete Anstellung an der Hochschule erhalten

Hochschulrahmengesetz (HRG) Bundesgesetz als einheitliche Rechtsgrundlage für alle staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in der Bundesrepublik Deutschland mit Rahmenregelungen zur Entwicklung in Studium, Lehre, Forschung, Organisation Verwaltung und Planung

Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Konferenz der Universitätspräsidenten bzw. Rektoren der Hochschulen und Universitäten mit Sitz in Bonn.

Hochschulzugangsberechtigung (HZB) Nachweis der Berechtigung - Abitur, Reifeprüfung, Hochschuleingangsprüfung –, die die Voraussetzung für die Zulassung zu einem Hochschulstudium bildet

Hochschulzugangsprüfungen TestDaF, DSH (Deutsche Sprachprüfung), ZOP (Zentrale Oberstufenprüfung), KDS (Kleines Deutsches Sprachdiplom)

ImmatrikulationEinschreibung

Immatrikulationsfrist Die Zeit, innerhalb derer die Studierenden sich zu Beginn eines Semesters an der Hochschule einschreiben müssen

Institut Die kleinste, meist auf ein Fach bezogene Verwaltungseinheit innerhalb einer Hochschule mit gewissem Selbstverwaltungsrecht innerhalb einer Fakultät/eines Fachbereichs

Kanzler Oberster Verwaltungsbeamter der Universität und Leiter des gesamten Verwaltungsbereiches gleichzeitig Haushaltsbeauftragter des Ministeriums für die Universität

Klausur Übungs- oder Examensarbeit, die unter Aufsicht selbständig und ohne fremde Hilfe angefertigt werden muss

Konvent/Konzil Gremium der Hochschule, in dem alle an der Hochschule tätigen Gruppen – Studentenschaft, Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter nichtwissenschaftliches Personal – durch Wahl vertreten sind. Der Konvent/das Konzil ist für die Grundsatzfragen der Hochschule zuständig; zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört die Wahl des Rektors/Präsidenten sowie der Prorektoren/ des Vizepräsidenten

Leistungsnachweis (Schein) Bescheinigung, meistens mit Benotung, über regelmäßige Teilnahme und Leistung in den Veranstaltungen, teilweise als Voraussetzung für die Zulassung für folgende Lehrveranstaltungen oder Studienabschnitte bzw. bei der Meldung zu Prüfungen vorzulegen

Lehrkörper Bezeichnung für alle an einer Universität Lehrenden

Lektor/in Lehrbeauftragte(r), in der Regel ausländische wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für einen bestimmten Zeitraum an einer deutschen Universität tätig sind, um sprachpraktische und landeskundliche Übungen in Fremdsprachenphilologien abzuhalten, in der Auslandsgermanistik deutsche Lektorinnen und Lektoren

Matrikel Bezeichnung der „Liste“ der Studenten einer Hochschule

Mensa Kurzform für „mensa academica“ (akademischer Mittagstisch). Vom Studentenwerk der Universität unterhaltene Einrichtung, in der für Angehörige der Hochschule preiswertes Mittag- und Abendessen angeboten wird

Mindestsemesterzahl Geringste Semesterzahl, die zum Abschluss eines Studiums erforderlich ist

Numerus Clausus Zulassungsbeschränkung, die ausgesprochen werden kann, wenn die Zahl der Bewerber die zur Verfügung stehenden Studienplätze weit übersteigt, ein Numerus Clausus kann sich beziehen auf einen einzelnen Studiengang, auf eine einzelne Hochschule, auf einzelne Fächer

Oberseminar Lehrveranstaltung für fortgeschrittene Studenten, oft für Examenskandidaten und Doktoranden

Pflichtlehrveranstaltung Obligatorische Veranstaltung für alle Studenten dieses Fachs

Präsenzbibliothek Bibliothek, aus der Bücher nicht nach Hause entliehen werden dürfen

Promotion Erlangung eines Doktorgrades

Proseminar Lehrveranstaltung im Grundstudium

Prüfungsgebühren Amtliche Gebühren, die im Zusammenhang mit einer Prüfung entstehen

Prüfungskommission Gremium, das Prüfungen abnimmt

Referat Mündlicher Vortrag zu einem bestimmten Thema in einer Übung oder einem Seminar, das Referat kann die Grundlage einer schriftlichen Hausarbeit bilden

Regelstudienzeit Der Begriff der Regelstudienzeit besagt, dass das Studium von Anlage und Inhalten her innerhalb einer bestimmten Frist absolviert werden kann. Man geht dabei davon aus, dass bis zur ersten berufsqualifizierenden Prüfung in jeder Prüfungsordnung eine Mindeststudiendauer vorgesehen wird, die maximal um ein bis zwei (Prüfungs-)Semester überschritten werden darf

Ringvorlesung Vorlesungsreihe zu einem bestimmten Thema, das von Vertretern verschiedener Fächer aus der Sicht dieser Fächer behandelt wird.

Rückmeldung Regelmäßig notwendige Erneuerung der Einschreibung zu Beginn eines Semesters

Schein Leistungsnachweis Bescheinigung (Zeugnis) eines Instituts über die Teilnahme an Übungen, Seminaren, Praktika etc.

Studentensekretariat Verwaltungsstelle an der Universität, bei der unter anderem die Einschreibung vorgenommen wird

Semester An den meisten Hochschulen übliche Einteilung von 4- (Wintersemester,WS) und 3- (Sommersemester, SS) monatigen Studienabschnitten, das meistens mit dem Wintersemester beginnende Studienjahr umfasst zwei Semester

Semesterwochenstunden (SWS) Anzahl der Stunden, mit denen eine Lehrveranstaltung während eines Semesters pro Woche stattfindet

Seminar (1) Bezeichnung für ein Fachinstitut, (2) Bezeichnung für eine bestimmte Form von Lehrveranstaltungen

Sozialbeitrag Bei der Einschreibung zu entrichtender Betrag für das Studentenwerk und den Allgemeinen Studentenausschuss

Staatsexamen Abschlussexamen in Fächern, deren Studium deutschen Absolventen einen Beruf im deutschen Staatsdienst (Lehrer, Richter) oder in staatlich überwachten Berufen (Ärzte, Juristen, Apotheker) ermöglicht. In der Prüfungskommission sind neben den Hochschullehrern Mitglieder von staatlichen Prüfungsämtern vertreten. Auf die erste Staatsprüfung folgt eine weitere praktische Ausbildungsphase, die mit dem zweiten Staatsexamen abschließt

Studentenausweis Ausweiskarte für die Studierenden, in die in jedem Semester ein Semesterstempel eingetragen wird, woraus ersichtlich wird, ob die Ausweisinhaber zu einem bestimmten Zeitpunkt „ordentliche Studierende“ sind oder nicht, Voraussetzung für Ermäßigungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln, Theater-, Konzert-, Kino- und Museumsbesuchen

Studentengemeinde Konfessionelle Gruppierung von Studenten an einer Hochschule (Evangelische, Katholische Studentengemeinde)

Studentenparlament Gewähltes Selbstverwaltungsgremium der Studentenschaft, das den Allgemeinen Studentenausschuss der Universität wählt

Studentenschaft Gesamtheit der Studierenden an einer Hochschule

Studentenwerk Rechtsfähige, selbständige Institution, deren Hauptaufgaben in der Verwaltung der staatlichen Stipendien, des Wohnheimwesens und der Mensabetriebe liegen

Studienberatung Allgemeine und spezielle Beratung zur Organisation eines bestimmten Studiengangs

Studienbuch Ein jedem Studenten bei der ersten Immatrikulation an einer Hochschule ausgehändigtes Buch, in das während seines gesamten Studiums die belegten Lehrveranstaltungen eingetragen werden. Es dient bei der Anmeldung zum Examen als Nachweis eines ordnungsgemäßen Studiums

Studiengang Durch Prüfungs- und Studienordnung geregeltes, auf einen bestimmten Abschluss gerichtetes Studium eines Studienfaches

Studienjahr Besonders an neueren Hochschulen übliche Einteilung des Studiums in Planung und Angebot von Lehrveranstaltungen über zwei aufeinanderfolgende Semester bei Beginn im Wintersemester

Studienkolleg Einrichtung an verschiedenen Hochschulorten, in denen sich ausländische Studienbewerber (mit Sekundarabschlusszeugnissen, die in Deutschland nicht zur unmittelbaren Aufnahme des Studiums berechtigen) auf die Prüfung zur Feststellung der Hochschulreife vorbereiten können

Studienordnung Regelt gemäß der Prüfungsordnung Inhalt und Aufbau des Studiums (Umfang, Studienabschnitte, Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahl-veranstaltungen, Praktikum, Schwerpunktsetzungen, Nebenfächer etc.)

Studienschwerpunkte Begrenzte Spezialisierung und Vertiefung im Hauptstudium, hierzu werden meist mehrere aufeinander bezogene Lehrveranstaltungen während eines oder mehrerer Semester angeboten

Tutor (1) Leiter eines Anfängerarbeitskreises in bestimmten Fachrichtungen, die sich zur Einrichtung von Tutorengruppen entschieden haben (2) Betreuer eines Studentenwohnheimes

Übung Lehrveranstaltung für Studienanfänger

Verfasste Studentenschaft Institutioneller Rahmen der studentischen Selbstverwaltung

Vertiefungsstudium Spezialisierung auf einem bestimmten Fachgebiet nach dem ersten Studienabschluss

Vorlesung Lehrveranstaltung, bei der vom Dozenten aus einem bestimmten Gebiet seines Fachs vorgetragen wird, es gibt Überblicksvorlesungen, z.B. zur Literaturgeschichte, und Vorlesungen zu speziellen Problemen,


Поделиться с друзьями:

Состав сооружений: решетки и песколовки: Решетки – это первое устройство в схеме очистных сооружений. Они представляют...

Архитектура электронного правительства: Единая архитектура – это методологический подход при создании системы управления государства, который строится...

Адаптации растений и животных к жизни в горах: Большое значение для жизни организмов в горах имеют степень расчленения, крутизна и экспозиционные различия склонов...

Наброски и зарисовки растений, плодов, цветов: Освоить конструктивное построение структуры дерева через зарисовки отдельных деревьев, группы деревьев...



© cyberpedia.su 2017-2024 - Не является автором материалов. Исключительное право сохранено за автором текста.
Если вы не хотите, чтобы данный материал был у нас на сайте, перейдите по ссылке: Нарушение авторских прав. Мы поможем в написании вашей работы!

0.47 с.